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Meine Gedanken sind frei! Aber soll und will sie jeder hören? #selbstzweifel #mut #stärke

“Muss das sein? Schreib’ doch einfach ein privates Tagebuch!”,

“Du musst das ja nicht öffentlich machen und in’s Internet stellen – mach’ es einfach für Dich”
(im Verborgenen)

“Schreib’ nicht so oft darüber wie es Dir geht und wie Du Dich fühlst!” ,

“Das macht man nicht, das wollen die Leute nicht lesen.”,

“Das geht niemanden etwas an.”,

“Schreib’ nicht wie traurig Du bist, über sowas spricht man nicht.”

Als ich vor sieben Jahren mit dem Schreiben hier auf dieser Seite begann, spürte ich mein Vorhaben von ganzem Herzen und mit jeder Faser meines damaligen ICHs.

Anders wollte ich sein, bewusst.

Kein oberflächlicher Mami-Blog mit Bastel-Ideen und Koch-Rezepten.
Nicht perfekt, hübsch und nett, unantastbar, unangreifbar – auf Reichweite und Gewinn fokussiert.

Nein, das war es ganz und gar nicht, was ich fühlte und wollte!

Ich fühlte etwas Anderes – und fing an zu schreiben.

Ganz genau so, wie es mir gefiel und was mich im jeweiligen Moment umtrieb und gedanklich beschäftigte.

Schließlich war und ist das meine Seite.

Ich brach aus Normen aus, strampelte aus Leibeskräften gegen den Strom und musste nicht selten mein “Baby” vor Aussagen wie zuvor zitiert verteidigen.

Gut gemeinte” Ratschläge mir nahe stehender Personen, die das, was ich da tat, mit äußerster Skepsis beobachteten – und sich hin und wieder vielleicht sogar ärgerten oder fremdschämten.

“Das” macht man doch nicht!

Denn wer ist schon so doof – und schreibt offen und ehrlich über Gefühle und Gedanken?

Die einer Mutter, die einer Frau – und auch die eines Kindes, das da wohl noch immer verängstigt und geprägt steckt?

Das-macht-man-nicht.

So etwas macht angreifbar und so, so verletzlich! So etwas zeugt von Schwäche.

Nur Masken und Panzer, undurchdringbare Fassaden und kalte Gemäuer schützen – nicht das Herz und der Mensch, der man tief im Inneren ist.

Aber ist es wirklich so???

Und ich schrieb weiter – immer und immer mehr.

Über all’ die Jahre hinweg.

Nachrichten wildfremder Menschen und vielen anderen Mamas erreichten mich, die mir dankten, für meine Offenheit – und darüber, Ihnen aus der Seele zu schreiben.

Sie dankten mir dafür, in Worte zu packen, was sie niemals selbst formulieren könnten – oder gar sich wagen würden Anderen gegenüber auszusprechen. Zuzugeben.

Ich sah’ mich auf dem rechten Pfad, kämpfte mich Wort für Wort frei!
(Auch ein wenig von mir selbst)

Ich rebellierte und spürte, dass es richtig und gut ist, was ich da tue.

Die Auseinandersetzung mit mir selbst tat mir gut!

Ich lernte durch die vielen Texte, die über die Jahre hinweg leider teils trauriger und tiefgründiger wurden (wirklich leider?), mit mir selbst in’s Gespräch zu kommen.

Stellte einen Draht zu der Person her, die da schreibt und auch zu dem Kind, welches eben da noch steckt.

Die Auseinandersetzung mit mir selbst, mit all’ meinen Ticks und Macken und verqueren, teils depressiven Gedanken heilte gleichermaßen und half zu verstehen.

Mich und auch Andere!

Denn ich durfte erkennen, dass im Grunde jeder Mensch seine ganz eigenen inneren Kämpfe durchlebt.

Das Offenlegen meiner Gefühle schärfte auch den Blick für das Innere der Anderen!

Auch wenn sie es freiwillig mir gegenüber nie preisgeben würden.

Ich lernte, immer zu versuchen auch die anderen Menschen zu “sehen” – und mir darüber bewusst zu werden, dass ich nie weiß, was da im Inneren vor sich geht!

Und dass mir somit kein Urteil zusteht.

Ich bin noch nicht einmal mehr der Person böse, die damals jenen anonymen Brief gegen meine Person schrieb, um mir etwas zu nehmen, das mir wichtig war.

Wer weiß, welche Sorgen hier wirklich quälten und umtrieben – es ist doch im Grunde alles einfach nur menschlich.

Ich lernte, mit mir selbst nicht allzu hart in’s Gericht zu gehen und mir – und auch anderen – zu verzeihen.

Weil uns eben alle etwas vereint:

Wir sind menschlich.
Wir machen Fehler.
Und wir haben Sorgen und Gedanken.

Wir kämpfen – mal mehr und mal weniger.

Nur die wenigsten eben sprechen darüber oder geben zu.

Ich zweifelte sehr in den letzten Tagen

Aber auch ich musste in den vergangenen Tagen viel nachdenken. Aus Gründen.

Darüber, ob ich noch immer so feste an mich und diesen Weg hier glauben kann!

Oder ob ich nicht einfach nur verrückt bin?

Ja, manchmal habe ich Angst, dass ich zu viel bin. 

Dass Menschen meiner überdrüssig sind – und von mir nichts mehr lesen möchten.

Denn manchmal kann ich ja selbst meine eigenen Gedanken nicht mehr hören!

Dann nerven die – und sind falsch und trügerisch!

Und ich lenke mich ab, schließe sie aus – schreie innerlich ganz laut Stopp!!!

Und wenn ICH meine Gedanken und Gefühle hin und wieder selbst nicht (aushalten) mag – so kann es doch auch sein, dass es Andere nicht mehr können?

Vielleicht bin ich too much – vielleicht wollen die Menschen lieber Leichtigkeit und Witz?

Gedanken haben wir selber alle schon genug!

(aber ich bin doch kein Instagram-Reel – ich wollte nie einfach nur berieseln oder mit niedlichen Hundewelpen verzücken!)

Oft fragte ich  mich in den vergangenen Tagen, ob es wirklich richtig ist, Gedanken und Gefühle offen zu kommunizieren und zu teilen.

Hier oder in zwischenmenschlichen Beziehungen…

Ich habe mich so lange freigekämpft!

Mir wurde als Kind beigebracht, dass Freunde und Menschen gehen, erzählt man zu viel – denn dann fällt man anderen zur Last.

Das will keiner.

Dann steht man alleine da – und ist selbst schuld.

So sehr versuchte ich mich davon freizuschaufeln, dagegen zu halten – und glaubte daran, dass es richtig ist, offen und ehrlich – und auch tiefgründig – anderen Menschen gegenüber zu sein.

Ich möchte mein Leben doch nicht damit verbringen, mich hinter einer Fassade zu verstecken – nur um gemocht zu werden!

Und tief im Inneren fühle ich das auch noch immer.

Ich möchte Menschen so begegnen können, wie ich nun einmal bin – wer ich bin.

Auch wenn ich das selbst manchmal gar nicht weiß.

Und wohl mein Leben lang (nach Antworten) suchen werde.

Ich möchte meinen Kindern vorleben, dass dies der rechte Weg ist!

Und dass man auch nur so in der Lage sein kann, sich in andere Mitmenschen hineinzufühlen und das “Dahinter” zu sehen!

Ich finde es zeugt von Reife und Verantwortung, sich so zu geben wie man ist –  auch mit all’ den Sorgen und Ängsten.

Diese zu kommunizieren kann doch nicht falsch und verkehrt sein!?

Es sind Werte, die ich meinen Kinder mitgeben möchte – sie sollen anderen auch ein Vorbild sein.
Im Menschlich-sein – im sich-selbst-sein.

Ich möchte auf diesem Weg bleiben

Und JA! Verdammt!

Ich bin gefallen und wurde vielleicht sogar enttäuscht. Schon ein paar Mal.

Weil ich mich zeigte, wie ich bin.

Und ich fiel Menschen damit zur Last.

Ich nervte – oder wurde uninteressant, weil ich nicht zur reinen Unterhaltung oder Belustigung beitrug.

Und mich begleitet IMMER die Angst, Menschen, die mir lieb und ans Herz gewachsen sind, zu vergraulen – weil ich ICH bin.

Weil sie das nicht länger ertragen möchten – wenngleich ich doch ebenfalls von Herzen gerne zuhören und da sein würde!

Aber ich will eigentlich nicht zulassen, dass ich jetzt unsicher mein Herz verschließe und Gedanken und Gefühle niemals mehr teile! 

So will ich nicht leben!

Ich möchte weiter daran glauben können, dass es richtig ist!

Und so mag ich mir und anderen verzeihen.

Möchte auf diesem Weg bleiben und ihn weitergehen.
Bis an’s Ende. 

Mit dem ganzen scheiß-schweren Rucksack vollster Liebe und Schmerz, voller Fragen und Gedanken, Emotionen und Gefühlen, Dankbarkeit und Angst!

Doch muss ich ihn alleine schultern, niemand  soll sich verpflichtet fühlen, zu tragen und zu entlasten.

Es ist meiner und es ist ok.

Ich bin ok.

Ich genüge. Ich lebe!

Und ich will sein – und meine Kinder und den Mann an meiner Seite noch eine so lange Zeit begleiten dürfen!

Das ist alles was zählt.

Eure 

Alex

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Liebe Alex,
    du bist gut darin, Gedanken und Gefühle zu beschreiben. Deine LerserInnen spiegeln sich darin gelegentlich wieder. Die Basteltipps auf Instagram und Pinterest gibt es tausendfach. Du schreibst persönlich, das macht deinen blog wertvoll. Mach weiter so. Du alleine entscheidest über dein Schreiben. Wem es nicht gefällt, muss doch nicht mitlesen.
    LG Sarah

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