Wenn ich Eines im Laufe der letzten Jahre Mutterschaft gelernt habe, dann ist es, Gelegenheiten zu ergreifen und Chancen wahrzunehmen.
Genau hinzusehen, was Dein jeweiliges Kind gerade möchte und braucht und genau DANN – im passenden Moment – da und präsent zu sein!
Und auch wenn das natürlich nicht immer gelingen mag, so sind jener Scharfsinn und dieser spontane Entschluss so wichtig und bedeutsam!
Es vermag ein gewisses Gespür dafür zu entwickeln, wann unsere Mutterliebe gerade gebraucht und erwünscht ist – und wann eben nicht.
Und noch so viel mehr braucht es, darauf zu vertrauen, dass ein Loslassen auch ok und völlig in Ordnung ist – und dass die Kinder dennoch immer wieder in unsere Arme finden.
Vielleicht sogar – handelt es sich um Teenager-Kinder – nur dann.
Unverhofft – und so gemütlich!
Und so gilt es, an einem Sonntag-Nachmittag, alles stehen und liegen zu lassen, wenngleich Hausarbeit und Wäsche noch so sehr drängen!
Und sich auf die verdammte Couch zu hocken. 🙂
Wenn das Kind, welches Du doch in letzter Zeit so oft vermisst und entbehren – ziehen lassen – musst, genau darum bittet!
Wenn Dein fünfzehnjähriges Mädchen genau JETZT darum bittet, zusammen den Polarexpress (wie süüüß!!!) zu sehen, weil das nun einmal Tradition an einem Dezember-Nachmittag ist, dann schmeißt Du die Kuschelsocken an, machst heißen O-Saft, holst in Windeseile Kekse (bevor sich auf einmal dieses so wichtige Zeitfenster wieder schließt! 😉 ) – und kuschelst Dich mit den Mädels (und den Mann, der wurde auch aufgefordert) in die weichen Kissen!
Und wenn Du genau DAS machst und eben nicht ablehnst, weil Deine Pläne an diesem Sonntag doch andere waren und so viel zu tun ist, DANN wirst Du von den winzig-kleinen und schönen Momenten des Lebens belohnt!
Dann legt sich auf einmal ein schon so langes Beinchen (die gleichen Stelzen wie die Mama 😉 ) über Deines – und Du darfst sogar kurz durchs Haar fahren!
Dann halten Schwestern Händchen beim Film-gucken – über Deinen Brustkorb hinweg, weil Du in der Mitte liegst – und Du spürst wieder die Mama in Dir!
Die Mama, die noch immer, immer, immer gebraucht wird!
Nur eben spontaner, unvorhergesehener und plötzlich-überraschend!
Dann kommt das Kind nach einem Tag auf Achse wieder zurück und lernt die Behaglichkeit des eigenen Zuhauses schätzen – und auch Deine Gesellschaft.
Wäre Loslassen nur nicht so schwer!
Das tröstet besonders, wenn Du noch in der Stunde zuvor die Jugendreise für vierzehn Tage im nächsten Jahr zusammen mit dem Kind geplant – und im Familienrat genehmigt hast.
(Das Kind hat für solche Zwecke gespart – und hier verweise ich auf diesen Text, denn nicht alles können wir Eltern sponsern)
Noch weißt Du nicht, wie Du so lange loslassen und vertrauen sollst, hast ein bisschen Angst vor dem Aua, welches dann bestimmt ganz arg irgendwo in Dir drinnen kicksen wird.
Fürchtest dieses kräftige Flügel-flattern – das allererste Mal für eine solch lange Zeit!
Doch auch hier weißt Du, dass nur dies der richtige Weg ist, dass Du Dir dem großen Kind an Deiner Seite genau eine solche Erfahrung – diesen besonderen Sommer – wünscht!
Hattest Du so etwas doch selbst nie erleben dürfen.
Du weißt, Du kannst vertrauen – und klammerst Dich heimlich-hoffnungsvoll an den gemeinsam gebuchten Familienurlaub am Ende eben jener Sommerferien.
Eure Zeit wird auch wieder kommen – sie kommt ja zurück (Message an mich!!!!!! 😉 ) – und Fünf werden nochmals zusammen auf Reisen gehen.
Ja, als Mutter musst Du wachsam sein – es benötigt eine Menge Feingefühl und Gespür und vor allem das Deuten und Lesen – das Erkennen – zwischen den Zeilen.
Die leisen Töne sind die wichtigen – Gezeter und Gemotze bringen Dich in Wallung (und zum zornigen Aufstampfen), aber es ist lange nicht von gleicher Gewichtung, wie jene Zwischentöne!
Zwischentöne, die es gilt, immer wieder heraus zu hören.
Und Chancen liebevoll zu ergreifen.
Samstag
Sonntag
Kommt gut in die neue Woche!
(wie immer – mehr #wibs gibt’s bei grossekoepfe)
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!