(Text ist ein bisschen durcheinander – so wie ich eben auch 😉 )
Hielt ich mir Freitag-Nacht zu sehr später Stunde noch den Bauch und lachte Tränen (Danke! Instagram-Reels! 😉 ), drückt jetzt am Sonntag-Vormittag der Kloß wieder schwer.
Und Tränchen möchten aus ganz anderen Gründen laufen.
War etwas Außergewöhnliches vorgefallen?
Gab es Streit?
Etwas Trauriges?
Etwas im Außen?
Nicht wirklich!
Denn all das bin ICH.
All’ das spielt sich teils in meinem Inneren ab, die Stimmung schwankt, Gefühle tanzen durcheinander, die Laune kippt.
Alles an nur einem einzigen Wochenende. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen.
Ich lache und bin albern an einem Tag, fühle mich gelöst und zufrieden – und ziehe mir am anderen am liebsten die Decke über den Kopf.
Ja, an diesem Wochenende konnte ich das Leben – mein derzeitiges Leben – in all’ seinen Facetten und Stimmungslagen wieder spüren.
Und ebenfalls JA, für einen Großteil meiner Gefühle bin ich selbst mit meinen Gedanken verantwortlich!
Ich weiß um meine Trigger!
Und tue dennoch Dinge, von denen ich bereits ahne, dass sie mir nicht gut tun und mich traurig stimmen werden!
Kann mich dennoch nicht bremsen, lasse mich viel zu oft von Impulsen leiten.
Ich schreibe Menschen, wenngleich ich weiß, dass sie nicht antworten werden – und dass mir dies dann ziemlich weh tun wird.
Weil da auch immer wieder diese anderen Gefühle sind.
Die, die sich nach Freundschaft und Zwischenmenschlichem, nach einer Verbindung oder gar Vertrautheit sehnen.
Das sind alles Dinge, dich ich wohl mit mir selbst ausmachen muss – es nimmt mich niemand an die Hand.
Aber lenken und steuern und nachjustieren fällt manchmal so unfassbar schwer.
Hatte ich gestern Früh beim so befreienden Lauf um den See noch einen ganz anderen Text für dieses #wib im Kopf – einen so viel lustigeren! – schreibe ich nun diese Zeilen hier.
Das hätte ich womöglich vermeiden können – jetzt ist es aber so.
Am Besten, ich schnüre gleich nochmal die Laufschuhe!
Doch erstmal von vorne! 😉
Samstag
Noch immer muss ich sehr lachen, als ich am Morgen an jenes Instagram-Profil denke, welches mir beim Reels-gucken mit der Kleinsten (es ist eines unserer Abend-Rituale) vorgeschlagen wurde.
Erst war ich zutiefst verstört, wurde dort doch eine eigenartige Frau im Kragen-Kleidchen (Amish-Style) gezeigt, die vollster Hingabe in stundenlanger Feinarbeit jegliche kulinarischen Gelüste ihres geliebten Mannes und der Kinder erfüllt.
Die gute Frau macht Butter und Mozzarella selber, zaubert auf wundersame Weise stets frische Kakaobohnen in die mittelalterliche Küche – und besitzt eigenartige Tücher, Mühlen und vermutlich selbst-geschmiedete, gusseiserne Pfannen.
Und so wie es ausschaut, lebt sie einzig und allein aufopferungsvoll und selbstlos zur Erfüllung der Wünsche von Mann und Kindern.
(Gibt es sie also wirklich? Die echten, wirklichen und überzeugten Tradwives!?)
Ich fragte mich, ob mir Instagram wohl damit einen Vorwurf machen wollte und ich mich (noch!) besser in Küche und Haushalt engagieren sollte? 😉
Und konnte ob dieser Lebensweise jener Frau nur irritiert den Kopf schütteln.
Bis ich kapierte, worum es hier eigentlich ging und warum so viele einem derartigen Account folgen!
Es waren die Kommentare zu den Reels, die mich Minuten später Tränen lachen – und den Bauch halten ließen.
Klar, Kommentare sind fies – niemand weiß das besser als ich!
Und niemand gehört verurteilt und in Schubladen gesteckt!
Da ich aber mittlerweile glaube, dieser Account ist FAKE und nur dazu da, das kleine Schokoladen-Business der Frau anzukurbeln und eben (empörte und belustigte) Reichweite zu generieren, darf ich getrost schreiben:
Ist saulustig, leider geil und sehr erheiternd! 🙂
Ich muss laufen gehen!
Da ich aber nicht die Frau aus den Reels bin, lasse ich – grausame Mutter – meine Kinder mit Cornflakes und einer angebrochenen Packung Milch zurück, schmeiße mich in die Laufkleidung und tue etwas für mich und mein Seelenheil.
Der Lauf an der frischen Luft tut unfassbar gut und ist schon eine Weile Teil meiner neuen Freiheiten mit großen Kindern!
Freiheiten, die mich zwar noch immer sehr überfordern, aber gleichermaßen mich mir selbst hoffentlich ganz bald wieder näher bringen werden.
Später dann aber gibt es tatsächlich etwas frisch gekochtes (niemals Tüte!) für meine Familie!
Ich hatte auf Sonne gehofft – und lief durch den Nebel – da halte ich eine wärmende Suppe für angemessen! 🙂
Die großen Kinder sehe ich immer seltener
Ja, zwei meiner Kinder sind schon sehr groß.
Nur Eines ist mir an der Hand geblieben.
Das verdeutlicht mir dieses Wochenende abermals.
Der Sohn geht Samstag-Nachmittag seinem Nebenjob nach, die Tochter hat im Stall zu tun.
Und nach etwas Garten- und Hausarbeit sitzen die Jüngste und ich alleine am Esstisch und spielen Brettspiele.
Es sind kostbare Minuten und wir beide genießen die Zweisamkeit – lachen sehr.
Doch es sind eben in vielen Momenten nur noch wir zwei Beide übrig…
Auf dem Kalten Markt in Schlüchtern
Und auch der Abend konfrontiert mich knallhart mit eben jenem Lauf der Zeit.
Selbst wenn einige Situationen neu und irgendwie aufregend sind, so muss ich gleichermaßen immer und immer wieder lernen, JETZT loszulassen.
So begleitet uns der Sohn auf den Markt (das Highlight jeden November!) in der Nachbarstadt und das ist schön und freut gerade auch die Kleinste sehr!
Wir trinken sogar zusammen einen Glühwein (ich später noch einen zweiten – das bereue ich dann aus Gründen), der Sohn und ich!
Und das darf ich hier ruhig schreiben, schließlich wird das Kind im Sommer achtzehn! 😉
(Atmet!!!)
Doch dann verschwindet er auch ganz schnell zu seinen Freunden – die Schwester ist schon seit Stunden mit ihrer Clique auf dem Fest und wird auch außer Haus übernachten.
Ein Kind nur noch bleibt an der Hand.
So wird es von fortan immer sein – bis auch dieses letzte Küken seine Flügel ausbreitet.
Und jetzt muss ich weinen, während ich diese Zeilen hier tippe.
Doch noch mit diesem Kind an der Hand, schlendern der Gatte und ich Samstag-Abend über den Markt – und treffen alte Freunde aus früheren Zeiten.
Das ist schön und lustig und ich genieße es sehr, zu reden (Glühwein zu trinken 😉 ) unter Menschen und gelöst und fröhlich zu sein und viel Gesellschaft zu haben.
Auch wenn wir nicht allzu lange bleiben möchten, weil ja eben noch ein Kind dabei ist, so ist der Samstag-Abend für mich ein ziemlich schöner! 🙂
Und dann ist Sonntag.
Und jetzt sitze ich hier, Sonntag-Vormittag, und bin traurig.
Die Tochter ist noch nicht zu Hause, es gab keine Gute-Nacht-WhatsApp so wie früher, der große Sohn schläft noch.
Ich weiß gar nicht, wann und wie er vom Kalten Markt nach Hause gekommen ist.
(Später dann erfahre ich, dass er mit dem Shuttle-Bus gegen halb drei nach Hause gefahren ist. Ich finde super und prima, dass die selbst so spät noch eingesetzt wurden – so kommen junge Leute erst gar nicht auf dumme Ideen und Unfälle bleiben vermieden!!)
Es fühlt sich schon jetzt an, als gäbe es nur noch den Mann, mich und die Jüngste – das ist noch immer schwer für mich.
Und auch wenn – sofern alles gut geht – im nächsten Sommer eine weitere, aufregende Reise zu Fünft wartet (und auf die freue ich mich so, so sehr!) – so fühle ich mich in diesen Monaten ein klein wenig bodenlos.
Ohne Halt und Orientierung, überfordert mit diesem sich wandelnden Leben.
Und auch ein wenig traurig.
An diesem Sonntag-Vormittag noch aus anderen Gründen.
Naja, und ein bisschen ob der Hormone (nur noch ein paar Tage bis zum Super-Gau 😉 ) auch…
Kommt gut in den Montag!
(wie immer – mehr #wibs gibt’s bei grossekoepfe)
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