Seit nunmehr eineinhalb Jahren setze ich auf natürliche Verhütung und bereue diese Entscheidung nicht.
Ich kenne meinen Körper, führe Zyklus-Tagebuch – und weiß so ziemlich genau, wann Vorsicht geboten ist – der Mann bei drei auf den Bäumen sein sollte – und wann eben mit zuverlässiger Gewissheit nicht.
Ich spüre sehr deutlich, wenn es zwickt und zwackt – seit jeher plagen mich Schmerzen rund um die Ovulation, nicht aber während der Regel.
Pünktlich nach den fruchtbaren Tagen fängt die Brust an zu schmerzen und zu spannen (Atombusen) – und die Stimmung (teils leider bekanntlich ins Bodenlose) zu sinken.
Ich kenne das alles – in und fucking-auswendig – und darf mich noch immer über einen sehr regelmäßigen Zyklus freuen.
Und das wohl noch ein paar Jahre lang wie zumindest der letzte Hormonspiegel ergab.
Das ängstigt mich zum Einen, denn es bedeutet noch weitere Jahre jenen allmonatlichen Kampf – jenen Battle zwischen Gut und Böse – mit mir selbst!
Aber es ist nun einmal so, dass in unser aller Augen und Geiste die weibliche Fruchtbarkeit unmittelbar mit viel Weiblichkeit verbunden ist.
Ich werde also wohl noch eine Weile vor mich hin “weiblichen” – und damit mein Umfeld in den Wahnsinn treiben. 😉
Frauen über vierzig…
Und doch bin ich jetzt in einem Alter, in welchem ich beim Gesicht-eincremen auch IMMER an den Hals denken muss – und der natürliche Glanz am Haaransatz nicht mehr von Mutter Natur, sondern der Frisöse meines Vertrauens kommt! 😉
Ich habe Linien um die Augen und in regelmäßigen Abständen beleidigte Haut, Wehwehchen, die ich früher nicht kannte – und ganz schön viele gruselige “Alters-Makel” bekommen.
Der Verfall sei also nicht zu leugnen.
Und natürlich bin ich da stolz darauf und es ist versöhnlich, dass ich – jetzt gerade – noch immer ein viertes Mal Leben schenken könnte!!!
Manchmal reicht das Wissen, dass ich nochmal “könnte”
Allein zu wissen, dass ich es derzeit noch könnte ist irgendwo – ganz versteckt – also ein schönes Gefühl!
Und ich kann es verstehen, tut es weh, von diesem Wissen und Gefühl eines Tages lassen zu müssen.
Ich selbst habe unglaublich dolle Angst davor, denn auch ich fürchte dann den Verlust der eigenen Weiblichkeit und Attraktivität.
Auch in meinem Geiste spuken Bilder, Wahnvorstellungen – und nicht zuletzt Klischees von Frauen in den Wechseljahren!
Ein paar davon möchte ich hier gerne einmal zusammentragen!
(BITTE versteht es mit einem gesunden Quäntchen Ironie und Augenzwinkern!!!)
Es sind alles (ungelogen!) Dinge, Weisheiten, Behauptungen und sicherlich nicht zuletzt auch jede Menge Klischees, auf die Frau trifft, googelt sie das “Schreckensgespenst Wechseljahre”.
Und ganz sicherlich ist einiges davon auch absoluter Bullshit!
Frauen in den Wechseljahren…
Frauen in den Wechseljahren haben in meiner Vorstellung keinen Sex mehr.
(Ist Quatsch, I know!)
Sie haben auch keine Taille und graue Haare.
Wechseljahres-Frauen schwitzen bestialisch – und Flecken zieren ein jedes Shirt und Frauen in diesen reiferen Jahren tragen bequeme Schuhe und funktionale Kleidung.
Ähnlich wie Hochschwangere sind Frauen in den Wechseljahren weder Sexy Hasi noch begehrenswert.
Sie sind für das andere Geschlecht schlichtweg unsichtbar.
Wechseljahres-Frauen sind nur noch dazu da, milde und weise zurück auf Ihr Leben zu blicken und versöhnend zu lächeln – oder werden sie dann gar erst Recht zur keifenden Furie!?
Frauen in den Wechseljahren haben immer größer werdende Brüste und gleichzeitig eine schwindende Libido.
Sie sind für keinen Spaß mehr zu haben – und tragen dicke Strickpullover zum guten Buch.
(Ach nee, des Schwitzens wegen wohl eher nicht)
(Bye the way – ich wäre froh, wenn mir endlich mal warm wäre! Mir ist IMMER kalt!!!)
Frauen in den Wechseljahren sind für Zwanzigjährige Omis – und im Job schon lange nicht mehr eine Augenweide.
Sie sind weder naiv noch zuckersüß noch himmeln sie an, sie haben Jahrzehntelang mit Männern zusammengelebt – und könnten manchmal einfach alle in einen Sack stecken!
(Wisst schon, Knüppel raus – triffste immer den Richtigen! 😉 )
Frauen in den Wechseljahren sind zu alt für Dessous und würden für keinen einschlägigen Film mehr engagiert – nicht mal für die Nischen-Vorlieben (ich glaube man nennt das Kinks 😉 ) – denn sie sind ein Neutrum.
Frauen in den Wechseljahren bekommen Damenbärte und werden über Nacht furchtbar langweilig und weniger aktiv.
Vielmehr arbeiten sie darauf hin, in gleichfarbiger Funktionsjacke dem Alten auf dem E-Bike des Sonntags hinterherzufahren.
(Partnerlook bei Ehepaaren – HORROR!!!!)
Frauen in den Wechseljahren sollten sich verstecken und zurückziehen und ängstigen nicht zuletzt den eigenen Partner!
(Wirklich!
Googelt Frauen in den Wechseljahren!
Nicht selten kommt da die eingeschüchterte Frage
“Wie umgehen mit Frauen in den Wechseljahren”!
Wir müssen offenbar zu Fleisch- und Männer-reißenden Dinosauriern mutieren! 😉 )
Frauen in den Wechseljahren sind nicht mehr auf zack, sie drohen allmählich – ganz langsam und quälend – zu verblöden und vergessen alles.
Blind sind sie im übrigen auch…
Muss das wirklich so sein!?
Und wenn ich mir diese meine Zeilen – entstehend aus Ängsten und diversesten Quellen, Klischees und Berichten – durchlese, so bekomme ich dezent Zorn.
Ist das Leben einer Frau ab Beginn der Wechseljahre vorüber!?
Sollten wir uns ab dann in einer Erdhöhle verstecken – und auf unser elendiges Ableben warten?
Weil wir nicht mehr in die Gesellschaft der Jungen, Fitten und Schönen gehören!?
Haben wir nicht – sofern alles gut läuft – dann noch weitere dreißig Jahre Leben vor uns!?
Und ich schreibe jetzt – jetzt, da ich noch keinen Dunst von eben jener gefürchteten Phase habe und mich noch lange nicht dort befinde – NÖ!!!
Hab’ ich keinen Bock drauf!
Sorry – DA Mach’ ich nicht mit! 😉
Ich habe keinen Bock, keinen Bock mehr zu haben!!!
Und gibt es nicht so viele wunderhübsche und attraktive Frauen jenseits der Fünfzig?
Noch weiß ich nicht, was kommt!
Ich habe ein paar Freundinnen, die durchaus fünf oder gar zehn Jahre älter sind als ich es bin!
Doch ähnlich wie beim ersten Kind kommt leider KEINE um die Ecke – und verrät Dir, was da WIRKLICH jenseits der fünfundvierzig lauert!
(Aus gutem Grund? 😉 )
Wohl aber kann ich versuchen, an Vorhaben und Überzeugungen festzuhalten!
Daran, dass ich solange es mir auch nur möglich ist, Sport-machen und Laufen gehen möchte!
Nicht nur ob der Figur, sondern weil es mir verdammt und zugenäht so gut tut!
Und das wird es in jener kritischen Phase gewiss auch!
Daran, dass ich verflixt nochmal einfach anziehe, worauf ICH Lust habe – und das muss niemals (!!!) altersentsprechend sein!
Ich kann mir schon jetzt vornehmen, weiter an die (attraktive und begehrenswerte) Frau in mir zu glauben, trotz Falten und reifem Geiste!
Sind Lebenserfahrung und genau zu wissen, wo die eigenen Vorlieben liegen, nicht auch in irgendeiner Form begehrenswert?
Ich werde mir niemals meine Albernheiten verbieten – und bin ich noch so alt – und auch nicht das fette Grunzen beim Lachen!
Und ich darf auch noch träumen und Visionen haben, mir Ziele stecken und daran glauben, dass noch ein Stückchen Weg und Leben(sfreude) vor mir liegen!
Auch – oder GERADE – in den Wechseljahren!
Ich werde mich schminken und pflegen, rasieren und schön – weiblich!!! – kleiden, wann immer es mir gefällt – und vielleicht sogar trotz des hohen Alters verstohlen auf den ein oder anderen männlichen Hintern schielen!
Vielleicht sogar einfach weiterhin Ehesex haben!? 😉
(Ups! Böser-anonymer-Brief-Alarm!!!)
Und wenn ich mir meine ganz eigenen Vorhaben so anschaue, an die ich aktuell noch feste, feste glaube, dann kann es doch gar nicht so schlimm kommen!
Mit den gefürchteten Jahren im Leben einer Frau.
Oder?
Oder!!!??
Fast sogar wage ich zu behaupten, sind jahrelangen Phasen geprägt von PMS wenn nicht gar PMDS auch nicht besser als eben jener neue Wandel, der dann irgendwann ansteht!
Ob der nun Beschwerden lindern wird oder die Bombe komplett zum zerbersten bringt, sei nun einmal abzuwarten.
Denn – und irgendwie habe ich einen Narren an diesem Spruch gefressen:
Et kütt wie et kütt!
Und Frauen sind einfach wunderbar!
Eure
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