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Abschied zu Zeiten der Besinnlichkeit

Ich soll dieses Mal nicht drüber schreiben. So wurde ich gebeten.
Und die Bitten und Belange anderer Menschen möchte ich respektieren.
Werde ich im Vorfeld, noch bevor ein Text Herz und Geist entsprungen ist, ausdrücklich gebeten, so will und muss ich dies akzeptieren.
Das tue ich dann auch.
Auch wenn’s weh tut und mir so sehr auf der Seele brennt.

Ich vermag keine Texte löschen, wenngleich sie noch so unglücklich formuliert waren, denn ich stehe zu dem was ich bin – und im Moment des Entstehens eines Beitrages nun einmal fühlte.
Ich ändere und korrigiere höchst selten und lösche so gut wie gar nicht – es sei denn, das Wohl meiner Kinder hinge davon ab.

Aber wie drückt man Schmerz in Worte aus, ohne ihn beim Namen zu nennen?

Wie ergeht es einem Menschen, ereilt eine kurze, traurige Textnachricht einen ausgerechnet vor der Kühltheke des hiesigen Discounters?
Aus dem Nichts, mitten in einen trüben, verregneten November-Morgen hinein?
Es ist ziemlich simpel erklärt.
Dann springt schnell der Autopilot ein – und ein Mensch funktioniert nur noch.

Und wenngleich das Herz in jenem Moment bis zum Halse pocht und Tränen darauf drängen hinaus zu bersten, beherrschen wir Erwachsenen uns dann.
Denn so gehört es sich schließlich.
Wir schweigen wenn man uns darum bittet – und reißen uns verflixt nochmal zusammen.

Nun, das gelang mir bis zu dem Moment, an welchem ich die eigene Haustüre aufschloss und die Tüte mit den dringend zu kühlenden Lebensmitteln auf den Flur sacken ließ.
Und mich gleich daneben.

Ich weiß gar nicht genau, was ich zuvor überhaupt in den Einkaufswagen legte, nutzlose Dinge vermutlich.
Zutaten für den Nachmittag, für mein Vorhaben mit den Kindern.
Falls wir dazu kommen würden zwischen all’ den vielen Hausaufgaben und Lerneinheiten, die dieser Tage anstehen.

Ich weiß auch gar nicht mehr genau, wie ich nach Hause gekommen bin.
Denn ich war ja damit beschäftigt, mich zusammenzureißen.
Ich darf nicht öffentlich berichten, möchte es selbst noch nicht einmal, aber weinen – weinen darf ich sehr wohl!

Eine sehr traurige Nachricht ereilte mich heute morgen.
Eine Familien-Angelegenheit – und so will ich das respektieren.
Aber was macht Frau, muss sie sich auch für die eigenen Kinder zusammenreißen?
Wenn ich erneut kleinen und großen Kindern die Schattenseiten des Lebens – und diese verfluchte Sache mit der Endlichkeit erklären muss?
Ich backe Plätzchen. So wie versprochen.

Abschied und Besinnung

Wir müssen uns die nächsten Tage erneut in diesem Jahr von einem lieben Menschen verabschieden.
Das wird sehr schmerzvoll werden und abermals muss ich mit Gedanken kämpfen, die ich hier nun nicht offiziell teilen kann.
Die besinnliche Zeit beginnt für uns alle nunmehr sehr nachdenklich, beschaulich und geruhsam.
Ruhig und leise.

Denn zufälligerweise definiert der liebe Duden das Adjektiv “besinnlich” genau so!
Wir werden einmal mehr lernen, worum es wirklich in der Vorweihnachtszeit geht.
Nicht um Massen-Konsum, große Geschenke, tolle Freitags-Aktionen auf diversen Plattformen – oder gar dümmliche Gewinnspiele.
Oder die alljährliche Hetzjagd von einer Weihnachtsfeier zur Nächsten.
Auch nicht um die große Schlacht am Glühweinstand.

Es geht darum, sich ein gewisses Bewusstsein vor Augen zu halten!
Davor, was wirklich wichtig ist und zählt im Leben!
Dankbarkeit, Demut – und auch Trauer!
Elementare Dinge, die wichtig sind.
Und manchmal eben geht es auch ums Verdrängen – und Sich-Zusammenreißen.

Vielleicht ist es gar nicht so verkehrt, sich die nächsten Wochen auf derart simple und banale Dinge wie das Teig-Kneten und Deko-Kugeln-Verteilen zu konzentrieren.
Vielleicht möchte ich jetzt mehr denn je kleine Kinderhände beim Falten glitzernder Papiere und Klebstoff-Schmieren beobachten!
Mich von Lichter-Zauber und kitschiger Musik blenden lassen.
Vielleicht sollte ich einmal mehr meine lieben Lieblings-Menschen in die Arme nehmen – und die Welt da draußen sich in ihrem verrückten Tempo alleine weiter drehen lassen.

Was im Leben zählt

Ich muss und möchte mich besinnen, auf Dinge die zählen und will dankbar sein.
Für uns, dafür dass unsere Herzen verdammt nochmal noch schlagen (sie können es so schnell nicht mehr tun!).
Und ich möchte danken!
Für die Gesundheit, so lange wir sie noch haben.

Vielleicht wird es auch ein bisschen leiser hier auf dem Blog. Die nächsten Tage.
Denn wir werden dieses Weihnachten nunmehr mit zwei Herzens-Menschen (und einem Hamster) weniger verbringen…

Kommt alle gut in den ersten Advent und drückt einmal mehr Eure Lieben! 

Eure 

P.S. Selbst an diesem heutigen Tag gelang es meinen Kindern mich versehentlich herzhaft zum Lachen zu bringen.
Und dafür danke ich ihnen aus tiefstem Herzen!
Desweiteren haben wir gemeinsam entschieden, dass in unseren Augen hier ein langjähriger Kampf gewonnen – und nicht verloren wurde.

Mach’s gut, tapfere Heldin! 

 

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