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Why I don’t like Mondays…

Ich habe gerade meine Freundin aus Kanada zu Besuch. Genau genommen ist’s die Schwester des kanadischen Freundes, die ich seit nunmehr 11,5 Jahren nicht mehr gesehen habe! Aber jetzt, ja genau jetzt, ist sie da! Hier im kleinen ländlichen Hessen und ich will ihr irgendetwas super Wichtiges zeigen. Was genau, weiß ich leider nicht. Nur dass es von hoher Bedeutsamkeit ist und daher keinen Aufschub duldet. Schließlich sind wir beide very excited ob der gleich von mir zu präsentierenden Sache.

Wäre da nur nicht dieses störende Geräusch. Weder eine Zuordnung, noch eine Lokalisierung dessen will mir allerdings gerade gelingen. Was ist das? Wo kommt das her? Und ganz wichtig, WIE verdammt nochmal lässt sich dieses komische, alles vermasselnde Geräusch eliminieren? Es macht mir ja die ganze Überraschung kaputt!

Das ist wie früher, wenn Du als Kind von Weihnachten, Geburtstag und Ostern zugleich geträumt hast. Und wenn genau dann, in dem Moment, in welchem Du voll höchster Erwartung und mit zittrigen Fingern an der überdimensionalen Schleife des noch überdimensionaleren ultimativen Super-Geschenkes zupfst, der verdammte grün-orangene Frosch-Wecker (wer kennt ihn noch?) klingelte!

Schlaftrunken hau’ ich irgendwo auf meinem Nachttisch herum.

Völlig verzweifelt auf der Suche nach meinem Handy. Denn in der Zwischenzeit ist es mir immerhin gelungen zu identifizieren WER ich bin und WAS nun getan werden muss:
“Muss auf’m Handy nach rechts wischen und die Weck-Funktion ausschalten”.
Pah! Doch noch nicht einmal das will mir gelingen! Die Augen wollen partout nicht auf gehen, alles dreht sich und ist schummrig und ich kann einfach  nicht das Handy-Display entziffern! Neben mir schnaubt friedlich die Vierjährige und der Gatte kommentiert mein verzweifeltes Tun lediglich mit einem leicht genervten “Mmmh!”.

Es ist mal wieder Montag.

In weniger als 90 Minuten müssen drei Kinder fix und fertig geweckt, motiviert und angezogen in Schule und Kindergarten abgeliefert worden sein, Mutti muss angezogen, geschminkt und hoffentlich ein bisschen weniger orientierungslos und der Gatte bis dahin längst nach Mainz aufgebrochen sein. Wo er auch die nächsten Tage verweilen wird, inklusive weiterer Reisen durch Deutschland. Wie immer eben.

Doch anders als sonst ist dieser Montag besonders hart.

PicsArt_06-04-02.45.38Mir brummt der Schädel und es ist wirklich schummrig! Und gerade mal knapp 5 Stunden Schlaf tun ihr übriges!
Ja, wir haben es uns schön gemacht!  Gestern Abend. Der Gatte und ich. In der Lieblings-Bar waren wir hervorragend essen, saßen lange draußen, genossen die fast schon hochsommerlichen Temperaturen und ich zwei hervorragend leckere Mojito in Folge. Einmal mit und einmal ohne Himbeere. Beide Male jedoch mit viel Alkohol. Und ich vertrage echt gar nix mehr, stelle ich genau jetzt fest!
War’s gestern noch sehr lustig, Frau Mutter zu allen Schandtaten bereit und der gemeinsam verbrachte Abend auch zu Hause nicht einem jähen Ende geweiht, sterbe ich heute Morgen tausend Tode!

Gestern übrigens hatte ich also den besten Ehemann der Welt!

Nicht nur weil ich alle lieb habe, sobald Mutti einen im Tee hat, sondern weil es wirklich so schön war! Endlich mal alleine zu zweit. Gutes Essen, in Ruhe reden, Händchen halten, Fortsetzung zu Hause….

Und jetzt? Keine acht Stunden später? 

Sucht er Socken! Verflixt! Und Unterhosen! Und Jute-Beutel! Und selbstverständlich viele frisch gebügelte Hemden! Alles für den Koffer, der innerhalb von fünf Minuten für fast die komplette Woche gepackt werden muss! Boah! Am frühen Morgen eh nicht sonderlich gesprächig, fühle ich mich nun genötigt, miesepetrig darzulegen, warum die frische Wäsche zwar bereits zusammengelegt in den vier (!) Körben sitzt, aber noch nicht ihren Weg in den Schrank gefunden hat!
Zur Erinnerung: Gestern war Familien-Tag! Nachmittags wollten wir als Familie gemeinsam in’s Freibad, am Abend war Papa-Zeit! “WANN hätte ich das also noch tun sollen!?” meine ich mich jetzt harsch rechtfertigen zu müssen und wühle grummelig nach dunklen Socken für’s große fast-Mitte-Vierzig-Kind!
Und währenddessen tut er mir schon wieder leid.
Hat ja eigentlich nur lieb gefragt! 😉

Und aufgrund der Tatsache, dass früher Montag-morgen ist, weiß ich auch, dass ich gleich viel Ärger bekommen werde.

Dann nämlich, wenn ich drei völlig erschöpfte und unausgeschlafene Wesen aus einem womöglich noch tieferen Schlaf als den meinen reißen muss! Und in mir wächst erneut die Erkenntnis und Vermutung, dass ein Ausgeh-Date am Sonntag-Abend zwar wunderschön, aber möglicherweise nicht sonderlich klug ist! Doch was tun, wenn sich nur dann ein Babysitter findet? Dann nimmt das gestresste und nach Zweisamkeit lechzende Ehepaar doch dankbar jede Gelegenheit wahr! Dass dabei drei Kinder am Sonntag-Abend nicht ihren frühen Schlaf finden, weil

a) die Grenzen des Babysitters getestet werden und
b) geheult wird, weil die Mama nicht zum Kuscheln da ist oder gerne auch
c) wir ja schon der Größte sind und niemals mehr in’s Bett gehen müssen

– all diese Tatsachen werden einfach geschickt ausgeblendet! Bis zum Montag-morgen. 😉

Und röchelnd schwankt der Große in’s Badezimmer.

Mit noch geschlossenen Augen lässt er die Zahnspange in’s Reinigungs-Glas plumpsen und hockt sich ebenfalls noch blind auf’s Klo. Danach geht’s los. Wir, das sind mein Mann und ich, sind beide doof! Von Natur aus! Das haben halt Eltern vorpubertärer Jungs am frühen Montag-Morgen so an sich! Wir können gar nicht anders und schon einmal gar nichts an dieser vorgegebenen Tatsache ändern. Wir sind schlichtweg blöde Spielverderber! Besser Frau akzeptiert es und schmiert stillschweigend das Butterbrot, welches sowieso nie gegessen wird.
“Hab’ ich vergessen”. Am Arsch!
Pardon für diese Ausdrucksweise, das Sprachzentrum ist noch nicht richtig hochgefahren und beschränkt sich nunmehr noch auf das primitivste Niveau! 😉
Wir atmen fast schon beide ein bisschen auf, als der große Sohn mit dem Rad das Haus verlässt.

Zeitlich viel zu knapp fahre ich die Jalousien der Mädels hoch.

Eine besteche ich wie jeden Morgen mit einer Baby-Flasche Vanille-Milch! Ja, einmal am Tag ist sie noch mein “Baby” und darf meinetwegen – mit ebenso verschlossenen Augen wie der große Bruder zuvor – aus einer noch verbliebenen Pulle aus Baby-Zeiten trinken. Die Mittlere betöre ich mit Freibad-Versprechungen und hoffe so auf halbwegs vernünftige Laune.

Ich muss Euch jetzt nicht den lästigen alltäglichen Ankleideprozess noch zutiefst verschlafener Kinder schildern, den kennt Ihr alle viel zu gut.
Und nachdem ich weitere gefühlt hundert “Wo ist…..” Fragen des Gatten beantwortet, diesen mit einem beherzten Bussi für die nächsten vier Tage verabschiedet und mich selbst endlich fertig angezogen habe, verlassen drei vom hinterlistig hellen Sonnenlicht geblendete und verstörte Mädels das Haus.
Um im Turbo-Tempo zur Schule zu rasen. Weil schon wieder fast ein bisschen zu spät. 😉

Und in mir dämmert die Vermutung, wir werden niemals mehr Freunde werden.

Der frühe Montag und ich. Das war selbstverständlich schon zu Vollzeit-Arbeits-Zeiten so und hat sich auch das letzte Jahrzehnt nicht geändert. Denn Montag ist immer schlimm. Für fast alle. Ganz gleich, wohin wir müssen, welche Aufgaben, Berufsbezeichnungen, akademische Titel und Termine wir haben und wie alt oder welchen Geschlechts wir sind. Der Montag ist einfach ein verlogener Saukerl!

And that’s why I don’t like Mondays! 😉

Einen schönen Wochenstart!

Eure

Alex

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Wecker 15 Minuten früher stellen und zum Aufwachen ein bisschen Blogs, Twitter, Nachrichten oder irgendwas anderes lesen.
    Unsere 9jährige ist ähnlich schwer aus dem Bett zu bekommen. Wie kommen diese doofen Eltern auch auf die Idee, dass man zehn Minuten vor dem Start Richtung Schule aufgestanden und angezogen sein sollte?
    Der Zweijährige wird meist wach wenn die Schwester aufsteht. Wenn nicht, dann brauchen wir eine halbe Stunde zum Aufwachen, Aufwach-Schock wegkuscheln und Windel wechseln. Natürlich sind wir dann zu spät bei seinem Tagesprogramm.

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