Das wunderschöne Kärnten haben wir hinter uns gelassen und bewegen uns allmählich wieder in Richtung Heimat.
Doch noch neigt sich der Urlaub, unser ganz eigener Roadtrip, noch nicht dem Ende!
Ein weiteres Etappenziel wartet auf uns und somit ist es nur ein kleiner Abschied, als wir nach einem letzten entspannten Frühstück im Hoteldorf den lieb gewonnen See passieren und die Gegend verlassen.
Abstecher zum Millstätter See
Und dennoch können wir uns so schnell nicht von den wunderhübschen Seen Kärntens trennen!
So trägt es sich zu, dass wir knappe dreißig Minuten später wieder österreichisches Gewässer befahren!
Zwar keines mehr mehr in türkis-blau, dafür aber Smaragd-grün!
Weil’s einfach so viel Spaß macht und kleine und große Kapitäne gleichermaßen begeistert.
Nun also schippern wir auf dem Millstätter See, genießen die leicht kühlere Luft nach dem gestrigen Gewitter und lassen uns mit der Reise zum nächsten Ziel somit ganz viel entspannte Zeit!
Zeit, die ich auch nach den aufregenden, Sonnen-verwöhnten letzten Tagen brauche.
Der Wetterumschwung macht mir zu schaffen.
Und ein klein wenig gebeutelt von Schwindel und Kopfschmerzen, bin ich heilfroh, heute nicht an’s Steuer zu müssen und stattdessen die Fahrt über die Tauern-Autobahn leicht sabbernd zu verschlafen. 😉
Wir sind in München angekommen!
Frisch und rein leuchten die weißen Laken, der Raum ist wohltemperiert, rein und aufgeräumt.
Das Badezimmer glänzt streifenfrei – und Handtücher hängen säuberst gefaltet in Reih und Glied an der Halterung.
Herrlich! Ich liebe den Moment, betritt man ein Hotelzimmer das allererste Mal!
Und jetzt, hier am Stadtrand von München, haben wir sogar zwei davon!
Exakt zwei die Gleichen, getrennt nur durch eine dicke Wand.
Das Einzige, was fehlt ist die Verbindungstüre.
Und eigentlich sollte ich jetzt an dieser Stelle eine lange, bedeutungsschwangere Pause machen.
Denn, liebe anderen Mamis, Ihr werdet mich verstehen.
Lasst es Euch noch einmal auf der Zunge zergehen:
Wir reisen mit drei Kindern.
Alle drei Kinder wollen in einem Zimmer hausen.
Und-es-fehlt-die-Verbindungstüre! 😉
Kann man eine Fünfjährige, eine Neunjährige und einen Elfjährigen zusammen in ein Hotelzimmer stecken?
Kein Problem, sagt der Mann!
Ich hingegeben habe meine Zweifel!
Und vor meinem inneren Auge sehe ich bereits die Kleinste, welche mit Vorliebe des Nächtens in’s mütterliche Bett gekrabbelt kommt, höchst verzweifelt und lautstark den ganzen Hotel-Flur zusammenkreischen.
Während sie sich aus beiden Zimmern ausgesperrt hat.
Zimmer wechsel Dich!
Eine Stunde später sollen sich erste skeptische Zweifel bestätigen.
Wir haben uns ein wenig in unserem Zimmer eingerichtet und ausgeruht, der Gatte und ich.
Jetzt möchte ich nebenan nach dem Rechten schauen.
Bereits im Eingangsbereich des Raumes erwarten mich Hose und T-Shirt des Fast-Pubertären – selbst verständlich auf links gedreht und achtlos auf den Fussboden geschmissen.
Derweil hockt die Kleinste auf dem Bürostuhl, ausgestattet mit Tablet, Kopfhörer – und einem ganzen Stück hartem Parmesan-Käse!
Den habe sie in der Kühlbox gefunden erklärt sie mir voller Stolz.
Zur Erläuterung:
Wir reisen dieser Tage mit überdimensionaler Kühlbox, da unsere Reise uns bekanntlich zuvor von Ferienwohnung zu Ferienwohnung führte. Jetzt muss sie auch im Bad des Hotelzimmers der Kinder verweilen – der Kühlkette wegen!
Dass mein Kind sich daraus des zum Kochen gedachten Parmesan am Stück bedienen würde, nun ICH hätte stattdessen zu den sauren Gummibärchen gegriffen! 😉
Ebenfalls auf dem Fussboden liegend finde ich die Unterhose der jüngsten Tochter (sie trägt nun eine Andere) und Jeans vor.
Beide nass und versehentlich vollgepieselt.
Die Betten sind ob einer Herde Schleich(werbung)-Pferde unbenutzbar und Sohn sowie mittlere Tochter streiten sich um die jeweils zustehende Verweildauer auf den Örtlichkeiten.
Ich erinnere:
Dieses Zimmer ist erst seit einer Stunde von drei Kindern bewohnt! 😉
Ich will endlich schlafen!
Schwer schluckt der Kontroll-Freak in mir und versucht weiter tapfer, Herr der Lage (und der eigenen Bedenken) zu werden.
Während der nächsten Stunde klingelt das Zimmertelefon (wir haben jetzt die Funktion des gegenseitigen Anrufens entdeckt!) gefühlte achtzig Mal.
“Mamaaa? Wo sind Waschlappen?”
“Soll ich duschen oder waschen – und brauch ich eine frische Unterhose?”
sind nur zwei Beispiele von vielen folgenden Fragen.
Weitere dreißig Minuten später kapituliere ich.
Sprinte mit nassen Haaren, ungeschminkt und ohne BH (ich habe schon mein Schlaf-T-Shirt an) inkognito zum nächsten Zimmer und helfe, erkläre, dusche die Kleinste – und überrede diese, doch einfach in meinem Bett zu schlafen!
Denn Eines will ich jetzt wirklich endlich tun! Schlafen!
Für heute mag ich das Gedanken-Karussell anhalten, möchte nicht darüber nachdenken, was derweil im Nebenzimmer passiert.
Denn auch die selbständige Fähigkeit zu erkennen, wann es Zeit zum Schlafen und Kräfte sammeln ist, müssen zumindest die beiden größeren Kinder alleine erlernen!
Und jetzt muss ich aufhören – das Zimmer-Telefon klingelt. Schon wieder! 😉
Habt alle eine Gute Nacht!
Eure
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