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Kinder schenken UNS Zeit – und jede Sekunde ist es wert!!! Gedanken zum Muttertags-#wib 10./11.05.

Sonntag Abend. Wind lässt Blätter sanft rauschen und Vögel zwitschern.

Richte ich den Blick nach rechts, muss ich blinzeln, zu hell und warm blendet mich die Abendsonne und taucht Pusteblumen in hübsches Licht.

Zu meiner Linken zischt der Rasensprenger vom benachbarten Tennisplatz, über mir saftig-grüne Blätter der alten Kastanie, vor mir drehen die Tochter und die weiße Stute einträchtig ihre Runden auf dem Außenplatz.

Und würde ich diese Zeilen hier nicht gerade tippen, hätte ich im Grunde nicht viel zu tun.

Ich habe gerade Zeit und kann hier sitzen.

Und ich kann all’ jenen Geräuschen lauschen, den Wind spüren und die Farben sehen.

Ich kann innehalten. Denn ich habe mir bewusst die Zeit dafür genommen.

Das mache ich gerne und ist mir all’ die Dinge wert, die in der Zwischenzeit liegen bleiben!

Denn es ist Zeit, die ich mit meinem Kind und auch mit mir selbst verbringen kann.

Als ich vorhin überlegte, was es wohl zu diesem Muttertags-Wochenende zu schreiben und berichten gäbe, so wollte ich darüber erzählen, wie gerne ich meine Zeit den Kindern schenkte und es bis heute tue.

Denn das tue ich ja jetzt gerade auch, oder etwa nicht? Ich schenke meiner Tochter meine Zeit.

Ich wollte ursprünglich darüber schreiben, dass ich keine einzige Minute dieser Zeit, die ich mir in all’ den Jahren genommen hatte, bereue!

Auch wenn sehr viel Zeit davon nicht wirklich effektiv war – und eher gefühlt einem Nicht-voran-kommen glich.

Ich wollte berichten, wie hingebungsvoll wir Mütter die ganz eigene Zeit nach hinten stellen und Dinge liegen lassen, Pläne verschieben, Nächte-lang wach bleiben und auch darüber, dass Zeit mit Kindern nie planbar, vorausschaubar und produktiv einteilbar ist. Auch davon.

Doch je länger ich darüber nachdachte, so wurde mir bewusst, dass nicht ICH es war, die Zeit schenkte!

Sondern im Grunde waren es schon immer meine Kinder, die MIR jene wertvolle Lebenszeit bescherten.

Zeit – Vom Glück in winzig-kleinen Momenten

Erst durch meine Kinder habe ich gelernt, das Glück in Winzigkeiten – in den kürzesten und flüchtigsten Momenten und Augenblicken – zu entdecken und achtsam über Dinge zu staunen, die mir in einem früheren Erwachsenen-Leben nie aufgefallen wären.

Ich lernte, dass Zeit nicht immer eine Rolle spielen muss!

Und auch, dass Trödeln und Nichtstun wunderschön sein können!

Ich durfte erkennen, dass Zeit niemals vergeudet und verloren ist!

Denn irgendeinen wertvollen Augenblick und Sinn mag sich immer in ungeplant verbrachter Zeit finden, sofern man jenes Bewusstsein dafür zulässt.
Auch das haben mich meine Kinder gelehrt.

Ich habe mir von Herzen gerne Zeit von meinen Kindern schenken lassen – und bin heute dankbar dafür, dass ich frei und ohne starres Angestelltenverhältnis jederzeit reagieren und für die Kinder da sein konnte!

Auch wenn das zeitlich gar nicht geplant und so vorgesehen war.

Ich konnte da sein.

Ich hatte Zeit, ich habe mir unfassbar viel Zeit schenken lassen!

Zeit, um mit den Kindern gemeinsam den Zauber dieser Welt entdecken zu können und in Phantasiewelten abzutauchen, Zeit für Duploschlösser und Sandburgen, für Bleistiftzeichnungen und die dollsten Kuchenrezepte und witzigsten Bastel-Ideen!
(Darüber gebloggt habe ich aber nicht 😉 )

Ich war da, vielleicht sogar ein bisschen zu viel und zu extrem.

Nicht jede andere Mutter konnte das in der Vergangenheit nachvollziehen und befürworten und sicherlich war es hin und wieder auch ganz schön naiv, nicht an “das Morgen” zu denken.

Mir wurde Lebenszeit geschenkt!

Aber im Nachhinein betrachtet, wurde mir von den Kindern etwas so Wertvolles und Wundervolles geschenkt!

Lebenszeit, die so in der Form NIE WIEDER kommt.

Zeit zum Atmen und Einfach-nur-da-sitzen, Zeit zum Bücher-lesen und Geschichten-erfinden und Zeit zum Schmusen, Kuscheln, Lieben und T’rösten.

Kein Moment davon war unnütz, vergeudet und verschenkt!!!

Ich bereue nichts davon.

Und wenngleich ich mir so viel Zeit schenken ließ und das von Herzen auch annahm, so mache selbst ich mir Vorwürfe und denke hin und wieder, “da wäre noch mehr gegangen”.

Zeit, die ich Selbst Leider vergeudet habe

Ich bereue keine Stunden in Wartezimmern und auf Krankenhausfluren, denn auch DAS war Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringen und für sie da sein konnte!

Ich bereue nicht einmal Zoff und Zores während der Deutsch-Hausaufgaben und beim Lernen für Klassenarbeiten.

Und ich bereue es nicht, das Küchengeschirr liegen gelassen zu haben (und so was fällt mir bekanntlich schwer!), um stattdessen Mama-Taxi zu fahren oder mir das neueste, selbst-gestaltete Papp-Zuhause vorführen zu lassen.

All’ diese Zeit bereue ich nicht!

Aber ich bereue die viele Zeit, die mein Kopf hin und wieder in den Wolken verbringt!!!

Das Gewitter und Unwetter im Hirn und die im Nebel kreisenden Gedanken.

Ich bereue Zeit, die ich in Schwere und Trübsal verbracht habe und Zeit, die ich mit Tränen und Kummer vergeudete, statt in jenen Momenten für meine Kinder da zu sein.

DAS ist schade um die Zeit, das bereue ich.

Ändern kann ich es in solchen Situationen aber nicht.

Nur hinnehmen, mich erklären – und innerlich Stopp schreien, um mir wieder die kostbare Zeit zurückzuerobern und von den Kindern schenken zu lassen!

Ein besonderes Muttertags-Geschenk

HEUTE, am Muttertag, bekam ich wieder Zeit geschenkt.

Gänzlich ungeplant und unvorhergesehen.

Ich musste dafür Dinge liegen lassen – und nichts hätte diesen Sonntag wertvoller gestalten können!

Ich wurde von allen drei Kindern wertvoll und schön beschenkt, auch wenn es mir an diesem Tag gar nicht darum geht.

Aber die mittlere Tochter hat mich mit einer ganz besonderen Geste überrascht.

Geschenkt bekam ich zwei Bündel Pfeifenreiniger, einmal in grün und einmal in rosa.

Ein unfertiges Geschenk.

Denn es war ihr ein wichtiges und wertvolles Vorhaben, aus jenen Drähten in gemeinsamer Zeit etwas Besonderes entstehen zu lassen!

Mein Kind, welches ich hin und wieder so sehr vermisse und gehen und ziehen lassen muss, hat mir ihre Zeit geschenkt.

Und so bastelten wir einträchtig gemeinsam. Die beiden Töchter und ich.

Solange, bis aus einfachen Drähten wunderschöne, nie verblühende Tulpen wurden.

Ja, heute an diesem Sonntag habe ich nicht viel gemacht.

Ich war nicht sonderlich effektiv, ich habe nichts im Haushalt gemacht – und auch der Garten mit all’ seinen Disteln wartet noch immer.

Ich hätte mich verlieren können in einer schier unendlichen Liste an Dingen, die jetzt alle erledigt werden müssten.

Aber gerade dieses Nichtstun, die extra-Portion Zeit, hat diesen Sonntag zu einem besonderen und friedfertigen gemacht.

Hier noch die Bilder vom gesamten Wochenende! 🙂

Samstag
Sonntag

Kommt gut in die neue Woche!

(mehr #wibs gibt’s wie immer bei grossekoepfe)

Eure 



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