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Flunker-Queen – was sie sagt – und was sie wirklich meint

Ich habe kürzlich in einem Blog-Beitrag darüber geschrieben, wie Scheiße das Lügen und Flunkern ist – und dass wir es doch viel öfter mal mit der Wahrheit versuchen sollten.
Das finde ich auch immer noch, gerade geht es darum, gegenüber den Kindern als Vorbild zu fungieren!
Dann ist es unsere verflixte Pflicht und Aufgabe!

Was ich dabei aber vergaß ist, wie oft ich selbst eigentlich im Alltag flunkere.
Und sei es nur ein klitzekleines bisschen.
Auch – oder vor allem – den Kindern gegenüber.

Zumindest realisiere ich, dass ich des Öfteren Dinge sage und Aussagen treffe, die ich gar nicht so meine.
Und vielleicht wäre gerade im Zusammenspiel zwischen Mann und Frau ab und an ein übersetzendes Wörterbuch (ich weiß, das hat schon mal jemand vor langer, langer Zeit versucht) von Nutzen.
Vielleicht aber auch gerade besser nicht! 😉

Ich jedenfalls sage ziemlich viele Dinge, die ich innerlich ganz anders meine.
Und gewiss fallen mir nach diesem Blog-Beitrag noch eine ganze Menge weiterer Beispiele ein.
Ein paar habe ich aber dennoch für Euch, mich selbst und mein Umfeld (und meinen Mann! 😉 ) zusammentragen können.
Viel Spaß! 🙂

Was ich sage:

“Oh komisch – ich muss ja schon wieder auf’s Klo”
(gerichtet an’s Kind)

Was ich wirklich meine:

Boah!
Wenn ich jetzt noch länger mit dem Gummipferd auf allen Vieren über’s Laminat kriechen muss, sack ich hier an Ort und Stelle zusammen.
Und ertrinke in meiner eigenen Sabber-Pfütze.
Ist das laaangweilig!
Ich habe für heute keine Lust mehr, mir weitere Geschichten über Hirn-amputierte – aber überaus lustige – Reiterinnen mit aufwändig frisierter und lackierter Mähne auszudenken.
Und dabei mein ganz eigenes Gehirn irgendwo zwischen biegsamen Sattelzeug und Einhorn-Koppeln auf flauschigstem Wohnzimmerteppich zu vergessen.
Merkt das Kind denn gar nicht, wie mir eben schon versehentlich die Augendeckel zugeklappt sind?
Viel lieber möchte ich mich jetzt schnell davon schleichen!
In der Hoffnung, dass der Nachwuchs nunmehr die Fortsetzung der “Halloween-Reiterhof-Edition” alleine weiterspinnt.
Und im besten Fall meine fehlende Anwesenheit gar nicht weiter bemerkt.
(auf’s Klo verschwinde ich selbstverständlich mit dem Mobiltelefon. 😉 )
Da bastel ich ja lieber! Obwohl…

Was ich sage:

“Oh! Ja klar kommen wir sehr gerne zum Laternen-Bastel-Nachmittag”
(gerichtet an die Erzieherin)

Was ich wirklich meine:

Nee oder? Schon wieder ein Jahr rum!?
Ich hätte doch auf das dritte Kind verzichten sollen. (Nein! Nie, niemals!!!)
Einzig und allein um keine einzige Laterne mehr basteln zu müssen!
Verlegen am vorgefertigten Ton-Papier nesteln und dabei vertuschen wollen, dass zu Hause Tacker und Heiß-Klebepistole Muttis bester Freund sind? (Hau-drauf-Methode mit kurzem Prozess)
Sich den Kaffee und die Kekse erst mit mühsamer Bastelarbeit auf viel zu kleinen Stühlchen verdienen müssen?
Hab ich echt keinen Bock mehr drauf!
Weil ich mein Kind aber bedingungslos liebe mache ich es dennoch!
Und fast sogar ein bisschen gern. 😉

Was ich sage:

“Klar gehen wir auch mit der selbst gebastelten Laterne auf den Martins-Umzug” (optional an Kind oder Erzieherin)

Was ich wirklich meine:

Herr! Lass’ es in Strömen regnen!
Damit wir einfach muckelig (hyggelig, ich meine natürlich hyggelig!) daheim bleiben können.
Und das ganze Prozedere einfach – so wie schon einmal – im Wohnzimmer nachspielen können.
Bei heißem Kakao, Lebkuchen, dem Vorlesebuch –  und mit dem Schaukelpferd als des edlen, gütigen Reiters Ross.
Lass’ mich nicht schon wieder im Gänsemarsch schweigend (es singt eh nie Einer mit!) und bedröppelt die Laterne haltend (natürlich halte nur ich die!) durch die Gassen schleichen.
Bitte lass’ es nicht der fünfundfünfzigste Laternen-Umzug meines Lebens werden!!!
Ich liebe aber mein Kind – und mache es deshalb dennoch!

Was ich (früher) sagte:

“Mann war das in der Praxis voll, das hat wieder ewig gedauert!
(gerichtet an die jeweiligen Sitter meines Babys)

Was ich wirklich meinte:

Ich habe meinen Frauenarzt-Termin absichtlich (!) auf den ersten Montag nach den Ferien gelegt.
Hatte mir dafür extra ein dickes, fettes Buch in die Tasche gepackt – und mich wie ein Schneekönig ob der herrlichen Ruhe und der Zeit für mich ohne Kleinkinder und Baby gefreut!

Was sich sage:

“Oh, (gerichtet an den Gatten) das hab’ ich versucht. Ist aber keiner ran gegangen”
(irgendwas Organisatorisches)

Was ich wirklich meine:

Das ist furchtbar langweilig und ödet mich an!
Ja klar wollte ich es machen, nur halt nicht gleich – sondern irgendwann.
Denn da war ja noch die Spülmaschine und die Waschmaschine!
Und der nächste Blog-Beitrag und die Gummipferde, meine Warteschleifen-Phobie –  und die ganzen Socken, die ja schließlich auch noch eingeräumt werden wollten.
Ist ja wohl alles viiiel wichtiger, oder?
Also schluck’ jetzt meine klägliche Ausrede und nerv net.

Was ich sage:

“Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen”
(optional)

Was ich wirklich meine:

Na das wurde aber auch mal Zeit!
Haste eigentlich eine Ahnung, wie lange ich auf die Entschuldigung gewartet habe?
Wie ich gelitten habe?!
Denn selbstverständlich habe ich die ganze Zeit einzig und allein mich im Recht gesehen!
Von den ganzen innerlichen, fluchenden Schimpfwörtern, die hier wohl nur mit ***** und ***** oder gar ******** wiedergegeben werden können, einmal ganz abgesehen. 😉

Was ich sage:

“Ja, Du hast Recht”
(gerichtet an den Gatten)

Was ich wirklich meine:

Jetzt hör’ endlich auf, hier so nervtötend den Klugscheißer raushängen zu lassen!
Und gib endlich Ruhe.

Was ich sage:

“Das war ein Angebot. War gar nicht so teuer”
(Gatte!)

Was ich wirklich meine:

Schuhe.

Was ich sage:

“Das ist jetzt aber der letzte Schoko-Riegel”
(im Beisein anderer Mütter)

Was ich wirklich meine:

Es ist mir gerade Käs-egal, ob das nun der erste, zweite oder dritte Riegel für heute ist.
Solange das Kind mein gekochtes Mittagessen ebenso verzehrt und neben Schoki & Co. auch noch Gurke, Clementine oder Paprika ihren Weg in den Schlund der eigenen Brut finden, soll’s mir Recht sein.
Ich werde mich schließlich auch gleich wieder heimlich mit der Tasse Kaffee und dem Schokokuss hinterm Küchen-Tresen verstecken!

Was ich sage:

“Nur noch fünf Minuten Fernseh-kucken”
(gerichtet an die Kinder)

Was ich wirklich meine:

Ich weiß schon jetzt, dass ich in fünf Minuten zwar die gestellte Alexa ausschalten werde
(Nein! Ich werde sie entnervt anschreien, endlich Ruhe zu geben!),
dann aber aufgrund mangelnder Konsequenz meinerseits eh kein Kind die Treppe zum Duschen hoch wackeln wird.
Weil ich mich bis dahin wieder selbst verzettelt habe.
Im Aufräumen, Dinge erledigen, Whatsapp mit der Freundin schreiben.
Und dann wieder bereitwillig in die gnädige Verlängerung gehen werde.

Was ich sage:

“Alexa, stelle einen Timer auf drei Minuten”
(gerichtet an die Bitch, die hier in mehrfacher Ausfertigung eingezogen ist)

Was ich wirklich meine:

Scheiße! Schon wieder versagt und inkonsequent gewesen!
Aber ich will doch hier noch kurz – und dort noch schnell…
Drei Minuten werden eh nicht reichen.
Ob ich nochmal verlängere?
Aber dann hab ich ja hier wieder nicht die Meute im Griff!
Oh, ich merke wie sie schon rüber schielen.
Sie sehen wie schwach ich gerade bin.
Gleich klingelt’s wieder.
Dann aber zeig ich’s allen!

Und jetzt mal alles Flunkern beiseite geschoben und ganz, ganz ehrlich:
Ich finde, in solchen Fällen ist das Verteilen von Halbwahrheiten doch ein klitzekleines bisschen legitim.
Oder etwa nicht?
Beichtet auch gerne hier und jetzt – oder lasst es für immer sein! 😉

Eure 

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