Sonntag, Tag 1 in Budapest.
Langos-Bars und Cafés mit den leckersten Braumstriezeln, coole, versteckte Cocktail-Bars mit Live-Musik in Hinterhöfen und natürlich türkisblaues Wasser vor historischer Kulisse in der Széchenyi-Therme.
Schauriger Nebel und tiefe Dunkelheit in den Gängen unterhalb der Budaer Burg und die hübsch-verzierte Kuppel der St.-Stephans-Basilika, eine Lichtshow und ein ganz besonderes Fast-Food-Restaurant (Ja gut, is’ Mäckes) in historischem Gemäuer – und die Liste geht noch weiter!
Denn all’ das, was ich hier aufzähle sind in der Familiengruppe geteilte Wünsche und Programmpunkte für unseren Budapest-Aufenthalt zu Fünft.
Doch die Meisten davon sind eben noch offene Punkte. Ob wir hinter jeden einzelnen einen Haken setzen können, bleibt ungewiss.
Denn wir sind hier eben zu Fünft.
Ich schrieb es schon so oft, reisen fünf Familienmitglieder unterschiedlichsten Alters und eben mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Interessen miteinander, dann ist das manchmal gar nicht so einfach, alles zu vereinbaren, unter einen Hut zu bekommen – und eine Städtetour vollster Harmonie miteinander zu verbringen.
Und wer Euch Anderes weismachen möchte, der lügt schlichtweg ein bisschen – wage ich zu behaupten.
Deswegen ist es mir auch zuwider, einfach nur die hübschesten Bildchen auf Instagram oder gar Facebook zu posten.
Und Euch und alle anderen Familien da draußen in dem Glauben zu lassen, dass wir hier einen absolut geilen und traumhaften Familien-Städteurlaub vollster Harmonie und Eintracht miteinander verbringen.
Ja, bislang ist der Urlaub schön – aber der Rest ist natürlich Quark.
Hier wird auch gezankt und gezetert – und sich dann wieder vertragen.
Und dennoch bin ich gerade selig, hier zu sein!!!
Wir sind wieder zu Fünft auf Reisen!
Ich bin hier mit meinen liebsten Menschen. Alle Fünf sind wir zusammen.
Auch wenn ich mich gerade wieder zurück in die Innenstadt wünsche!
Denn meine Neugierde ist heute – am allerersten Tag in Budapest – noch bei Weitem nicht gestillt!
Und ich hätte gerne noch einen Abend-Programmpunkt.
Aktuell jedoch sind da einige Familienmitglieder anderer Meinung – und möchten am liebsten nach getanem Touri-Programm (dazu gleich) am Mittag und Nachmittag einfach für den Rest des Tages in den Betten faulenzen und zocken.
Dabei sind wir schon seit 17 Uhr wieder in der Wohnung, welche wir erst gegen 12 Uhr verlassen haben.
Auch das ist die Wahrheit und eine Tatsache.
Ich weiß ja nicht, ob und wie das andere Familien machen oder ob uns auch hier etwas vorgegaukelt wird, aber wir sind auf Städtetour mit den Kindern selten neun bis zwölf Stunden am Stück unterwegs. No way!
Das macht keiner mit!
Solche langen Touren erlauben wir uns nur als Paar – oder ich mit der liebsten Freundin alleine auf Städtereise.
Reisen mit Kindern aber – und sind sie schon so groß, ja sogar bereits volljährig – setzt eben eine gewisse Kompromissbereitschaft voraus. 😉
Und auch die Akzeptanz, dass eben nicht alles nach Plan verläuft und vielleicht sogar auf dem Heimflug noch viele offene Punkte auf der Wunschliste übrig sind.
Doch schließlich braucht es auch Gründe zum Wiederkommen! 🙂
Familienurlaub – Nicht nur Bilder, sondern Ganz Viel Gefühl & Wahrheit
Trotzdem brennen gerade Füße und mein Handy weist viele, viele (!) neue Bilder mehr auf!
Die ersten Eindrücke aus Budapest sind gespeichert und wollen nunmehr verarbeitet werden – ebenso wie viele kostbare und lustige Momente als Familie.
Das allein sollte also zur Zufriedenheit beitragen!
Ein Urlaub mit der Familie besteht nicht nur aus den auf Instagram geteilten Hochglanz-Fotos und jenen flüchtigen in Bildern aufgenommenen Momenten.
Er besteht auch aus ganz viel Gefühl und noch mehr Wahrheit.
Er besteht aus trotzigen Augenblicken und vorgeschobenen Unterlippen oder verschränkten Armen – aus zugeknallten Türen und Kichern, Umarmungen, Albernheiten und Händchen-haltenden-Geschwistern.
Und er besteht aus einer knallbunten Mischung Leben, mit dem gewissen Prickeln, einer Portion Explosions-Gefahr.
Und vielleicht verhält er sich einfach so, wie diese Jelly Beans aus Harry Potter.
An nur einem einzigen Tag kostet man die leckersten Kaubonbons – und schüttelt und ärgert sich ob des ein oder anderen Fails zugleich.
Ein jeder Tag birgt unfassbar viele Augenblicke vollster Überraschungen und Eindrücken.
Und alle gehören dazu.
Gerade – während ich diese Zeilen hier tippe – sind Schwestern ultra-glücklich am kichern, der Sohn hat mich eben veräppelt. 🙂
Weil er mir – zu meiner Verwunderung – heimlich das dringend gesuchte WLAN-Passwort auf mein Tablet übertrug und mein verdutzter Gesichtsausdruck wohl zum Kringeln war.
Auch DAS sind tolle Urlaubs-Momente!
Ein wunderschöner Spaziergang durch‘s Burgviertel
Vorhin haben wir gealbert und gelacht, als wir die üblichen Touri-Fotos vor der Budaer-Burg aufnahmen!
Und wie lecker bitte hatte der Langos geschmeckt, der jetzt noch immer schwer im Magen liegt und die Frage nach dem Restaurant für heute Abend wohl gänzlich streicht.
(Am Besten gar keines mehr! 😉 )
Wie schön war es bitte zu beobachten, wie sich die Kinder selbst ihre Route aussuchten und organisierten!
Wir ließen die Großen einfach mal machen und hielten uns aus der Wegeplanung raus.
(Die hatten auch den Tipp mit der Rolltreppe entdeckt!!!)
Hier wurde heute ganz viel für‘s Leben gelernt.
Auch DAS ist bedeutsam und macht einen Familienurlaub wunderschön!
Wie cool war es, dass die Kinder fasziniert Fotos schossen, von der Fischerbastei und dem Parlamentsgebäude!
Auch wenn es noch immer so ist, dass unsere Kinder (geht es nur UNS so!?) jede Sehenswürdigkeit erstens nur von außen betrachten mögen – und zweitens im Schweinsgalopp abhaken.
(Fertig! Next!)
Die ehrlichen Momente gehören dazu!
Ja, Familienurlaub zu Fünft besteht aus ehrlichen Momenten!
Und die teile ich hier viel lieber, als Euch nunmehr jedes einzelne Bauwerk mit dessen Geschichte und Zahlen vorzustellen.
Einige muss ich selbst jetzt erst nochmals in Ruhe nachlesen.
(Zur Erinnerung: Schweinsgalopp!)
Aber auch das ist ok, ich lese gerne darüber nach, wo ich heute war, weil es interessiert mich sehr.
Die anderen halt nicht ganz so brennend.
Ehrlich möchte ich auch davon erzählen, dass die Anreise mit dem ICE von Fulda zum Flughafen Nürnberg absolut entspannt und problemfrei verlief – unser Ryanair-Flug allerdings 40 Minuten Verspätung hatte.
Auch sei erwähnt, dass ausgerechnet während Fünf auf der Treppe vor dem Flugzeugeingang auf Einlass warteten, sich ein Wolkenbruch über unseren Köpfen ergoß, so dass viele nasse Pudel eine Stunde (länger fliegt man nicht) im Flieger saßen.
Das ist nicht wirklich angenehm und hatte ich so noch nicht erlebt!
(Ausgerechnet auf dem Rollfeld fing es an wie aus Eimern zu schütten und alle Passagiere zeigten sich äußerst ungehalten.).
DAS seht Ihr nicht auf den Touri-Fotos!
Und auch nicht, dass die Fahrt vom Flughafen zu unserer Unterkunft über eine Stunde dauerte, weil wir so sehr im Innenstadt-Verkehr feststeckten.
(Tipp: Nehmt doch lieber die Öffis! Wir dachten, mit einem Sammel-Taxi schneller zu sein, hatten aber die Rechnung ohne den Verkehr gemacht!)
Auf Fotos seht Ihr nicht, dass unsere Wohnung zwar absolut neu und stylisch wirkt, im Schrank jedoch nicht ein einziger Topf zum Kochen oder eine Pfanne vorzufinden sind!
Es sind Winzigkeiten, die gerne einmal verschwiegen werden, erzählt man vom Familienurlaub – ich finde, es gehört halt dazu.
Und so bin ich Dankbar
Ihr seht auf den Fotos aber auch nicht, wie bedeutsam es mir ist, hier mit allen drei Kindern und dem Mann an meiner Seite zu sein.
Wie ich hoffe, dass hier Zusammenhalt gefestigt wird (und das wird er unter den Geschwistern, das merke ich!) und neue Erinnerungen geschaffen werden.
Und wie ich mich freue, dass in allen drei Kindern eine gewisse Neugierde, unsere Welt und deren Schönheiten zu entdecken, keimt!
Und wie stolz und dankbar es mich macht, dass wir ihnen eine solche Reise ermöglichen können.
(Das ist auch nicht immer und überall selbstverständlich und somit ein Privileg!)
Und so will ich jene Empfindungen hier in Worten festhalten!
Und jetzt – werde ich mich frisch machen und nochmal in die Stadt ziehen.
Ich-will-mehr!!!
Und dabei ist es egal, wer mitkommt und wer lieber in der Wohnung bleiben und abhängen möchte.
Auch DAS ist Familien-Städteurlaub zu Fünft! 🙂
Nachtrag – ein Überraschend toller Abend!
Und der Abend wurde noch richtig, richtig schön!
Gemeinsam – und zwar alle Fünf – ging es für uns nochmal mit der Metro ins Stadtzentrum!
Ziel war das „Cinema Mystica“ mit seiner beeindruckenden Lichtshow.
Nach dem Touri-Spaziergang am Nachmittag hatten sich das die Teens und Jüngste mehr als verdient – und auch uns Erwachsenen hatten die verschiedenen Räume mit ihren Effekten mehr als fasziniert.
Ich finde gerade als Abendprogramm nach einem langen Sightseeing-Tag lohnt sich das nochmal richtig!
Auch wenn natürlich auch diese Einrichtung oftmals als Touri-Falle verschrien ist.
Wir jedenfalls hatten viel Spaß.
Wenngleich ich es absolut nicht nett finde, dass selbst mein erstellter Avatar offenbar Botox nötig hätte – meine Ärgerfalten sind offenbar nicht mehr zu leugnen! 😉
Den Abend rundete noch ein Besuch beim wohl legendärsten und schicksten Mc Donalds ever ab.
Wenn Ihr in Budapest seid, dann speist unbedingt im Mc Donalds im Bahnhof Nyugati!
Und so konnte ich am Ende des Tages doch mehr Punkte von der Wunschliste streichen als erwartet!!!
Und (Notiz an mich!) vielleicht bedeutet eine Städtreise zu Fünft einfach auch, zu vertrauen und laufen zu lassen!
Denn dann wird viel mehr gut als erhofft! 😉
To be be continued…
(wie immer – mehr wibs gibt‘s bei grossekoepfe!)
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!