Ich mache immer Vieles – aber nichts wirklich richtig!
Ja wirklich, ich fange tausend Sachen an, gehe die aber letzten Endes doch irgendwie falsch und unbedarft an – und bringe gefühlte weitere Milliarden Dinge nie zu Ende.
So wie neulich erst!
Als ich meinen ganz eigenen Versuch in Sachen Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit startete!
Die Sache mit der Duschseife
So stolz war ich auf mich, als ich das hübsche ovale Stückchen Dusch-Seife in der Hand hielt!
Frisch aus dem Bioladen, den ich durch Zufall entdeckte.
Endlich mal keine blöde Plastik-Tube mit wohlduftendem und schäumenden Duschgel, welches ich ohnehin nicht vertrage.
Denn hier war ich bislang echt so ein richtiges Opfer!
Ehrlich!
Ich falle auf den Scheiß immer rein!
Bunte Bildchen, viel versprechende….
…..Worte, ausgefallene Begriffe – Regale voller faszinierender PLASTIK-Behältnissen, die alles erlösende und wohltuende Verwöhnung versprechen!
Geil! Nehm ich, kauf ich!
Um mich dann – einen Tag später – nach ausgiebigem Dusch- und Nassrasier-Vorgang mit der wohlklingenden Wasserlilie, dem verführerischen Sandelholz oder gar dem feurigen Chili und alles versöhnenden Glücksklee – ordentlich an den Beinen zu kratzen.
Weil ich diesen Mist einfach nicht vertrage!
Also griff ich jüngst im Bio-Laden zu jenem Stück Duschseife.
Ohne Verpackung, ohne Chemie – einfach nur feste Haar- und Körperseife.
Sie versprach mir nicht “frei, verrückt und glücklich” zu sein – denn zumindest Mittleres bin ich auch ohne schäumende Hilfe in der Nasszelle.
Sie versprach mir rein gar nichts – und belohnte mich mit weicher Haut, frei jeglicher Empfindlichkeiten und ließ mich innerlich schwören!
Ich schwor, NIE mehr eine Drogerie von Innen sehen zu wollen!
Der Nachhaltigkeit wegen. Des Umweltbewusstseins wegen. Meiner Haut wegen.
Alles richtig gemacht? Nö!
Und dann kam der Haken
Denn der Haken folgte wenige Wochen später.
Dann nämlich, als ich erkennen musste, dass Duschseife zwar im Grunde ‘ne ziemlich geniale Erfindung ist (ich hatte mir sogar ein Kästchen für Reisen besorgt!), dafür aber die Nasszelle in einen Ort verwandelt bar jeglichen Wellness-Gefühls!
Denn wenn Glasscheiben auf einmal blind und Schmier-überzogen sind, der Boden ranzig und die Fließen kleben, ist’s vorbei mit den Glücksgefühlen im heimischen Badezimmer!
Und nun, suchet den Fehler! 😉
Das nervte!
Das sollte so NICHT sein!
Und ich fing daher an zu schrubben.
Nicht jedoch einfach nur mit dem Schwämmchen, denn dadurch löste sich der Schmodder keineswegs. Nein!
Ich griff zur guten, alten Citrus-Scheuermilch (die geht ja sogar noch!) und dem Sprüh-Badreiniger. Beides aus dem Plastikbehälter.
Und scheuerte und wienerte was das Zeug hielt!
Und spülte die chemische Brühe den Abfluss hinunter!
Doch Nein! Das konnte ich ja gar nicht!
Denn der war ja ebenfalls verstopft.
Von der – Ihr ahnt es bereits – Duschseife.
Im Kampf gegen den Schmodder war die Nachhaltigkeit schnell vergessen
Ich meinte es gut – und nahm den Bio-Rohrreiniger.
Den, der über Nacht einwirken muss.
Und es tat sich: NIX!
Resignierend griff ich zu der orange-farbenen Flasche mit den vielen Warnsignalen drauf.
Die, die keinesfalls in die Hände von Kindern – und umweltbewusst-angehauchten Menschen gelangen sollte.
Und ich schüttete!
Ich schüttete so energisch und so viel, dass ich glaubte, die stinkende und brodelnde Brühe möge in wenigen Stunden nicht nur das Abflussrohr, sondern gleich das ganze Einfamilien-Häuschen zum Zerbersten bringen!
Aber es wirkte!
Ich habe nunmehr wieder eine glasklare, saubere Dusche und einen blitze-blank geätzten Abfluss!
Der lieben Nachhaltigkeit sei Dank!
Bin ich einfach nicht zur Öko-Mutti geboren?
Vielleicht bin ich einfach nicht zur Öko-Mutti geboren.
Vielleicht verweilt daher seit Monaten das eigens gebaute Kinderhochbeet im Garten, lediglich dekoriert mit Steinen – bemalt mit bester Acryl-Farbe.
Vielleicht wächst daher nichts, vielleicht haben deshalb meine Radieschen im Frühjahr “Stress” gehabt und vielleicht fühlen sich auch genau aus diesem Grund die Papp-Strohhalme so furchtbar ätzend und Würgereiz-erregend im Mund an.
Vielleicht backe ich daher viel zu wenig selbst Dinkel-Brot – und kaufe lieber türkischen Weizenfladen. Vielleicht konsumiere ich daher immer die Wegwerf-Staubtücher und feuchten Haushaltstücher.
Oder benutze Kaffee-Kapseln – und das schon lange nicht mehr nur wegen dem hübschen George (ist er es überhaupt noch? Hübsch? 😉 ).
Ich darf es hier wohl kaum offen und ehrlich schreiben.
Vielleicht aber sollte ich es doch noch einmal versuchen.
Mit der lieben Nachhaltigkeit.
Und meinen Kindern ein Vorbild sein.
Und mal ein neues Projekt anfangen.
Auf Verpackung verzichten und gesünder einkaufen beispielsweise.
Das wäre nur ein kleiner Schritt, bei dem ich nicht groß scheitern kann.
Vielleicht hat dieser Planet es ja doch verdient, dass ich nicht an einem Stückchen Seife scheitere – und der Sache noch einmal eine Chance gebe! 😉
Love’n’Peace!
Eure
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