Heiligabend findet in diesem Jahr an einem Dienstag statt.
Es ist somit kein Wochenende, welches es zu dokumentieren gilt und viele Familien sind mit ihrer ganz eigenen Festplanung beschäftigt, haben Ferien oder sind auf Reisen.
Ich könnte also in diesem Jahr dem Weihnachtsfest hier auf dieser Seite keine Plattform geben, es besteht nicht wirklich eine Notwendigkeit dazu.
Ich könnte die Tage auch einfach still und leise verstreichen lassen – ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren oder die Öffentlichkeit an meinen ganz eigenen Gedanken die Weihnacht betreffend teilhaben zu lassen.
Vielleicht wäre es in einigen bedrückten Momenten auch besser so.
Doch habe ich das Gefühl, schweige ich Weihnachten hier auf dieser Seite aus, so gebe ich diesem Fest auch im eigenen Herzen keine Plattform.
Und das will ich eigentlich nicht.
Denn natürlich haben auch wir einen wunderhübsch-geschmückten Baum!
(in diesem Jahr gefällt er mir tatsächlich sogar noch besser als in den vielen Jahren zuvor)
Und selbstverständlich ist bei uns zu Hause alles hübsch geschmückt und gemütlich eingerichtet!
Wir haben Plätzchen gebacken (und bereits alle schon wieder verzehrt) und Bruchschokolade geschmolzen und verziert.
Und ich habe nunmehr schon gefühlte drölftausend amerikanische Weihnachts-Schnulzen mit wunderhübschen Menschen durch.
Denn insgeheim wollte ich mich ein wenig vom geschmückten Kitsch blenden lassen, es sieht immer so schön aus!
fühle ich Weihnachten schon wieder nicht?
Und wie in fast jedem Jahr – mit den pünktlich zum Weihnachtsfest leider wieder steigenden Temperaturen – habe ich ob alledem hin und wieder das Gefühl, das Fest läge bereits hinter uns!
Ich bin irgendwie schon wieder gefühlt durch mit dem Thema – ohne überhaupt einmal dem “Zauber” eine Chance gegeben zu haben.
Das will ich eigentlich nicht und ich will auch nicht so fühlen!
Vielleicht ist es die Müdigkeit?
Denn ebenfalls wie in all’ den Jahren zuvor macht sich gerade eine schier unbeschreibliche Erschöpfung in mir breit!
Ich kann grad irgendwie nicht mehr. Fühle mich schwer und antriebslos.
(Ich glaube mich zu dieser Zeit irgendwie immer todsterbenskrank. So ganz ohne jegliche Energie!)
Vieles fällt gerade von mir ab – anderes drückt wiederum emotional in dieser Zeit umso mehr.
Heiligabend Gastgeber – die Feiertage nur als Kernfamilie
Vielleicht liegt jenes eigenartige Gefühl auch daran, dass unser diesjähriges Weihnachtsfest sehr bescheiden ausfallen wird.
Und selbst als klitzekleiner Weihnachtsmuffel bedauere ich das sehr.
Es wird für uns in diesem Jahr nur den Heiligabend geben.
Hier werden wir – so wie in jedem Jahr – Gastgeber sein.
Einladungen zur Familie am ersten oder zweiten Weihnachtsfeiertag – so wie man sich das oft vorstellt (oder vielleicht auch wünscht) – gibt es für uns nicht.
Auch ist gar nicht mehr viel Familie da – wir werden alt.
Wir werden uns die Feiertage anderweitig als Kernfamilie nett gestalten.
Doch vielleicht ist es ein klein wenig auch jene traurige Gewissheit, vielleicht sind es Enttäuschungen und unerfüllte Hoffnungen, die Menschen zum “Muffel” und “Grinch” werden lassen.
Bin ich wirklich ein Grinch – oder ist es Enttäuschung?
Ja, oft schreibe ich von dem Grinch in mir.
Und natürlich steckt dahinter auch eine ganz eigene Geschichte!
Niemand wird als grüner Knottersack geboren. 😉
Ich schreibe und verschicke beispielsweise keine Weihnachtskarten, das mache ich nie.
Vielleicht auch, weil mir dies in der Kindheit nicht vorgelebt wurde, weil mir einige Dinge, die Weihnachten vielleicht abrunden und zauberhaft gestalten, leider etwas fremd waren.
Oder einfach nicht mehr sind…
Ich stehe einem jeden Weihnachtsfest mit gemischten – teils auch konträren – Gefühlen gegenüber und hin und wieder überfordert mich das auch emotional.
Der andere – vielleicht wahre – Sinn von Weihnachten
Und es gilt, dagegen anzukämpfen und im Weihnachtsfest einen ANDEREN Sinn zu sehen!
Und ich wage zu behaupten, das ist als Mutter sogar möglich!
Es ist auch mir schon oft gelungen!
(Und das ist wunderschön 🙂 )
Denn nicht zuletzt lehren unsere eigenen Kinder uns wieder, mit besänftigenden Gedanken den kommenden Tagen gegenüber zu treten.
Sie lassen in uns Müttern den starken Willen wachsen, den uns liebsten Menschen auf Erden – und sind sie schon so groß – ein paar schöne Stunden zu schenken!!!
Ein richtiges, echtes Weihnachten, ganz so wie sie es sich wünschen.
Und geht es nicht auch genau um so etwas an Weihnachten?
Anderen eine Freude zu machen – und mit gerührten Tränchen in den Augen zu betrachten, was Andere in der Weihnacht sehen und fühlen?
Auch wenn es bedeutet, eigene Bedürfnisse und Vorstellungen und griesgrämige Gedanken beiseite zu schieben?
Ich glaube schon!
Ich bin sogar davon von tiefstem Herzen überzeugt!
(muss es nur mir selbst immer wieder in Erinnerung rufen)
Weihnachten findet statt!
Und so will ich mich mitreißen lassen!
Von den Heimlichkeiten hier im Hause!
Denn wie rührend und wundervoll ist es bitte, zu beobachten, wie Geschwister heimlich einander kleine Wünsche erfüllen möchten?
Und vollster Liebe (!!!) und Hingabe einpacken und verstecken!
DAS ist Weihnachten!
Es geht um den Zusammenhalt innerhalb der ganz eigenen Kernfamilie!
Es geht darum, Familie zu leben!
Und vielleicht auch darum, andere daran teilhaben zu lassen – wenn es an Heiligabend so sein soll und man nicht ganz für sich sein kann.
Und Wärme, Liebe und Geborgenheit vorzuleben, wenn all’ dies in Anderen vielleicht in Vergessenheit geraten ist.
Warum dann nicht Wärme an Weihnachten schenken?
Nun, ich will’s versuchen!
(und eigenen Gram herunterschlucken und mich zusammenreißen)
An alle Mamas da draußen
Und so werde ich an Weihnachten vor allem mein Glas für alle Mamas da draußen erheben.
Für die Mütter, die am Heiligabend gegen Mitternacht noch alleine in der Küche stehen und wischen und räumen, damit alles wieder ordentlich und sauber ist!
Damit am frühen Morgen Kinder im Schlafanzug unbeschwert mit neuen Geschenken spielen können.
Ich erhebe es für die Mütter, die vielleicht nicht den Heiligabend nach ihren Vorstellungen und Wünschen feiern können, vielleicht schon eine Weile nicht mehr.
Weil es als Familie mit Kindern gilt, Lösungen und Kompromisse zu finden.
Ich erhebe mein Glas für die Mütter, die unbeschenkt bleiben – und dennoch lächeln und vollster Freude teil an den Gaben der Kinder haben!
Ich hebe mein Glas für all’ die Mamas da draußen, die für ihre Kinder Zauber leben, wenngleich leise Tränchen fließen.
Und ich hebe es für die Mamas, die in den letzten Tagen und Wochen mühsam Geschenke organisierten und Listen aufstellten, die sich den Kopf zerbrachen und rechneten, damit kein Kind benachteiligt wird oder gar zu kurz kommt!
Ich trinke auf die Mütter, die Geld auslegten und vorstreckten und heimlich fluchend all’ die besorgten Dinge einwickelten, klebten und verzierten!
Ich hebe es für die Mamas, die gerade in diesen Tagen vermissen und sich irgendwie leer und bedrückt fühlen.
Und ich erhebe es für die Mamas, die selbst das Fest, den Heiligabend, als Gastgeber ausrichten, damit sich Familie eben doch sieht – und Kinder Oma und Opa begegnen können.
Für die Mamas, die – FÜR die Kinder – Familienstreitigkeiten fort lächeln und Umstände aushalten.
Solange wir sind
Und ich könnte diese Liste noch in’s Unermessliche fortsetzen!
Doch wir alle wissen, Familien-Gedöns und Zwiste und Streitigkeiten sind im Grunde nur Nichtigkeiten!!!
Es gibt – auch an Weihnachten, denn das Leben fragt nur selten nach dem Kalenderdatum – so viel anderes Leid unter Müttern und auf dieser Welt.
Und somit werde ich an Weihnachten auch im Stillen gedenken.
An Mütter vollster Schmerz, an Menschen, die in Kummer ausharren und darauf hoffen, dass jene für sie schwere Zeit verstreicht.
Und auch an Magdeburg.
DANKE Leben, dass ich mich noch über Geschirr, Dreck, Trubel und Enttäuschungen beschweren darf!
Denn solange wir sind, solange meine Kinder bei mir sind, bin ich reich beschenkt!
Hier die Bilder vom Wochenende vor Weihnachten. 🙂
Samstag
Sonntag
Alles Liebe für die kommenden Tage!
(wie immer – mehr #wibs gibt’s bei grossekoepfe)
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