Straßburg. Straßburg war für mich bislang der letzte Halt vor Paris.
Die Stadt, die man aus dem Geschichtsunterricht kennt, da wo man Flammkuchen isst und schon französisch spricht.
Es war die Stadt mit Sitz des Europaparlaments und der Ort, wo die “Franzosen” auf dem Gymi der Kinder auf Klassenfahrt hinfahren.
Lateiner – Xanten, Franzosen – Straßburg.
Check und vermerkt.
Eine besondere Beziehung zu dieser Stadt hatte ich nie. Wie auch?
Kannte ich sie ja nicht.
Verliebt in eine Stadt
Jetzt aber bin ich verliebt.
Ich bin verliebt in ein wunderhübsches Fleckchen Erde, welches mir in nur zwei Tagen so gut getan hat, wie sonst kaum eine Metropole Europas.
(Und trotzdem freue ich mich von Herzen auf Paris mit meiner liebsten Freundin!!!)
Eine Stadt, wie warme, heiße Schokolade mit bunten Marshmallows obendrauf, wie eine tröstende Umarmung und flüsternde, wohlwollende und gutklingende Worte!
Eine Stadt, so grün und vollster atemberaubender Sinneseindrücke und mit so unfassbar viel Liebe zum Detail, wohin ich meinen Blick auch richtete!
Es ist eine Metropole – so grün, gelassen und ruhig, dass die Seele atmen kann und das Fernweh dennoch durch pulsierendes Leben gestillt werden kann.
Welche Stadt bekommt das sonst hin?
Fast ein Stückchen “Heimat“
Straßburg fühlte sich für mich auch ein Stückchen nach “Heimat” an, ab der allerersten Minute.
Denn es ist für mich eine bunte Mischung aus vertrauten Orten und bereits besuchten Großstädten!
Es erinnert mit seinen alten Fachwerkgemäuern ein wenig an meinen aktuellen Wohnort, nur dass dieser im Vergleich eher einer Geisterstadt ähnelt.
Mit seinen vielen Kneipen, Restaurants und Bars weckt Straßburg Erinnerungen an meine Heimatstadt Fulda und die anmutigen Jugendstilhäuser oder die mit den bunten Fensterläden gleichen einem kleinen Paris!
Welch zauberhafte Mischung!
Straßburg bietet Wasser – sehr viel davon, der Blick auf jenes beruhigt und versöhnt und Gaumenfreuden wärmen von innen!
In Straßburg dürfen keine Kalorien gezählt werden, denn man würde jenen vielen, kleinen Patisserien Unrecht tun, die liebevoll dekoriert mit Blumen von außen und flauschigen Kissen im Inneren zum Verweilen einladen!
Diese Stadt ist ein Baiser – von außen fast schon normal und unscheinar, im Kern jedoch zart-schmelzend, zuckersüß und eine Überraschung!
Straßburg ist ein Touristenmagnet und gleichermaßen auf lustige Weise zerrissen.
Zwischen dem Deutschen und Französischen, was logisch erscheint, liegt es doch so nah an der deutsch-französischen Grenze.
So reihen sich Brauhäuser – eine “Bierstub” nach der anderen – genauso wie Weinkeller mit elsässischen Köstlichkeiten im Angebot.
Es ist die Stadt der Fahrräder, viele, viele Räder – und der studierenden, jungen Menschen.
Und lässt mich daher alt fühlen. 😉
Zeit zu zweit
Es ist aber auch der Ort, an dem ich dem Mann an meiner Seite die Hand reichen konnte, zwei Tage ohne die Kinder, und auf einmal wieder Mitte zwanzig war.
(Inklusive langem und vielen Schlafen und was man sonst noch als junger Mensch so tut 🙂 )
Es ist die Stadt, in welcher ich für zwei Tage gelöst lachen konnte, auch wenn sonst die Seele so schwer drückt und große und tiefe Dankbarkeit für meinen bisherigen Weg verspüren konnte.
Und – genauso wie der Berg vor einer Woche – heilte auch dieser Ort und hat gut getan.
Er ließ mich erneut mir selbst verzeihen und auch anderen Menschen – und liebevoll, umarmend, verständnisvoll und versöhnend an eben jene denken.
Es sind Empfindungen, die nur außerhalb des Alltags keimen und reifen können – für die ein Ausbruch aus dem Altgewohnten von Nöten ist!
Könnte ich sie nur für immer im Gepäck halten und konservieren!
Vielleicht helfen aber dazu all’ die schönen, neuen Fotos, welche nun auf meinem Handy gespeichert sind und die Erkenntnis, dass uns das Leben immer wieder schöne Momente schenkt.
Und mit vollem Bäuchlein und rosigen Wangen ob so vielen Stunden an der frischen Luft und in der Frühlingssonne fasste ich bereits im ICE nach Frankfurt einen Entschluss:
Straßburg – ich steige irgendwann wieder bei Dir aus!
Ich komme wieder!
Danke 🙂
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