Freitag. Es ist eine meiner schönsten London-Erinnerungen. Als der Gatte und ich uns irgendwann einmal Anfang 2003 entschieden, einfach mal zu Fuß zurück zu unserem Hotel in Kensington zurückzukehren und eben nicht die Tube zu nehmen. Anderthalb Stunden waren wir damals unterwegs und ich lernte ein gänzlich anderes London kennen.
Ein London, welches ich ab diesem Zeitpunkt fest in mein Herz schloss. Eine Metropole, die vielfältiger nicht daher kommen könnte – und durch so unendlich viele versteckte, ganz wundervolle Örtchen besticht.
„Und wenn ich mein Handy verliere?“ „Und den Heimflug verpasse?“ „Oder ausgeraubt werde? Verschleppt?“ „Ich habe gar keine PIN für meine Kreditkarte! Und sollte ich abheben oder mit Karte zahlen?“ „Wie war nochmal der Umrechnungskurs?“ „Und wo bekomme ich die Oyster Card? Und buche ich „pay-as-you-go“?“
Da sitze ich nun, mit dem Ersatz-Scheckkarten-Handy in der Hand, diversen Ausdrucken von eigentlich in der Handy-App aufbewahrten Tickets (nur zur Sicherheit nochmal 😉 ) und fühle mich wie ein verlorenes, unsicheres Häuflein Elend. (Fragt erst gar nicht, wie sich mein Mann dieser Tage fühlen muss!!!)
Denn Fakt ist: Zwölf Jahre Mutterschaft – und ich bin total verweichlicht!
Die Frau, welche mit Anfang Zwanzig dem Freund mehrmals alleine und vor allem eigenständig (!) bis nach Toronto hinterher geflogen ist, tagelang ebenfalls alleine durch die kanadische Metropole schlenderte – und des Fliegens eigentlich im Schlaf mächtig sein sollte, hockt nun auf der Treppe im Einfamilien-Häuschen und bibbert!
Den roten Ball soll ich finden – und den anderen auch. Dabei rennen und einzeln die ebenfalls roten Plastik-Körbe treffen. Im Anschluss Sack hüpfen, dabei mit meinem Jeans-Minirock möglichst eine gute Figur machen (na gut, das ist mein eigener an mich selbst gerichteter Anspruch) – und vor allem die andere Mutti rechts neben mir gnadenlos abhängen!
Und es gelingt mir! Ich hüpfe im alten Kartoffelsack als Sieger über die Ziellinie. YES! Ernte anerkennende High Fives der eigenen Kinder und lobende Worte der – ich weiß gar nicht so Recht was für eine Frau hinterm Mikrofon das eigentlich ist! 😉
Genauso wenig, wie ich weiß, wie ich überhaupt in jene verwundernde, überaus eigenartige Situation geraten bin. Hier im EInkaufszentrum – in der Filiale des Technik Giganten mit den roten Buchstaben.more „Unser Wochenende in Leipzig – 05./06.10“…
*Pressereise. Sonntag, 19. August 2018. Leute! Vergesst was ich da in Sachen durchtrainiert, Biss und Durchhaltevermögen schrieb! Alles Bullshit! Denn die Wahrheit, und nix als die Wahrheit ist: Ich mag Meister im Neopren-Anzug-Anziehen sein. Und auch im Darin-Posen. Gewiss auch im artigen Däumchen-hochhalten und breit-Grinsen.
Beim Frühstück treffen wir auf viele Familien. Eltern mit Kindern, Großeltern und ganze Gruppen junger Menschen jenseits des Klassenfahrt-Alters 😉 Messdiener-Freizeit beispielsweise wie ich später feststellen soll. Dies erfahre ich über die Info-Tafel nahe der Rezeption, meiner Meinung nach eine sehr schöne Idee. Da weiß man gleich, wer sonst noch so an diesem Wochenende im Hause nächtigt! (“Familien“ steht auch mit in der Auflistung 😉 )
Schon jetzt wissen wir, den nächsten Städte-Trip zu Fünft werden wir in einem Familien-Zimmer eines Hostels verbringen! Und nicht wie sonst im Business Hotel mit “günstigen“ Wochenend-Angeboten für Familien.
Was durchaus auch ein Geheimtipp ist, aber preiswerter ist die Herberge sicherlich. Und bietet eigentlich auch alles, was man so braucht: Eine heiße, saubere Dusche, weiches frisch bezogenes Bett und Brötchen mit Kaffee zum Frühstück! Zumindest ist das alles hier am Alfsee wunderbar!
Bestens verpflegt sind wir zudem auch noch, können wir immerhin drei Mahlzeiten am Tag im Speisesaal der Herberge einnehmen. Alles einfache Gerichte, aber sehr schmackhaft und fast ein kleines bisschen wie zu Hause! Dafür bleibt aber auch das nervige Gedrängel am Buffet aus! Noch immer bin ich was das betrifft ein bisschen vom vergangenen Türkei-Urlaub geschädigt. Hier können wir uns ganz entspannt den Teller füllen, alles ist lecker und satt machts auch! 😉
Nach dem Frühstück hat meine Kleinste Riesen-Spaß, mit dem Lappen nicht nur den eigenen, sondern am Liebsten fast alle Tische des Speise-Saals abzuwischen. Und insgeheim spiele ich mit dem Gedanken, einfach auch mal zu Hause Eimer und Lappen bereit zu stellen. In der Hoffnung, dass sie sich diese Begeisterung noch ein klitzekleines bisschen wahrt! 😉