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“Call me lazy” Mommy-Wars

Gestatten:
Ich bin die Frau, die nicht arbeiten geht und kein Geld verdient. Die “frustrierte Hausfrau”. Ja, auch so wurde ich schon einmal genannt! Die “Faule” von Nebenan, die eine Putzfrau (die gar keine ist!) zum Fenster-Putzen und Rasen-Mähen bestellt. Damit sie weiter gemütlich auf der Couch Latte schlürfen kann und blödsinnige Texte über ihr intimstes Privatleben im Internet verbreiten kann. Denn was früher der Wirt, ist heute der Blogger! Wer nix wird, wird Wirt – und die gelangweilte unterforderte Hausfrau und Dreifachmutter nennt sich heute eben Bloggerin!

Und ich hasse den Begriff Hausfrau! Der existiert nicht, wie ich bereits schon mehrfach erwähnt habe!

Nun, heute möchte ich an meinem ganz persönlichen Beispiel einmal erklären warum.

Nennt mich gerade angriffslustig, aber mir ist nun einmal jetzt genau in diesem Moment danach und ich zeige Euch nun einmal auf, was die arrogante, faule Kuh, die sich mit ihren drei Kindern vom Mann aushalten lässt so alles macht!

Ich bin gelernte Bankkauffrau mit zehnjähriger Berufserfahrung.

Weil ich mir diesen Beruf damals nach Realschule und Höhere Handelsschule leider nicht selbst ausgesucht hatte (wer weiß schon mit 17 genau was man eigentlich will) ging ich in diesem erlernten Beruf nicht so wirklich auf.
Ich brauchte eine weitere Selbstbestätigung, etwas das ICH wirklich lernen wollte. Und so saß ich mir ausgerechnet in dem Jahr, als ich noch nebenbei DIE Hochzeit des Jahrhunderts planen sollte, zweimal in der Woche in der Abendschule bis spät abends den Hintern platt. 😉
Alles für eine weitere IHK-geprüfte Ausbildung.

Denn was kaum einer weiß:
Ihr dürft mich gerne auch gelernte Fremdsprachenkorrespondentin Englisch IHK nennen!
Neben den ganzen Cambridge Zertifikaten, die ich auch noch nebenbei machte ganz zu schweigen.

Aber das ist Vergangenheit sagt ihr?

Aktuell mache ich ja nix außer meine Brut zu umzingeln und zu verhätscheln oder dies gar neuerdings zu vernachlässigen weil ich ja zu sehr mit mir selbst und meinem Blog beschäftigt bin?
Mit diesem lächerlichen Hobby, so sagt ihr teilweise hinter vorgehaltener Hand!

Pah! Dieses meine Baby ist ein Haufen Arbeit!

Und ich bin stolz darauf, mir meinen Weg bis hierhin erkämpft zu haben! Ich habe viel gelernt im letzten Jahr, habe mich stundenlang mit Themen wie Impressum, DSGVO und Datenschutz herum geschlagen und mir nach und nach eine einigermaßen ansprechende Website aufgebaut. Alles ganz alleine ohne noch vor einem Jahr überhaupt einen Dunst zu haben, was genau Bloggen denn bedeutet!
Ich habe Kontakte geknüpft und mich aktiv darum bemüht, dieses Baby voran zu bringen. Das mir so unendlich viel bedeutet und gleichermaßen heilsam für die eigene Seele ist. Dieses “lachhafte Hobby” werde ich nicht aufgeben!

Doch die Blogger-Welt ist ein hartes Pflaster, auch das lerne ich gerade. Ich lerne gerade mich selbst zu vermarkten und zu verkaufen, obwohl mir das ursprünglich gar nicht lag. Ich lerne, dass leider noch so viel mehr dazu gehört, als einigermaßen gut schreiben zu können! Dass es noch so viele Tricks und Tipps zu entdecken gilt, um einen Blog über Wasser und sichtbar zu halten!
Das ist verdammt nochmal mehr als nur ein dummes Hobby!
Und ich will das von ganzem Herzen! Ja, Bloggen ist zu einer Leidenschaft geworden und “I will fake it till I make it”!

Doch blogge ich nicht nur.

Ich bin Praktikantin. Trotz drei Kindern im Haus mache ich gerade mit fast vierzig Jahren eine weitere Ausbildung! Versuche zu lernen und Unterrichte vorzubereiten, filme Videos und löse Quizfragen, diskutiere in Diskussionsforen und schreibe Mails. Alles auf Englisch! Alles mehrere Stunden in der Woche! Ich unterrichte von Herzen gerne Kinder in der Kita, wenngleich ich (als “Freiberufler”) so gut wie nix dabei verdiene. Ist so, aber ich mache es gerne und möchte dies weiter ausbauen!

Ich versuche eine Lizenz dafür zu bekommen und habe noch so viele andere Projekte und Ideen im Sinn.
Es ist mittlerweile so viel geworden, dass ich heute, am Sonntag hier sitze und lerne. Und nicht am Fussball-Platz stehen kann. Beim wichtigen Spiel des großen Sohnes. Weil ich den Gatten hinschicken musste, weil ich es sonst einfach alles nicht schaffe. Denn nachher wollen alle mit mir ins Schwimmbad. Das geht nur wenn ich vorarbeite, statt nix zu machen!

Ich soll nicht meckern, habe ich doch eine Putzfrau, so glaubt ihr mal beobachtet zu haben?

Pah! Ich putze, wasche und bügele alleine! Ich bin meilenweit entfernt von einer Haushaltshilfe!
Die liebe Fee, und vielmehr gute Bekannte,  die ab und an mal kommt, zählt zu meinem Helfer-Netzwerk, von dem ich hier schon einmal berichtet habe. Sie kommt dann, wenn es einfach nicht mehr geht und im wahrsten Sinne “Not am Mann” ist.
Denn zur Erinnerung: Ich bin unter der Woche teilweise allein erziehend mit drei Kindern. Ich stehe offen jetzt dazu, dass ich nicht auch noch den Rasen mähen muss. Und zweimal im Jahr die Fenster-putzen lassen? Ja verdammt! Das gönne ich mir!

Den Rest mache ich schließlich selbst, also lasst doch bitte gut sein! 

Es sollte mir eigentlich auch egal sein, doch habe ich gerade zwei Tassen Kaffee intus und die größte Lust mir den Frust von der Seele zu schreiben! Zumal ich der Meinung bin, dass es vielen anderen Mamis auch so geht wie mir! Ich habe keine Omas und Opas die jederzeit tatkräftig einspringen! Ich musste mir eben jenes Helfer-Netzwerk aufbauen. Und wage zu behaupten:
Clever, wer es macht! Wer sich Schwächen eingesteht und um Hilfe bittet! 

Ich bin weder unintelligent, denn Abitur hätte ich machen sollen. Dazu haben mir alle Lehrer geraten. Nun war ich einfach damals zu stur und wollte möglichst schnell “das große Geld” verdienen. Wie naiv ich doch war! 😉
Die Ausbildung, die ich später also noch selbst dazu wählte, bestand ich übrigens mit der Gesamtnote 1. Nur mal so nebenbei bemerkt.

Ich finde es einfach furchtbar, dass Frau gleich als hirnlose Hausfrau deklariert wird, nur weil sie sich entschieden hat, sich voll und ganz der Kindererziehung zu widmen und für ihre Kinder 24/7 da zu sein!
Klar ist das ein blindes Risiko in der heutigen Zeit. Es ist dumm und von falscher Naivität und Romantik getrieben!
Ich stehe aber dazu – und rechtfertige mich hier dennoch! 😉

Frau ist nicht gleich verblödet und faul, nur weil das Auto nicht morgens um 7 Uhr wegfährt und um 18 Uhr mit völlig erschöpften Kindern aus der Ganztages-Betreuung (die es hier auf dem Land ja gar nicht mal gibt!) wieder kommt!
Nein! Denn hinter den verschlossenen Türen hat Frau dennoch unglaublich viel zu leisten und zu stemmen! Es ist nur nicht ganz so offensichtlich zu sehen!
Leider auch nicht auf dem Konto-Stand! 😉

Ich weiß, dass mein Text nun keinerlei Lästereien und Vorverurteilungen unterbrechen wird, aber ich musste es einfach mal loswerden.
Weil ich dieses Bild hasse.
Dieses Bild davon, was heute die perfekte und erfolgreiche Frau ausmacht!

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

Eine Mission, eine Leidenschaft, eine Aufgabe oder einfach auch nur ein belächeltes Hobby!
Warum also müssen wir Mütter und Frauen uns immer wieder rechtfertigen, die Krone neu zurecht rücken und ständig stolpern und uns dann im Schlamm liegend gegenseitig zerfleischen! Hört endlich auf damit!

Liebe Grüße!

Eure

 

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