Freitag, 06.12.2024. Es hätte viele Gründe geben können, um zu verhindern, dass ich am frühen Morgen in den ICE nach Berlin steige.
Zumindest in meiner ganz eigenen Gefühls- und Gedankenwelt.
Und JA! Selbstverständlich war ich bis zuletzt ein wenig unentspannt!
Und ebenfalls JA! Beinahe hätte ich dadurch jene wenigen Stunden an diesem Wochenende kaputt gemacht.
Ohne die Kinder weg fahren? Ist zuerst immer schwer!
Da war zum Einen die Jüngste, die nicht wie geplant bei der Oma übernachten konnte, denn die musste außerplanmäßig ins Krankenhaus.
Und auch wenn wir mit dem liebsten Freund der Familie, unserem Wahl-Onkel (oder Opa 😉 ) eine ganz wunderbare Alternative gefunden hatten, mit der das Kind sehr happy ist – Gedanken machte ich mir dennoch.
Das mache ich immer, fahre ich weg – und die Kinder bleiben zu Hause.
Da war zum Anderen der große Sohn, welcher just an diesem Morgen mit Hals- und Kopfschmerzen erwachte – und nicht zur Schule gehen konnte.
Und ich legte ein klein wenig besorgt dem schon so großen Kerl Ibuprofen, Halstabletten, Fieberthermometer und Wasser (!) parat – denn ist ein Kind krank, so macht sich die Mama nun einmal Sorgen.
Und ist es noch so groß…
Ich hatte Angst vor vergessenen Kerzen am Adventskranz und chaotischen Küchenverhältnissen!
Schließlich wollten die großen Kinder alleine zu Hause bleiben – die Übernachtungsparty mit vielen Teenagern im Zimmer der Mittleren untersagten wir allerdings vorsorglich. 😉
Da war mein trotziger Unmut, zu einer Fernsehshow zu fahren, die ich doch gar nicht mit Interesse mitverfolgt hatte!
Ich wäre wohl dort der größte Null-Raff-Anti-Fan überhaupt! 😉
(Diese Bedenken hatte ich zu Unrecht – es war ein tolles Erlebnis!!!)
Und all’ diese “Ja, Wenn’s” im Kopf und die sich dazugesellenden “Abers” brachten das Vorhaben ein klein wenig zum wanken und beinahe in-sich-zusammen-brechen.
Ein guter Grund…
Doch bei alledem vergaß ich einen einzigen Grund. Den wichtigsten genau genommen.
Ich vergaß bei all’ meinen Überlegungen und Abwägungen das “Wir“.
Ich vergaß das Elternpaar, welches seit der Übernachtung in Straßburg im Frühjahr kaum mehr Allein- und Paar-Zeit hatte.
Und ich vergaß die Beziehung und auch dass es immer wieder gilt, aufeinander zuzugehen und die Hand zu reichen, zu reden und zu erkennen, wie sich der jeweils Andere gerade fühlt.
Für eine Weile vergaß ich, dass auch Beziehung Aufmerksamkeit benötigt und auch Arbeit bedeutet – und hin und wieder auch mal vor die Kinder gestellt werden sollte.
Kinder, die tatsächlich schon so groß sind und wunderbar diese kurze Zeit auch mal alleine – oder mit kleiner Unterstützung – zurecht kommen!
Und ich vergaß auch, dass der Mann und ich wirklich in vergangenen Monaten wenig Zeit füreinander und miteinander hatten und dass dem auch so bleiben wird, sucht man nicht aktiv nach Freiräumen und kämpft auch genau dafür.
Nun, offenbar bin ich in den ICE gestiegen. 🙂
Und wenngleich ich jetzt – Samstag-Mittag – während ich diese Zeilen hier verfasse, bereits wieder im Zug nach Hause sitze, so kann ich von einer kurzen Mini-Auszeit berichten, die sich – wider meiner Erwartungen 😉 – gelohnt hat.
Eine schöne, kurze Auszeit
Denn wie so oft (wann nur lerne ich es endlich!?) sollten sich all’ meine Bedenken in Luft auflösen!
Und zwar alle davon!
Die Kinder sind – nach aktuellem Stand – noch am leben, das Haus steht noch und fiel nicht vergessenem Feuer zum Opfer, der Sohn ist auf dem Weg der Besserung!
Und die mittlere Tochter kocht sogar gerade zu Hause für alle Drei!
(Und da wohl noch Besuch für sie kommt, gehe ich – hoffentlich!!! – auch von einer aufgeräumten Küche im Anschluss aus.)
Ich musste während der Live-Fernsehsendung vom Finale von “The Voice of Germany” NICHT im Takt mit klatschen (es ist mir ein Graus! Weder musikalisch noch mit Taktgefühl gesegnet, kann ich das nicht und irgendwie finde ich das auch immer albern!) – und war auch nicht im Publikum vor der Kamera zu sehen!
Denn wir befanden uns buchstäblich mittendrin, ganz hautnah dabei – und vor allem hinter der Kamera!
Wurden wir direkt neben dem Kameramann samt Equipment platziert, hatten wir schöne, muckelige Plätze, die nicht gezeigt wurden – und dennoch ganz, ganz vorne waren!
Mehr als das, war uns so das ein oder andere Schwätzchen mit dem “Schlepp-Depp“, wie er sich selbst bezeichnet, garantiert – und auch die Stars waren zum Anfassen nahe!
Und ich gebe zu, das rundete den Abend, der mit viel Glitter und Jubel endete, auch ein kleines bisschen ab.
Es hat sich auch als ahnungsloser Nicht-Fan mehr als gelohnt! 🙂
An dieser Stelle ganz lieben Gruß an den “Samu Haber Fan-Club“, den wir auf dem Weg zurück zum Hauptbahnhof heute morgen getroffen und kennengelernt haben!
Das war eine sehr lustige und unterhaltsame Begegnung – habt noch viel Spaß auf all’ Euren gemeinsamen Fan-Reisen!
Jetzt freue ich mich auf die Kinder!
Und jetzt sitze ich hier im Zug und darf mich auf zu Hause freuen.
Und auch darauf, dass das Wochenende ja noch gar nicht vorbei ist!
Schwups kommt mir die anstehende Englisch-Arbeit des Kindes in den Sinn und die Frage, was wir morgen essen und kochen wollen, wann das Weihnachtsfest im Stall ist – und wieviel Wäsche wohl zu Hause auf mich warten wird.
Es gibt wohl für mich immer Gründe zum Gedanken-machen – und um mein eigenes, kleines Glück zu verhindern.
Selbst schuld! 😉
Hier die (bisherigen) Bilder vom langen Wochenende!
Freitag/Samstag
Sonntag
Kommt gut in die neue Woche!
(mehr #wibs gibt’s wie immer bei grossekoepfe)
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