(Es folgt jede Menge Sehnsucht) Alle meine Hoffnungen habe ich auf den Sommer gesetzt. Meine liebste Jahreszeit.
Das war schon als Kind so.
Sommer war und ist für mich der Inbegriff von Heilung.
Im Sommer war immer “alles gut” und alles leichter.
Denn einzig und allein dafür ist doch der Sommer da!?
Er soll trübe Gedanken verblasen und uns warm umarmen, er soll Zuversicht schenken und uns aufatmen lassen!
Für ein paar wenige Monate.
Der Sommer duftet nach Kokos-Sonnenmilch und lässt Luft flimmern, der Sommer riecht nach heißem Teer und Grillwürstchen oder auch nach frisch gemähter Wiese und salziger Luft.
Es ist doch der Sommer, der Kinderfüße schwarz zaubert und Stimmen fröhlich bis weit nach Einbruch der Dunkelheit im Garten schallen lässt!
Ein Sommer bringt hübsche Bilder und bunte Lampions!
(Nein, mittlerweile nur noch warm-weiße, weil stylischer und Hygge und so. In meiner Kindheit, da waren sie bunt und für die mädchenhaften Augen hübsch anzusehen!)
Der Sommer lässt Haut warm glühen und Haare heller werden, er zaubert Sommersprossen und schmeckt nach bunter Eiscreme mit Streuseln drauf!
Im Sommer sitzt man am Lagerfeuer, stundenlang, bei Marshmallows und guten Gesprächen – oder übernachtet gar unter dem freien Sternenhimmel.
Der Sommer ist gut und lieb zu uns, besänftigend!
Und er bietet so unfassbar viel Abwechslung und freudige Sinneseindrücke!
Der Sommer ist doch meer!
Im Sommer spüren wir mit viel Glück und dem notwendigen Klimpergeld in der Tasche warmen Sand unter den Füßen!
Wir lecken uns Salz von den Lippen und schlendern im leichten Flatterkleid an urigen Hafenpromenaden entlang.
Im Sommer sollten Kinder auf der Luftmatratze liegen und auf glitzerndes Wasser oder gar kleinste Fischchen blicken, bis der Kopf vor lauter Sommerliebe taumelt!
Und der Sommer ist die Zeit für Radtouren, Wiesenpicknicke und beherzte Sprünge im Trampolin.
Dabei muss der Sommer nicht viel kosten, er schenkt uns Freiheit und Bewegung und Neues, wann immer wir möchten!
Ein launischer Sommer, ein miesepetriger Sommer!
Außer, der Sommer hat so seine Launen.
Hat der Sommer seine Launen, dann können Sommerferien auf einmal zäh und lang wie geschmackloser Kaugummi erscheinen!
Und die vorherrschende Tristesse erinnert mehr an die Ödnis so mancher ins Wasser gefallener Herbst- oder Osterferien.
Hat der Sommer so seine Launen, dann kann der Sommer ganz schön auf’s Gemüt schlagen – und auch zur Herausforderung werden.
Dann lässt der Sommer verzweifelt nach Alternativen suchen und Aktionen googeln, mit welchen wir Kinder von Fernseher und Tablet fern halten und welche möglichst nicht allzu tief in die Tasche greifen lassen.
Hat der Sommer seine Launen, dann verpuffen auf einmal all’ die schönen, bunten Bildchen vorm geistigen Auge!
Und Hoffnung verschwindet hinter grauen, regenschweren Gewitterwolken.
Wenn all’ die schönen Pläne in’s Wasser fallen
Das ist ein ziemlich mieses Gefühl, insbesondere hat man Kinder zu Hause zu beschäftigen.
Ich mag schon große Kinder haben, doch Eines braucht noch meine Gesellschaft, in diesen “Sommer“-Tagen mehr denn je.
Denn wenn keine Freunde und Freundinnen da sind und Verabredungen in den Ferien nicht stattfinden, dann muss ich auffangen.
Dann will ich auffangen und dann möchte ich da sein!
Das kann ich zum Glück auch – und allein DAS ist Luxus, für den ich sehr, sehr dankbar bin.
Und dennoch fühle mich mich in diesen Tagen – gerade beim Blick auf die Wetter-App (und in den Geldbeutel) – ein wenig verzweifelt.
Und diese Verzweiflung schlägt letzten Endes MIR auf’s Gemüt!!!
(“Von der Mutter, die so ihre Launen hatte”)
Und jene Verzweiflung und Ratlosigkeit lässt mich leider in Momenten auch das Kind mürrisch anzischen. Obwohl ich das gar nicht will.
Das ist mir vorhin erst bewusst geworden, darüber hatte ich mich sehr erschrocken.
Ich sehe es ein wenig als meine Aufgabe, das Kind auch bei miesem Regenwetter (ausgerechnet in den Sommerferien. Warum!!??) ein wenig von Fernseher, Handy und Tablet fernzuhalten!
Doch lastet gleichermaßen auch damit verbunden (selbst auferlegter) Druck auf mir!
Aber ich weiß auch, wohin der Weg führt und dass uns nur noch wenige gemeinsame Jahre gegeben sind.
Noch mag das Kind meine Gesellschaft, noch verbringt sie gerne Zeit mit mir, noch darf ich Mama sein!
Dafür bin ich unendlich dankbar!
Auch wenn es nicht immer leicht ist, sich etwas einfallen zu lassen – und hin und wieder muss auch einfach mal Langeweile ausgehalten werden.
Hat der Sommer seine Launen, müssen wir das Beste draus machen!
Noch eine Woche muss ich überbrücken, bis wir endlich, endlich in die Wärme fliegen dürfen!
Dass uns dies möglich ist, ist ein Privileg, welches nicht jeder Familie gegeben ist!
(Wir werden uns auf Kreta in einer Ferienwohnung selbst versorgen, anders ist es auch uns finanziell nicht möglich)
Das weiß ich und ist mir durchaus bewusst.
Aber auch wir möchten bis dahin ein wenig auf den Geldbeutel achten, damit im Urlaub ein wenig Spaß und Restaurantbesuche möglich sind.
Nun hatte ich die Hoffnung auf Tage im Freibad oder im Fahrradsattel – und muss stattdessen Wolken- und Gefühlsausbrüche aushalten, über Enttäuschungen hinweg trösten und so viel öfter das doofe Regen-Radar sichten, als mir lieb ist!
Ja, hat der Sommer so seine Launen, dann gilt nur aushalten und das Beste daraus zu machen.
Gerade, wenn keine kostspieligen Trampolin-Parks und Kart-Bahnen oder Kino- und Museumsbesuche drin sind!
Dann gilt es Regenpausen zu nutzen (JETZT!!! SOFORT!!!!) – und trotzdem den Kopf unter Wasser zu stecken, bis die Hände und Lippen blau werden.
Dann ist alles gut und schön, was Abwechslung in den öden Ferienalltag bringt und Kinder von Geräten wenigstens für kurze Zeit fern hält!
Und dann freuen wir uns eben über Sonnenstrahlen – minutenweise – und kramen die alten Brettspiele heraus.
Dann backen wir Kuchen und trinken heißen Tee (der blauen Hände und Lippen wegen) und haben uns trotzdem lieb.
Und träumen – vom blauen Meer und noch blauerem Himmel, vom Pool direkt vor der Ferienwohnung und von Palmen und Olivenbäumen.
Dann zählen wir die Tage und klammern uns an die Hoffnung!
Auf einen Sommer, wie er in unseren Träumen ist.
Hier die Bilder vom Wochenende!
Kommt gut in eine weitere (hoffentlich nicht ganz so verregnete) Ferienwoche!
(…und wie immer – mehr wibs gibt’s bei grossekoepfe)
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!