Was ich auf Reisen so liebe, sind die Begegnungen mit Menschen.
Ich möchte Geschichten lauschen und Visionen hören, aus Traditionen lernen und Familien beobachten.
Ich möchte erleben, was für diese Menschen Heimat bedeutet und was sie antreibt, mag mir von Werten und Erlebtem berichten lassen.
Gehe ich auf Pressereise, so ist es für mich ein Wichtiges und Bedeutsames, hinter die Kulissen zu sehen und zu erkennen, wieviel Herzblut hinter den einzelnen Vorhaben steckt!
Und auch, was es bedeutet, beispielsweise ein Familienunternehmen zu führen und Traditionen weiterzugeben.
Auch finde ich es immer wieder schön zu sehen, mit wieviel Leidenschaft Menschen ihrer Berufung nachgehen und mit welcher Begeisterung sie mir erzählen und leidenschaftlich Tipps weitergeben.
Privat ist mir mittlerweile der “Vier-Sterne-Hotelbunker” in der Türkei aus eben diesen Gründen etwas fern geworden.
Ich möchte das gar nicht mehr unbedingt.
Eingesperrt mit anderen Touris, die nichts anderes im Sinn haben, als sich um’s Buffet zu kloppen, verdünnten All-Inklusive-Fusel hinter die Binde zu kippen, rund um die Uhr langweilig zu chillen – oder zu dumpfen Bassklängen und albernen Beats im Pool zu hampeln.
(Aqua-Gym! Horror!!! Fremdschäm-Alarm hoch tausend!!!)
Das ist nicht mehr meine Welt.
Lieber urlaube ich mittlerweile individuell – auf Abwegen, einzigartig.
Vieles versuche ich aus, die Eintönigkeit beim Reisen brauche und suche ich nicht mehr.
Wertvolle Begegnungen auf Reisen
Noch heute erinnere ich mich vollster Wärme an die Begegnung mit Elisabeth während unserer Reise und des Drehs für die Österreich Werbung.
Elisabeth, dieser Freigeist!
Jene Frau, die in dem alten, maroden Bergbauernhof mit ihrem Lebensgefährten lebte.
Die Frau, die draußen unter Quellwasser duschte, mit lustigen Hippie-Stirnbändern in langen Haaren den Entschluss fasste, sich nicht mehr von der Welt hetzen zu lassen.
Sie faszinierte mich mit ihren Erzählungen und der gelassenen, in-sich-ruhenden Ausstrahlung ebenfalls.
Eine Weile blieben wir noch in Kontakt, planten sogar ein Wiedersehen in ihrem neuen Zuhause, einem alten Haus mit Olivenhain in der Toskana.
Ein “Sanctuarium” solle es werden, berichte sie mir begeistert und vollster Tatendrang.
Doch, wie es das Leben so will, verloren sich irgendwann die Wege.
Menschen & ihre ganz eigenen Geschichten
Ich denke an Josef, der zusammen mit seiner Frau in Familientradition seinen Alpengasthof auf 1.800 Metern Höhe in Österreich betreibt!
Und ich erinnere mich daran, wie mir Annemarie davon erzählte, wie hart es teils ist, an jener Tradition festzuhalten.
Kinder mussten im Winter auf Skiern in der Dunkelheit den Berg hinab in die örtliche Grundschule fahren und später sogar auf ein Internat wechseln.
Früh musste sich die Familie aufteilen, damit eine Tradition und ein Gasthof erhalten bleiben kann.
Eltern mussten von Kindern Abschied nehmen, damit diese eigene Wege gehen und Bildung genießen konnten.
Ich denke an das Ehepaar Kofler in Südtirol, das mit so viel Leidenschaft aus einem alten Hof ein wunderbares Familienhotel aufgezogen hat und an den lieblichen Bauernhof mit unseren Gastgebern im schönen Sarntal.
Oder zuletzt an die Begegnung mit Alexander vom Urlaubsreiterhof, der an das Glück als Entscheidung glaubt und gerne die tiefgründigeren Gespräche mit Urlaubsgästen führt.
(Schade, dass dafür nicht viel Zeit blieb, das nächste Mal gerne mehr!)
Es sind DIESE Reisen, die mir in Erinnerung bleiben!
Es sind die anderen Wege, die wertvolle Begegnungen schenken!
Menschen, die anders und mutig sind, faszinieren mich!
Mich faszinieren Menschen, die noch viel weitere Wege gehen und sich Dinge zutrauen, die nur in meiner Fantasie und in meinen Träumen existieren.
Menschen, die “anders” sind und vielleicht gar nicht so ins System passen.
Menschen, die sich entschieden haben, sich treu zu bleiben, ihrem Herzen zu folgen und ihren eigenen Weg zu gehen!
Ihr wisst, manchmal scherze ich und berichte über meine Vision, mit dem Boot um die Welt zu segeln.
(Ich kann noch nicht mal segeln und kotze vermutlich beim kleinsten Schaukeln. Und wo soll ich lange und heiß duschen!? 😉 )
Oder vom Traum, einmal nur mit dem Rucksack auf Reisen zu gehen oder den Jakobsweg entlangzulaufen.
(Der pinke Nassrasierer darf natürlich nicht fehlen! 😉 )
Tief in mir sind da Sehnsüchte versteckt.
Sehnsüchte nach Ausbruch und Einzigartigem, nach Sinn und Erfüllung.
Wenngleich meine größte Erfüllung im Leben meine ganz eigene Familie ist.
Ich habe damals den Film “Weit” gesehen und mich holte eine Faszination ein, die mich nicht loslassen wollte.
JA, ich mag Menschen, die mutig und bewusst andere Wege gehen.
Freidenker, Künstler, Ausbrecher – Menschen mit tiefen Gedanken!
Menschen, denen man nicht unbedingt am Hotelbuffet auf Malle begegnet.
Das lieb’ ich, das fasziniert mich!
Es darf auch beim Träumen bleiben – und das ist ok!
Und manchmal hat man auch Sehnsüchte, ohne sie jemals wirklich ausleben zu wollen! Das ist gar nicht der Plan!
Und das ist ok und völlig in Ordnung so!
Dann reicht das Wissen darum, dass es dieses Seite in uns gibt!
Und dass wir noch in der Lage sind, zu träumen und uns Dinge auszumalen, dass wir noch Interesse an der Welt und all’ ihren Menschen haben.
Und ich finde, allein DAS macht lebendig und das Leben lebenswert.
Dann langt es auch, einfach diejenigen zu beobachten und zu verfolgen – oder von ihnen ein Stückerl zu lernen – die andere Wege gingen und Länder bereisten, die wir vielleicht niemals besuchen können.
Ein ganz besonderes Interview in Teil 2!
Und ich wage zu behaupten, so einen Menschen darf ich Euch in meinem nächsten Blogbeitrag – in Teil 2 – hier auf meiner Seite einmal vorstellen und selbst dadurch ein bisschen näher kennenlernen!
Genau genommen sind es sogar zwei Menschen!
Zwei Menschen – und ein ganz selbstbestimmter Weg mit vielen Reisen und noch mehr Begegnungen.
To be continued…
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!