Erkenntnisse. Es sind Erkenntnisse und Momente, die dieses Dezember-Wochenende in Bildern für mich selbst prägen.
Und dadurch genauso wertvoll machen, wie eigentlich jeder Tag, an dem wir gesund, zusammen und am Leben sind.
Und wenngleich das nun äußerst schwulstig und noch immer getränkt von tiefsten Emotionen und Gefühlen scheint, so sind es doch Dinge, auf die wir uns dieser Tage – im Advent – besinnen sollten.
Mein Wochenende beginnt bereits mit dem Nikolaus-Nachmittag.
Mit der Erkenntnis, dass zum Einen der alte, dickbäuchige Sack schon wieder nicht an mich gedacht hat (ein bisschen Spaß muss trotz allem noch sein! 😉 ) und auch mit der, dass alle meine Kinder Eines noch sind:
Kinder!
Und so muss ich gerührt beobachten, wie selbst das Pubertier urplötzlich seine ganz eigene Höhle verlässt – und innerhalb eines kurzen Momentes das kleine Kind, welches da drinnen noch immer wohnt, zum Vorschein kommt.
Ich sehe, wie Kinderaugen glänzen und mein großer Junge begeistert das Nudelholz beim Plätzchen-Backen schwingt!
Denn da möchte auch er dabei sein und äußert ganz nebenbei und unauffällig, dass jetzt – genau jetzt – eine der schönsten Zeiten im Jahr sei!
Das ist wunderschön zu beobachten – und genau diese Zeit möchte ich meinen Kindern aus ganzem Herzen ermöglichen!
Für die Kinder ist und soll es eine zauberhafte Vorweihnachtszeit bleiben – trotz aller traurigen Umstände der letzten Zeit.
Ich durfte noch mehr erkennen an diesem Nikolaus-Tag
Nämlich, dass mein kleinstes Kind tatsächlich noch glaubt.
Oder dies zumindest will – und vehement ihre ganz eigene Geschichte vom Heiligen Nikolaus verteidigt.
Wie sie sich freute, als dieser tatsächlich Milch und Kekse leerte – und dusseliger-weise einen Knopf seines Gewandes sowie ein bisschen Gestrüpp von draußen in unserem Hausflur verlor! 🙂
Und ich wünschte mir von Herzen es würde immer so bleiben!
Dass sie noch ganz lange kleines Kind bleiben möchte und sich von Sagen wie dieser verzaubern lässt!
Samstag
Es ist möglich und durchaus legitim, an nur einem einzigen Tag Trauer, Glückseligkeit, Freude und auch ein Quäntchen Ärger zugleich zu empfinden.
Und das ist auch völlig in Ordnung so dieser Tage.
Ebenso wie ich derzeit auch versuche, Gefühle und dunkle Gedanken gänzlich aus mir auszusperren – und ihnen bewusst keinen Raum einzugestehen.
Weil dann andere Dinge und vor allem meine Kinder wichtiger sind!
Dann wiederum nehme ich mir bewusst Momente, um Tränen freien Lauf zu lassen.
Meistens Minuten, in denen ich alleine bin.
Denn auch das muss sein.
Am Samstag-Morgen ist es ein Lavendel-Feld in der Zeitung, das Tränchen ungebremst fließen lässt.
Selbstverständlich sehe und lese ich nicht nur ein hübsches Lavendel-Feld sondern so viel mehr, doch möchte ich hier nun nicht weiter darauf eingehen.
Der nahende Tag des Abschieds wird traurig genug werden.
Minuten später muss ich allerdings schon wieder lachen.
Als wild-gewordene Einhörner laut quiekend durch unser Eltern-Bett toben und die wundersamsten Kunststücke vorführen.
Die Mädels spielen ausgelassen miteinander.
Ich habe Fimo-Knete für mich entdeckt und so entstehen am Vormittag die schrägsten Kunstwerke für den Tannenbaum und diverseste Lesezeichen-Anhänger.
Ich muss weg!
Gegen Mittag allerdings möchte ich nicht mehr zu Hause sein.
Ich will und brauche Ablenkung für uns alle und gleichzeitig den Mädels einen großen Wunsch erfüllen.
Ich möchte mich blenden lassen von flackernden Lichtern und die Sinne von den außergewöhnlichsten Düften umnebeln lassen.
Möchte das Herz mit prozentigen Heißgetränken erwärmen.
Kurzum:
Ich will auf den Weihnachtsmarkt in der Heimatstadt!
Leider ist es sehr voll (wer kommt eigentlich auf die äußerst bekloppte Idee, an einem Vorweihnachts-Samstag da hin zu fahren!? 😉 ) und die Menschen-Massen überfordern mich ein wenig.
Wir haben noch die beste Freundin der mittleren Tochter dabei – und alle im Auge zu behalten und gleichzeitig an einem der völlig überfüllten Fress-Büdchen satt zu bekommen fordert ein wenig.
Ich werde leicht aggressiv, sehr zum Leid des lieben Gatten! 😉
Dem Zauber der vorweihnachtlichen Zeit weichen so schnell Frust, mütterliches Gemotze und sich leerende Geldbeutel!
Aber ich glaube alle haben mich trotzdem noch lieb.
Ganz bestimmt! 😉
Und auch hier ergibt sich urplötzlich ein ganz wunderbarer, glückseliger Moment für mich!
Dann nämlich, als am netten Stand mit all’ den hübsch-leuchtenden Weihnachtskerzen und Vasen die Kleinste nach ihrem Taschengeld-Beutel fragt.
Welcher in meiner Handtasche steckt und nunmehr von ihr dringendst benötigt wird.
Weil sie mir mein Weihnachtsgeschenk genau jetzt kaufen möchte, erzählt sie bestimmt mit strahlenden Augen.
Und ich muss warten.
Muss mich um die Ecke stellen und darf bloß nicht lunsen!
Hachz!
Nach dem Weihnachtsmarkt möchten wir also in’s Kino
Doch da sprechende Schneemänner und verzauberte Schwestern in Winterlandschaften nicht ganz so nach dem Gusto des großen Sohnes sind, teilen wir uns auf.
Der Papa darf mit den Mädels in die Wunderwelten von Arendelle eintauchen, während der Sohn und ich zur gleichen Zeit einen anderen Film wählen.
Es ist bereits dunkel und Abend, als wir das Kino wieder verlassen – und zu Pommes und Hähnchen lassen wir uns noch einmal in einem Lokal nieder!
Spät kommen wir an diesem Samstag nach Hause und sacken ziemlich satt und zufrieden zusammen auf die Couch.
Und wenngleich der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt leicht stressig war, so ist es gelungen, kostbare Zeit zusammen als Familie zu verbringen und für einige Stunden Sorgen und Trauer beiseite zu schieben.
Und das ist alles, was zählt!
Sonntag
Die lieben Schwiegereltern und die Tante des Gatten kommen zum Advents-Mittagessen.
Und wir sind froh und dankbar.
Dankbar, alle hier zusammen noch an einem Tisch sitzen zu können und dass die Oma zwar nach drei Wochen Krankenhaus nunmehr viele spannende Stories zu berichten hat, sonst aber allen Umständen entsprechend wohlauf und wieder bei uns ist!
Der restliche Sonntag gestaltet sich wie folgt:
Kinder entledigen sich ob der 25 Grad Innentemperatur im Wohnbereich (viele Menschen, Geräte und Backofen heizen ein Passivhaus nun einmal auf) der Kleider und verziehen sich auf die Zimmer zum Spielen.
Ich wedele dank zwei Tassen Espresso höchst impulsiv und energisch den Spül-Schwamm und flamme Müll in die Tonnen vorm Haus
(Sorry! Liebe Alle) – und der Gatte macht irgendwas mit Technik (was sonst!?).
Nachher schaffe ich es vielleicht noch auf den Crosstrainer – denn irrtümlicherweise rutschten vorhin ein Duzend weiße Domino-Steine den eigenen Schlund hinunter – weiß auch nicht mehr warum! 😉
Kommt alle gut in die neue Woche!
Eure
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