Donnerstag, früher Abend.
Gerade einmal 34 Stunden bin ich in der britischen Metropole und ich habe bereits so viel gelernt.
Habe mich schon wieder viel deutlicher und intensiver kennen gelernt, als es mir zu Hause im Alltag möglich ist.
Und weiß jetzt so viel mehr! 😉
Ich weiß nunmehr, dass tatsächlich ein nicht mal ansatzweise prall gefüllter 1 Liter Beutel im Handgepäck (ich führe lediglich Trolley und Handtasche mit mir) für die Kosmetik von ganzen drei Tagen mehr als ausreichend ist! Hah!
Wer mich kennt ahnt, welch bahnbrechende Erkenntnis DAS nun für mich ist! 😉
Auch weiß ich jetzt,…
…dass die Londoner ein ausgesprochen nettes Völkchen sind.
(Okay, das weiß ich schon seit geraumer Zeit)
Aber Hey!
Wo sonst entschuldigt sich ein Tube-Fahrer förmlichst und höflichst für das ohrenbetäubende Quietschen während der Fahrt?
(„I am very Sorry – it happens all the time“)
Soeben tatsächlich geschehen.
Tube-Fahren? Kein Problem!
Tipp:
Die “Oyster-Card” ist wirklich Gold wert.
Einmal am Ankunftsbahnhof (in meinem Fall die Liverpool Street) gekauft und mit Cash aufgeladen, braucht ihr nur lässig die Karte zu zücken und könnt ganz entspannt durch die City cruisen!
(Blendet dabei aus, dass bei jeder Fahrt das Kartenguthaben geringer wird! 😉 )
Ebenso weiß ich, dass es mir entgegen aller Zweifel ganz schnell gelingt, wieder den Schalter auf „selbstständig“ umzulegen und dass mein „urbanes ICH“ noch immer existiert.
Entspannt Tube-Fahren? Läuft! 😉
Wie so Vieles schlummert jenes ICH nur verborgen in der Mama, die ihre Kinder zwar aus tiefstem Herzen liebt, aber dennoch in irgendwelchen versteckten Eckchen Teile des ganz eigenen Seins (und das bedeutet gewiss auch ganz viele Macken! ;) ) aufbewahrt.
Streifzug durch die Metropole
Ich weiß nunmehr auch wieder, wie schön es ist, einfach Eindrücke auf sich wirken zu lassen, durch bunt-gefüllte Straßen zu schlendern, Menschen aller Nationen zu beobachten, Gerüche und Geräusche (U-Bahn-Quietschen einmal beiseite geschuppst!) in sich aufzusaugen – und Zeit mit einer lieben Freundin zu verbringen!
Denn ebenfalls entgegen meiner anfänglichen Bedenken fühle ich mich ganz und gar nicht alleine und einsam.
Ich bin viele Stunden am Tag in netter Begleitung, besser kann es doch kaum sein, oder?
Der Borough Market
Ich weiß jetzt ebenfalls, wie ausgesprochen lecker japanisch sein kann (wir speisen oft und gerne bei “Wagamama”) – und dass sich die schönsten Fleckchen ohnehin weitab der typischen Touristen-Knotenpunkte befinden.
So kam es, dass wir am sonnigen gestrigen Mittwoch nach unserem Spaziergang entlang der Themse auf dem wunderschönen “Borough Market” landeten – und infolgedessen viele bunte, zuckrig-klumpige “Fudge”-Brocken ganz eigenartigerweise in die mütterliche Handtasche gelangten!
(Sorry – steh‘ auf das Zeug! 😉 )
Tipp:
Wer nicht täglich in London zu Unsummen essen gehen (oder gar aus Kostengründen beim Fast-Food-Giganten landen) möchte, der findet hier eine echte Alternative!
Selbst schuld, wer hier an einem der zahlreichen Ständen mit frisch zubereiteten Köstlichkeiten nicht satt wird! 😉
Schon oft war ich in London, doch verläuft jeder Besuch in der Stadt ganz anders und hat seinen eigenen Zauber.
So auch dieser.
Ohne Kinder? Ist alles anders!
Viel mehr kann ich wahrnehmen, ohne rechts und links auf Kinder achten zu müssen.
Viel selbstverständlicher lässt es sich durch Tunnel und U-Bahn-Plattformen eilen (man muss ja schließlich im flow bleiben 😉 ) hat Frau nur ihre eigene Handtasche und gegebenenfalls noch die Freundin im Auge zu behalten.
Hier mal stehen bleiben und dem Straßenmusiker lauschen, dort Künstler beobachten – all‘ jenes ist dieser Tage kein Problem.
Und das ist schön!
Und doch vermisse ich die Quälgeister 😉
Wenngleich ich selbstverständlich die Lieblings-Menschen zu Hause vermisse, doch bin ich morgen Abend ja schon wieder zu Hause!
Und dank Whatsapp&Co. ohnehin in ständigem Kontakt!
Weshalb ich mich vor dem Auftrag des Sohnes, ein stylisches T-Shirt irgendeines super-coolen Ladens (welchen ICH erst googeln musste!) nicht drücken konnte! 😉
Fliegen im Alleingang
Ich habe ebenfalls gelernt, dass eine Stunde Flugzeit wirklich ein Klacks ist – und ohne Kinder eben auch vollständig mit geschlossenen Augen verbracht werden kann!
Ich weiß nunmehr auch, dass „priority“ bei der Sicherheitskontrolle nicht unbedingt heißt, dass Frau bevorzugt schnell durch die Schleusen kommt, sondern vielmehr – murphys law – auch hier Spinner alles blockieren und Mutti ohne Schuhe, Tasche und dem ganzen anderen Klumpatsch zwanzig Minuten dumm rumstehen muss!
Nun weiß ich auch, wie zügig man danach in‘s Flugzeug gelangen sollte (immerhin, hier war priority auch tatsächlich priority) und dass eine weibliche Blase doch ganz schön viel aushalten kann!
(Ich geh‘ bei der Billig-Airline nicht gerne auf‘s Klo!)
Und jetzt weiß ich, dass ich wertvolle und kostbare Zeit in einer solch wunderbaren Stadt nicht mit allzu viel Schreiben verplempern darf.
Ist es nicht viel schöner Bilder und Eindrücke auf sich wirken zu lassen? 😉
Zeit für Cocktails!
Auch weiß ich, dass auf mich nun hoffentlich gleich ein leckerer Cocktail hoch über den Dächern Londons wartet!
Tipp:
Wer eine kostenfreie Aussicht über den Dächern Londons genießen möchte, dem lege ich nochmals (ich tat es hier bereits) den Sky Garden an‘s Herz!
Hier könnt ihr kostenlos bis hoch zur Aussichtsplattform fahren – eine wahre Alternative zum London Eye!
Ebenfalls erwartet Euch hier ganz viel Grün und Glas – und eine atemberaubende View selbstverständlich!
Abends lädt der Sky Garden zum Cocktail-schlürfen in cooler Location ein.
Doch Vorsicht!
Rechnet mit doppelten (!) Preisen für Eure Lieblingsgetränke!
Ein Besäufnis mag hier wohl kaum gelingen, aber ein tolles Erlebnis ist es auf jeden Fall.
Allerdings bewegt sich das Klientel rund um die 40 (also die Menschen, die sich einen sündhaft teuren Cocktail leisten wollen und können).
Wir fühlten uns hier wohl und aufgehoben, die DJane traf unseren Musikgeschmack, Zwanzigjährige (Gott! Bin ich alt!!) könnten sich möglicherweise langweilen.
Und wie‘s morgen am Freitag so weitergeht?
Weiß ich selber noch nicht! 😉
To be continued…
Eure
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