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Geschenkte Zeit – unser (nicht ganz so grinchiger) Heiligabend 2020

(Achtung! Der folgende Text könnte für einen garstigen Grinch außergewöhnlich emotionstrunken und schnulzig daher kommen!
Weiß auch nicht warum… 😉 )

Zeit.

Zeit war wohl am diesjährigen Heiligabend das kostbarste und wertvollste Geschenk, welches ich erhalten habe.

Und auch das Wundervollste seit über einem Jahrzehnt.

Und wenngleich die Umstände, welche zu diesem ganz und gar außergewöhnlichen Heiligabend nur zu fünft führten, bekanntermaßen nicht die glücklichsten sind, so möchte ich mich heute dankbar zeigen.

Von Dankbarkeit und so….

Ja ich! The Grinch in Person!!!

Der Weihnachtsmuffel, das Grummel-Monster, der trotzig-motzig aufstampfende Miesepeter, das ewig-garstige und im Strahl-kotzende Rumpelstilzchen.

 

Denn heute, während die Sonne am Vormittag des ersten Weihnachtsfeiertages  in mein Schlafzimmer leuchtet, und Kinder noch im Schlafanzug spielen, bin ich dankbar!
(Und ich meine wirklich KINDER!! Das ist so rührend anzusehen!  Die Schwestern spielen trotz Altersunterschied einträchtig gemeinsam Gummipferd!)

 

Denn ein einziges Mal seit nunmehr 13 Jahren war gestern auch für MICH ein entspannter und besinnlicher Heiligabend!

Ich hatte Zeit.
So viel mehr als sonst.

Und mit eben dieser Zeit kehrte…

…eine besänftigende Ruhe und Geduld ein – ja, man könnte es nahezu Besinnlichkeit und Liebe nennen.

Denn ich durfte endlich sehen, fühlen und wahrnehmen!

Alles ist anders – und das ist gut!

Dass dieses Mal alles anders ist, zeichnete sich schon am frühen Nachmittag ab.

Zu einer Uhrzeit zu welcher wir in einem “normalen” Jahr längst zum Kindergottesdienst in der vollbesetzten Kirche hätten hetzen müssen.
In unserer (Ferien-)Zeitrechnung gefühlt direkt nach dem Mittagessen.

Es wäre keine Zeit gewesen, gemeinsam Plätzchen-futternd auf der Couch zu lümmeln – und tatsächlich einen ganzen Weihnachtsfilm in voller Länge Nachmittags anzuschauen!
Jetzt aber schon!

Gut, ich gebe hier nun zu (OHNE schlechtes Gewissen!) wir schauten tatsächlich den Grinch! 😉

Der Gegensätzlichkeit wegen.
Der konträren Gefühle in mir selbst wegen.

Und weil der Animations-Film einfach verdammt lustig ist! 🙂

Ja, wir waren nicht im Gottesdienst und schauten stattdessen fern.
Und JA, das ist möglicherweise nicht ganz so vorbildlich und korrekt, hätten wir doch die Möglichkeit diversester Online-Übertragungen gehabt.
(Shame on me)

Aber ich wage zu behaupten, das was ich im Anschluss dieses Abends leben und erkennen durfte, war SO viel mehr wert und kostbarer!

Und plötzlich hatten wir ZEIT

Ich hatte Zeit, meine Kinder zu SEHEN!
Das erste Mal seit so vielen Jahren wohnte in mir eine seltsame Geduld und innere Ruhe an diesem Abend.
(Noch lange vor dem Wein! 😉 )

Denn es war kein hektisches Treiben und Gewusel in unserem kleinen Wohnzimmer, die lange Tafel war nicht vollbesetzt und keine Stimmen überschlugen sich.

Nichts ging zu Bruch und schepperte, niemand motzte – der Mann und ich sprangen nicht hektisch und abgelenkt wahlweise kochend oder bedienend durch das Erdgeschoss  – oder versuchten gar Wünsche und Vorstellungen so vieler Menschen zu koordinieren.

Es gab nur uns und wir konnten uns endlich einmal wahrnehmen!

Einige Traditionen müssen bleiben – der Kinder wegen! 🙂

Ich durfte schon am Vormittag beobachten, wie sehr Traditionen den Kindern am Herzen liegen und wie sie dafür sogar selbst Hand anlegten!

Denn das jährliche Erdbeer-Tiramisu am Abend musste sein!

Ganz gleich ob mit oder eben ohne Weihnachts-Gästen.

Auch an diesem Heiligabend kochte der Mann gut und wir aßen stilvoll mit hübschen Gläsern und eingedecktem Tisch!

(Das war den Kindern ebenfalls wichtig – die schicken Sektgläser suchten sie eigens für das Abendmahl raus! 😉 )

Auch an diesem Heiligabend gab es eine Bescherung (mit dusseligem Christkind welches das Glöckchen vom Tisch warf).
Und auch an diesem Abend häuften sich die Kinder-Geschenke.

Doch war da dieses Jahr nicht das beschäftigte Treiben drumherum, nichts wurde eiligst aufgerissen und achtlos zur Seite gelegt – denn es blieb ja viel ZEIT!

Die schönsten Geschenke machten sich die Kinder untereinander

Ich durfte in Ruhe beobachten, wie sich meine Kinder mit einer hellen Freude gegenseitig beschenkten (das schönste Gefühl ever und überhaupt!) und mit Bedacht und voller Ehrfurcht die gegenseitig besorgten Kostbarkeiten auspackten!

Ja, es war so anders als in den Jahren zuvor…

So, wie ich es mir insgeheim und im Grunde schon lange Zeit wünschte.
(Möglicherweise liegt es aber auch ein bisschen daran, dass die Kinder nun einfach ein bisschen größer und älter sind! 😉 )

Es war endlich Zeit, auch direkt nach der Bescherung mit den neuen Spielen zu spielen und das sogar zu fünft!

Wenngleich ich ein bisschen sauer bin, dass mich die doofe, allseits verhasste Conni gedanklich sogar am Heiligabend verfolgt! 😉

Und als wäre das nicht genug, fand sich sogar noch die Zeit für einen weiteren gemeinsamen Weihnachtsfilm.

Und viel (ziemlich viel – Hui!) Wein und Netflix für mich alleine, nachdem alle Familien-Mitglieder weit nach Mitternacht ihren Weg ins Bett gefunden hatten.

Netflix und Wein statt Putzen und “Schrein” 😉

Nicht aber schwang ich an diesem Heiligabend gegen 24 Uhr den Wischmopp!

Wie in all den Jahren zuvor.
Denn wir waren ja nur alleine.
Wie eigentlich jeden Tag –  zu fünft in Socken zu Hause.

Es gab nicht das übliche, viele, überdimensionale Geschirr nach einem großen Familienfest und keinen Schlamm und Kiesel-Steinchen im Hausflur.
(Wir verließen an diesem Tag gar nicht unser Zuhause)

Verpackungs-Müll hielt sich in Grenzen und fast schon konnte ich ihn sehen und fühlen – den Zauber einer Weihnachtsnacht.
(NEIN! DAS schreibe ich hier jetzt NICHT wirklich!!! 😉 )

Welche Folgen wird das Weihnachtsfest 2020 haben?

Ich weiß nicht, welche Auswirkungen dieses “andere” Weihnachten 2020 haben wird, was all die Begegnungen und Zusammenkünfte mit sich bringen – und ehrlich gesagt ist mir auch bange davor.

Auch werden wir die zwei weiteren Weihnachtsfeiertage nicht wirklich “feiern”.

Ein Spaziergang mit meinen Eltern an der frischen Luft ist geplant und ein Mittagessen am zweiten Weihnachtsfeiertag steht an.

Doch mochte ich dieses exzessive Feiern, dieses auferlegte “Feste-feiern-müssen” ohnehin nie besonders.

Ich war im Grunde immer ein klein wenig traurig, ausgerechnet an Weihnachten die ganz eigene kleine Familie nicht richtig “sehen” und wahrnehmen zu können – in all dem Trubel, zwischen all’ den Besuchen und “Wo-hin-müssens”.

Jetzt ist sie da, die geschenkte Zeit.

Und dafür bin ich – Grinch hin oder her – dankbar!

Nachtrag:

Auch heute, am ersten Weihnachtsfeiertag, “feierten” wir ganz unkonventionell und so anders als in all’ den Jahren zuvor!

Und wieder:

Der gemeinsame Spaziergang mit meinen Eltern an der frischen Luft war einfach nur schön!

Wir trafen uns “in der Mitte”, liefen zusammen eine Runde bei Sonnenschein an der frischen Luft – und picknickten am Kinderspielplatz.
Alles draußen, alles ohne große körperliche Kontakte.

Niemand musste kochen, keiner hatte zu putzen und aufzuräumen – und das übliche stundenlange  (gelangweilte 😉 ) Abhängen in irgendwelchen Wohnzimmern entfiel! 

Passt auf Euch auf!

Eure 

P.S.: Dieser Beitrag macht mit beim “Weihnachten in Bildern” von grossekoepfe! (Werbung durch Verlinkung)

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