Pfingstsonntag. Ich finde ja, Feiertage und lange Wochenenden bauen auch einen gewissen Druck auf.
Insbesondere auf Familien bzw. uns Eltern.
Und auch wenn es sich dann um hausgemachten und selbstauferlegten Druck handelt – er ist nun einmal da.
Er wohnt in unseren Köpfen, stimmt uns fahrig und unzufrieden und sorgt irgendwie für einen schlechten, miesen Beigeschmack.
Vielleicht, weil da dieses Bild im eigenen Geiste ist.
Davon, wie ein langes Wochenende mit der Familie auszusehen hat – darüber, wie freie Tage effektiv zu füllen und zu gestalten sind!
Und auch von dem, was wir uns unter einem “glücklichen” Wochenende oder zumindest von einem “schönen Pfingsten” vorstellen.
Denn allein schon wenn wir uns genau das gegenseitig wünschen, dann schürt das doch – in uns selbst – die Erwartungshaltung, dass hier drei außergewöhnliche Tage folgen sollten!
Keine, die dem Alltag gleichen und mit alltäglichen Dingen gefüllt werden.
Und glaubt mir, hätte ich es mir aussuchen können, wäre Herrscherin über Wind und Wetter (ich sorge zwar manchmal für Donnergrollen und Gewitterstimmung, aber alles kann ich leider auch nicht lenken) oder würde über das nötige Kleingeld verfügen, so hätte auch UNSER Pfingsten jetzt anders ausgesehen!
Was hätten wir alles tun können!
Vielleicht wären wir unter anderen Voraussetzungen für drei Tage weggefahren?
In einen geilen Freizeitpark mit Looping, Free Fall und allem Drum und Dran!
Oder an einen supi-schönen Badesee mit Mittelmeerfeeling – oder in eine coole Großstadt!
Oder, oder, oder! 😉
Doch zum Einen hat sich der Himmel bislang dazu entschieden, phasenweise wie aus Eimern zu schütten – und außerdem kann man als fünfköpfige Familie nicht mal eben so außer der Reihe drei Tage verreisen.
Wir waren schon genug unterwegs in diesem Jahr und ein paar Abenteuer warten noch.
Und würde zumindest das Wetter mitspielen, so gibt es im übrigen auch in der Region und Heimat viel Schönes zu unternehmen und zu entdecken!!!
Mini-Auszeiten und kleinere Abenteuer lassen sich überall finden – ohne dafür gleich wieder ein Vermögen verschwenden zu müssen!
Doch dazu bald mehr! 🙂
Pfingstsonntag macht Jeder “sein Ding” – auch DAS ist Familie!
Jetzt aber sitze ich -am Pfingstsonntag – in der “Daheim-Leggings” auf der Couch, derweil hier jeder irgendwie sein Ding macht.
Denn auch DAS ist Familie – auch an einem Feiertagswochenende.
Draußen pladdert der Regen.
(Sehr zum Ärgernis des Mannes, der so die neue Solaranlage nicht testen kann 😉 )
Vorhin sind wir schon früh aufgestanden, die große Tochter und ich, damit die Schulpferde auf’s Paddock gebracht werden können. Als Pflegerin ist es heute die Aufgabe der Tochter.
Denn auch an langen Wochenenden gibt es Verpflichtungen und Termine!
Und es gilt, die Vorstellungen von fünf Menschen unter einen Hut zu bringen.
Die Tochter war also zum Pferde-rausholen eingeteilt und muss sich zudem selbstverständlich auch an Feiertagen um ihr liebstes Pflegepferd kümmern.
Der Mann würde am liebsten rund um die Uhr an irgendwelchen Kabeln rumknappsen, Solar-Panels installieren (ach was weiß ich, was er damit macht), vorm Laptop sitzen, bei seinem Kumpel die IT ver(schlimm)bessern und überall (!!!) sein doofes Werkzeug und Technik-Gedöns im Haus verteilen und liegen lassen!
ICH hingegen hatte einen schönen Familienausflug im Sinn.
Schließlich muss es ja also nicht immer die Kurzreise sein – und zumindest für Montag habe ich noch Wille und Hoffnung!
Ich will es nicht zulassen, dass wir ganze drei Tage mit Alltagsdingen verstreichen lassen!!!
(Hallo eigener Druck 😉 )
Die Jüngste allerdings hat sich heute für einen Dienst bei der Jugendfeuerwehr eintragen lassen und möchte sich gerne engagieren!
Auch so etwas geht vor und will unterstützt werden!
Und all dies führt abermals zu der ernüchternden Erkenntnis, dass es nun einmal nicht immer möglich ist, das Größte und Beste und Coolste aus einem Feiertagswochenende herauszuholen.
Schon einmal gar nicht bei – Pardon – solch einem Pisswetter.
Und auch erkenne ich einmal mehr, dass jedes Familienmitglied seine ganz eigenen Vorstellungen hat und der Alltag im Zweifel einfach weiter plätschert und sich seinen Weg bahnt.
Es ist der Wäsche eines fünfköpfigen Haushaltes kack-egal, ob nun einmal Pfingsten ist oder eben nicht.
Und dennoch sind wir irgendwie zusammen, treffen uns gemeinsam am Mittag- und Abendbrottisch und haben auch mal Zeit, einfach nur zu schmusen, chillen oder gemeinsam auf der Couch einen Teenie-Film zu gucken.
Und im Grunde sind das ja irgendwie auch schöne Pfingsten. 🙂
Pfingstmontag – Wir besuchen die Ronneburg!
Montag hat der Regen endlich nachgelassen – und ich bin es leid.
Aber echt jetzt!
Einen weiteren Tag könnte ich es nicht ertragen!
Ich mag nicht länger dabei zusehen, wie unser diesjähriges Pfingsten einfach so mit Alltagsdingen vor sich hin plätschert!!!
Und vor allem versetzt mir der Gedanke, dass gerade die Jüngste diesen Tag vor dem Handy und der Playstation verbringt, einen gewaltigen und ordentlichen Stich!
Ich-will-das-so-nicht!
Ich möchte ein Kind, das raus geht und Abenteuer zu spüren bekommt, ich möchte zumindest diesem einen Kind noch neue Eindrücke zeigen können und meinetwegen es auch ein klein wenig “zu seinem Glück zwingen“.
Bislang hat das nämlich immer funktioniert und sich ausgezahlt!!!
Und am Ende des Tages konnten wir stets auf Momente voller Staunen und Lachen (sicherlich auch vermischt mit Zank, Zores und Gemotze 😉 ) und ganz viele Erlebnisse und Sinneseindrücke zurückblicken!
Genau DAS wünsche ich mir auch für den heutigen Tag.
Und ich habe im Geiste auch schon einen ganz klaren Plan!
Seit 14 Jahren nun wohnen wir schon im Main-Kinzig-Kreis und noch NIE ist es uns bislang gelungen, das Pfingst-Ritterturnier auf der Ronneburg zu besuchen!
Dabei hatte ich mir das so viele Jahre schon mit den Kiddos vorgenommen.
Zwei sind dem Vorhaben mittlerweile entwachsen – Eines bleibt mir noch!
Und HEUTE soll es endlich soweit sein!
Anfahrt mit Hindernissen
Etwas später allerdings finde ich mich mit verschränkten Armen im Auto wieder und möchte beinahe aufgeben.
(Ganz eventuell entfährt mir auch ein beleidigtes “dann fahren wir halt wieder heim” 😉 )
Wir stecken im Stau, das Kind protestiert und die Geldbeutel sind auch noch leer, stellen wir fest.
Innerlich verfluche ich mich ob der blöden Idee, denn nach dem Regen der letzten Tage hatten offenbar DIESE Idee ziemlich viele andere Leute.
Zwar finde ich in dem Moment meinen Mann eklig, denn natürlich (Ihr wisst, ich mache hier niemandem etwas vor) kacken wir uns in diesen enttäuschenden Minuten an – doch bewahrt zumindest einer von uns einen klaren Kopf und zeigt sich lösungsorientiert.
Wir fahren ins Nachbardorf zum Geldautomat und parken dann im Ort – und marschieren einfach zur Burg hoch.
Das Kind meckert und zetert auch nur ganz wenig! 😉
Im Anschluss finden wir zwar tatsächlich viele, viele Menschen vor, werden aber auch mit einem wirklich schönen Tag belohnt!
Ich mag sowas ja irgendwie.
Die Menschen in den faszinierendsten Gewändern (heimlich sehe ich mich auch mal im sexy Korsett 😉 ), den Geruch von Feuer und die mittelalterlichen Klänge.
Und das natürlich vor der spektakulären Kulisse!
Sowas beeindruckt mich immer und lädt zum Schlendern und Staunen ein – oder von stattlichen und bärtigen Rittern hoch zu Roß zu träumen! 😉
Kurzum, wir haben eine schöne Zeit und ich denke, die Bilder sprechen für sich!
Und so darf ich am Ende des Tages lächeln und heimlich feststellen (und jetzt wiederhole ich mich gleich), dass auch dieses Pfingsten irgendwie DOCH ganz schön geworden ist!
Kommt gut in die Rest-Woche!
(wie immer – mehr #wibs gibt’s bei grossekoepfe)
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!