“Die Wäsche fragt nicht nach Weihnachen”
geb’ ich irgendwann stets grimmig und trocken zurück.
Dieses Mal auf die Aussage der lieben Schwägerin hin, dass es doch Weihnachten sei.
Nachdem ich zuvor ungeduldig auf der Couch der Schwiegereltern hin und her rutschte – und endlich nach Hause fahren wollte.
Ein bisschen Haushalt machen und so.
(Wisst schon, die Hummeln im Hintern! 😉 )
Fällt jedoch dieser Satz, so habe ich meistens Eines:
Gedanklich bereits wieder mit dem diesjährigen Weihnachtsfest abgeschlossen!
Das lässt sich zum Einen nicht leugnen – und ist zum Anderen in meinem persönlichen Fall in der Regel spätestens am Abend des 25. Dezember der Fall.
So wie auch gestern.
Noch bevor die liebe Helene in Glitzer und Strapsen mit drahtigem Bizeps vom Himmel baumelt (ich weiß nicht, ob sie das tatsächlich tut, kucke es ja nie!), habe ich bereits meinen ganz persönlichen, gedanklichen Haken an Weihnachten gesetzt.
Und sehne mich nach nix weiter, als endlich, endlich mal wieder die längst fällige Waschmaschine anzustellen.
Und auf dem Crosstrainer Kloß’ mit Soß’ abzuhampeln.
Oder dem Sitzfleisch den Garaus zu machen.
Denn zwar strebe ich weder den Fischer’schen Bizeps und Sixpack an, noch habe ich mich über die Feiertage übermäßig vollgefressen.
Doch – wie auch jedes Jahr – langweilt mich irgendwann dieses ewige “Rumgesitze” in diversen Wohnzimmern!
Dabei kann ich mich dieses Jahr nicht beschweren!
Denn zeigte ich mich in der Woche zuvor noch äußerst grinchig und übellaunig was das bevorstehende Fest betrifft, so fühle ich heute (es ist mittlerweile der zweite Weihnachtsfeiertag und die Wäsche längst verräumt) nur noch Eines:
Dankbarkeit!
Ja, genau jetzt bin ich dem Leben dankbar!
Für alles was ich habe – und all’ die lieben Menschen um mich herum.
Es mag durchaus sein, dass es irgendwann ganz anders sein wird.
Dass ich das Leben verfluche und beschimpfe, für das was es mir noch anzutun vermag. (Aber jetzt: End of düstere Gedanken!)
Doch gerade im Moment bin ich von Dankbarkeit erfüllt. (Klingt schleimig – is’ aber so! 😉 )
Ich wurde reich beschenkt (Nah! Nicht unterm Tannenbaum!) mit drei wunderbaren Kindern – und beobachte ich genau jetzt meine beiden Mädels beim friedlichen Spiel, empfinde ich nix als Ehrfurcht, Demut und Dankbarkeit.
Ich durfte in den vergangenen zwei Tagen viel Familie und Zusammenhalt erleben.
Und das ist schön!
Aber so ungern es der Grinch in mir auch zugeben mag, kann durchaus von einem gelungen Fest die Rede sein!
Einige Dinge ließen wir dieses Jahr unter’n Tisch fallen, brachen mit Traditionen.
Einfach weil diese Dezembertage gefühlt immer zu wenige Stunden hatten.
So bereicherte uns dieses Jahr weder der kleine Lord Fauntleroy noch das arrogante, hochnäsige “Aschendödel” – und auch zur “tatsächlichen Liebe” schafften wir es nicht!
Was in der Tat ein Jammer ist!
Aber es stand ja ohnehin auch in diesem Jahr mal wieder keiner mit irgendwelchen Pappschildern vor meiner Türe.
Ebenfalls ein elendiger Jammer! 😉
Jungs! DAS schafft ja selbst der Boris Johnson! (zugegebenermaßen eine polarisierende Wahlwerbung.)
Und doch waren es ganz wunderbare Weihnachtstage.
Ein gelungenes Fest!
Denn es gab in der Tat viele Dinge, die uns gelungen sind!
Wer hätte das gedacht! 😉
Es ist uns beispielsweise gelungen, einen Heiligabend ganz ohne Streit und Motzerei zu verbringen!
Und das trotz der vielen Leute im eigenen Wohnzimmer!
Vielmehr als das:
Wir hatten sogar richtig Spaß!
So wie eigentlich immer, wenn sich nur alle (vor allem ich! ;) ) auf den Trubel, das Chaos und die Lautstärke einlassen.
Wer von vornherein weiß, dass der Heiligabend bei Familie L. rein gar nichts mit Beschaulichkeit und Besinnlichkeit zu tun hat, der wird auch nicht enttäuscht.
Der erfreut sich letzten Endes doch an Wein und Eierlikör – und an den diversesten geschenkten Kopfbedeckungen! 😉
Es ist mir zuvor sogar ohne weitere Diskussionen – wenn auch mit einem klaren Machtwort – (“Ende der Diskussion!!!”) gelungen, drei Kinder in die Kirche zu locken!
Und wurde dafür mit einer Stunde auf dem Hintern hocken können (ein Geschenk für jede Mama!) belohnt!
Meinem Mann ist es gelungen, ein ganz wunderbares Festessen zu zaubern (SEIN Job am 24. Dezember!) und uns Beiden (Nein! uns Allen!) ist es gelungen, vier Kinder (mein liebes Patenkind war auch mit von der Partie! 🙂 ) sehr, sehr glücklich machen!
Sicher, wie jedes Jahr vermag es mir in der Tat ebenfalls gelungen sein, bis zwei Uhr morgens die Bude wieder auf Hochglanz zu polieren und die Küche erneut auf Reset zu setzen.
Und dabei selbstverständlich ganz unschuldigerweise die angebrochene Weißwein-Flasche bis auf den letzten Tropfen zu leeren!
(Vielleicht hat das Putzen aber auch genau deswegen so lange gedauert 😉 ).
Doch ist dies mein ganz eigener Anspruch.
Notorischer Morgenmuffel durch und durch erledige ich lieber alles in der Nachtschicht und gehe mit einem guten Gefühl (mein Mann nennt es bescheuert) schlafen.
Ich find’s besser, als am Morgen von Chaos, Dreck und umherspringenden Kindern erschlagen zu werden.
Gedanken, die wohl nur Mamis nachvollziehen können! 😉
Ganz viel Familie und Seelentrost
Es ist mir sogar am ersten Weihnachtsfeiertag gelungen, ein paar wertvolle Minuten mit meiner Mama ganz alleine zu verbringen!
Als wir im Heimatort durch die kühle Luft spazierten und all’ die Dinge reflektierten, die nun einmal leider in dem bald zurückliegenden Jahr geschahen.
Und ein bisschen glaube ich sogar ist es mir gelungen, Trost und Mut auszusprechen – und die liebe Mama in die Arme zu schließen.
Vorhin erst hatten wir die liebe Tante des Gatten hier, welche am Heiligabend zu erkältet war, um vorbei kommen zu können.
Und somit ist es uns auch ein bisschen gelungen, einer alten, allein-stehenden Dame noch ein Weihnachtsfest in Gesellschaft zu ermöglichen.
Und genau genommen waren es diese vielen kleinen Momente wert, die blöde Wäsche einer fünfköpfigen Familie zumindest einmal für 24 Stunden bewusst zu ignorieren!
Denn schließlich war ja Weihnachten!
Oder ist es das tatsächlich noch immer? 😉
Habt eine schöne Restwoche!
Eure
P.S. Noch mehr Familien-Weihnachten gibt’s bei grossekoepfe! (Werbung durch Verlinkung)
Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!