Unser Leben ist schon ein sonderbares.
Und manchmal glaube ich, ich verstehe es bis heute nicht.
Ich verstehe MICH nicht, mit all’ meinen Emotionen und Empfindungen – und vermutlich gibt es sie für das alles auch einfach nicht:
Die Gebrauchsanweisung.
DEN Beipackzettel für das, was sich unser Leben nennt.
Von unerwünschten Nebenwirkungen & Gefahren
Der über Gefahren und unerwünschte Nebenwirkungen aufklärt und uns verrät, welch toxische Mischung wir lieber lassen sollten – und was uns in der Gegenwart und Zukunft nicht so gut bekommt.
Wir bekommen es nicht verraten, wie das geht – “leben” – und müssen unseren ganz eigenen Weg dennoch meistern.
Manchmal wähnen wir uns in Sicherheit, glauben uns gefangen zu haben und dass es endlich bergauf geht, nur um einen Tag später schon wieder zu stolpern und zu fallen.
Wir hoffen und verdrängen und schmieden Pläne – selbst in unseren letzten Tagen (und das schreibe ich jetzt leider aus traurigem Grund) – und klammern uns an aller-letzte Lichtblicke.
Wir Menschen wähnen uns in Sicherheit, glauben noch Zeit zu haben – wenigstens ein bisschen – und werden vom Leben betrogen, der Tod kommt über Nacht.
Machen wir ab jetzt alles besser?
Menschen nehmen Abschied und erkennen abermals, wie endlich unsere Zeit ist und dass wir jenes kostbare Geschenk am Leben zu sein nicht mit Gram und Ärgernis über Nichtigkeiten vergeuden sollten.
Wir nehmen uns vor, ab jetzt jeden einzelnen Augenblick wertzuschätzen, täglich unsere Liebsten in den Arm zu nehmen und Momente zu nutzen.
Denn immer wieder bekommen wir vor Augen geführt, wie unberechenbar unser Weg sein kann.
Auch ich schrieb gestern solche Worte, nahm mir erneut und abermals vor, mich nicht mehr zu ärgern oder gar zu viel nachzudenken – und dankbar für das zu sein, was ist.
Das bin ich auch – jeden einzelnen Tag!
Ganz genau so wie ich meine Kinder so unfassbar mit jeder Faser meines Körpers liebe.
Jeden Tag. Bis zum letzten Tag.
Ich verfasste die Zeilen gestern auf Instagram, nachdem wir einen lieben Freund meines Mannes für immer verabschiedeten.
Und doch fand ich mich heute in Kummer und Sorge ob Dingen wieder, die gestern uns allen vielleicht noch als Nichtigkeiten erschienen.
Trotzdem zankten und stritten wir heute als Familie und diskutieren um leergetrunkene Lieblings-Smoothies und Geschwister-Ungerechtigkeiten.
Doch heißt zu leben eben auch zu fühlen und Emotionen zu haben – und Schmerz ob zwischenmenschlichen Dingen zu empfinden!
Ganz gleich ob wir das wollen oder nicht.
Oder ob wir es uns vornehmen – oder eben nicht.
Wir können unser Sein nicht gänzlich steuern – und manchmal sind selbst Nichtigkeiten und Streitereien ob Banalitäten für uns einfach in diesem Moment die Welt.
Es ist wohl eine der Nebenwirkungen jenes Dingens, welches wir unser Leben nennen.
Ein emotional turbulentes Wochenende
Ja, hinter mir liegt ein emotional so turbulentes und aufwühlendes Wochenende!
Es tat mir so leid, den Mann trauern zu sehen und irgendwie zwar an seiner Seite sein zu können – und dennoch nicht wirklich da.
Denn ein jeder trauert auf seine ganz eigene Weise – und so gilt es auch anzunehmen, wenn sich jemand zurückziehen und Dinge mit sich selbst ausmachen möchte.
Das fällt mir nicht immer leicht.
Hinzu kommt, dass mich seinerzeit die dann doch so plötzliche Nachricht selbst ein wenig erschütterte.
Glück und Leid an einem Tag
Doch da im Leben ja irgendwie immer Leid und Glück nebeneinander liegen, schloss ich noch am selben Tag stolz und mit ein wenig Tränchen in den Augen den großen Sohn in die Arme.
Denn der hat nunmehr seinen Grundlehrgang bei der freiwilligen Feuerwehr nach insgesamt siebzig (?) Stunden bestanden und abgeschlossen und darf künftig bei Einsätzen dabei sein!
Ich finde das so bewundernswert und toll – und gleichermaßen zittert und bibbert mein Mutterherz künftig ein klein wenig.
Ich hoffe, er wird der Aufgabe gewachsen sein und alles geht gut!
Von alten Wunden & Ängsten
Ich hatte einen wunderschönen Spaziergang alleine mit dem Mann am Sonntag-Vormittag!
Endlich Zeit zum Reden und Paar-sein – um mich nur Stunden später in einem Streit zu verlieren.
Weil alte Wunden aufrissen und Ängste sich ihren Weg mit Gewalt an die Oberfläche kämpfen wollten – im Grunde ob einer einzigen Nachricht.
Auch davon ist im Beipackzettel des Lebens nie die Rede, von ganz eigenen Glaubenssätzen, früheren Verletzungen, Triggern.
Und es gilt, damit klarzukommen und zu vertrauen.
Ja, wir können uns noch so sehr vornehmen, jede Minute des Lebens zu schätzen und anzunehmen – zur ganz eigenen Lebendigkeit gehören jene Höhen und Tiefen, Momente voller Gram ob dummer Dinge und gelegentliche zwischenmenschliche Zwiste eben dazu!
Auch wenn es um all die kostbare Lebenszeit irgendwie schade ist…
Kommen wir zu den Bildern dieses so gegensätzlichen Wochenendes!
Samstag
Sonntag
Kommt gut in die neue Woche!
(mehr #wibs gibt’s wie immer bei grossekoepfe!)
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