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Das “Schreckensgespenst” in meinem Kopf: Warum Angst auch positives bewirkt und uns Leben schenkt!

Aktuell arbeite ich an unserem Familien-Fotobuch aus dem Jahr 2020.

Lange wollte ich mich daran setzen, Tage und Monate verstrichen – neue Jahre und somit weitere ausstehende Fotobücher kamen hinzu.

Und wenngleich ich mir dieser Bedeutsamkeit der Bücher durchaus bewusst bin, denn selbst die Kinder blättern so, so gerne darin und schwelgen in Erinnerungen, so konnte ich die nötige Zeit dafür einfach nicht finden und ermöglichen.

Das tut mir leid – gerade in diesen Tagen, denn ich beginne gerade Prioritäten neu zu sortieren.

Doch dazu gleich.

Dabei bin ich ein Schaf, denn ich vergesse und blende stets aus, wie wichtig diese Arbeit mit meiner Vergangenheit – mit meinem LEBEN – doch auch für MICH ist!

So viel Schönes liegt schon hinter mir!

Denn – verdammt! – was hatte ich bereits für ein tolles Leben mit meiner Familie!

Wie viele glückliche und gelöste Tage liegen hinter uns!

Das vergesse ich tatsächlich an trüben und dunklen Tagen manchmal und sehe dann nur den Moment – keinen Lichtblick am Horizont.

Bis ich wieder am Fotobuch sitze und auf so viele bunte Farben und fröhliche Kindergesichter und Mama-Momente blicke.

Und zwar gerade im Jahr 2020.

Ich schrieb es bereits in anderen, früheren Texten:

Das “Schreckensjahr” 2020 war für uns als Familie kein durchweg schlechtes!

Ganz im Gegenteil sogar.

Und ich glaube, ich ahne genau jetzt auch woran das gelegen haben könnte.

Denn ich sehe mich selbst und persönlich gerade einer ähnlichen Situation, ähnlichen Gedanken-Konstrukten ausgesetzt!

Was hatten wir Menschen alle Angst.

Damals im Frühjahr 2020.

Als das uns noch so unbekannte Virus Überhand nahm und das Fremde uns nur vermuten ließ, was da auf uns zukommt.

Mit Schrecken und Trauer verfolgten wir das Geschehen in Norditalien, sahen Menschen sterben. Täglich kamen neue Bilder von Intensivstationen – vom Tod – dazu.

Während draußen gerade der Frühling erwachte und die Sonne von einem so, so unfassbar strahlend-blauen Himmel lachte!

Unbekanntes macht Angst

Wir hatten Angst. Alle.

Ahnten, dass eine neue Zeitrechnung beginnen würde.

Wir hielten zusammen, sangen Lieder, bemalten Steine – und backten Brot (he he).

Nun jener Zusammenhalt überlebte bekanntlich und leider nicht einmal ein ganzes Jahr, schnell gingen sich Menschen an die Gurgel, Fronten verhärteten sich.

Aber gerade zu Anfangszeiten bewirkte diese Angst, das “Schreckensgespenst Corona” etwas in einigen Menschen.

Gewiss nicht in allen Dumpfbacken und Dödeln! 😉

Auch ich hatte Angst, gerade da ich als eine der Ersten galt, die sich – ausgerechnet über die Osterfeiertage – isolieren musste und als direkte Kontaktperson eines Virus galt, von dem wir noch nicht viel Ahnung hatten.

Außer, dass Menschen daran sterben. Wenn man denn Pech hat.

Angst setzt aber auch Kräfte frei und richtet den Blickwinkel

Eine solche Angst kann phasenweise lähmen, setzt aber auch ungeahnte und phantastische Kräfte frei.

Zumindest war es bei mir – in unserer ganz eigenen Familie so!

Wir lernten das Leben zu schätzen und zu lieben!

An-jedem-einzelnen-verdammt-verfluchten-Tag.

Ich erinnere mich an so viele schöne und intensive Momente mit meinen Kindern, sichte so viele hübsche und fröhliche Fotos – AUSGERECHNET im Frühjahr und Sommer 2020!

Wir wuchsen zusammen und schätzen das WIR – und ließen uns unfassbar viele schöne Dinge einfallen, die TROTZ des Ausnahmezustandes möglich waren!

Genau dafür hätten wir in einem getakteten Alltag weder Energie noch Einfallsreichtum gehabt!

Der Beginn der Pandemie eröffnete uns als Familie auch neue Möglichkeiten und beschenkte uns mit einem außergewöhnlichen Jahr.

Und vielen, vielen Momenten und Erinnerungen – hoffentlich ganz bald auch in gedruckter Form festgehalten!

Ausnahmezeiten können auch das “Wir” in der Familie festigen

Wir reisten nach Kroatien und lebten zurückgezogen in einem so coolen Haus mit Pool, wohnten im Anschluss auf dem Campingplatz – und kehrten außer Plan (denn Pläne gab es 2020 ja nicht wirklich!!!) erst DREI Wochen später wieder nach Hause.

Weil es diese Ausnahmesituation erlaubte!

Wir verreisten nochmal im Herbst – und wir spazierten und bastelten.
So, so viel.

Und auch wenn uns das manchmal aus den Ohren heraus kam, so hatte ich 2020 die intensivste Zeit mit meinen Kindern!

Und JA!

Es war auch ein wenig die Angst, die mich antrieb und Arschbacken zusammenkneifen ließ und ungeahnte Kräfte freilegte!

Denn um alles in der Welt wollte ich zum einen meinen Kindern eine schöne und möglichst unbeschwerte Kindheit bescheren und zum anderen galt es, jeden Tag zu genießen und jeden einzelnen Sonnenstrahl, das Frühjahrserwachen aufzusaugen!

“Bis wir selbst am Ende auf der Intensivstation landen.”

Und lacht jetzt nicht hysterisch auf!

Viele von uns hatten 2020 DIESE Angst – teils auch zu Recht!

Nun, die Dinge haben sich seitdem verändert. Normalisiert.

Wir sind geimpft, vielfach.

Leben mit dem Virus, es juckt dieser Tage “kei Sau” mehr!

Und manchen Situationen und Momenten trauere ich sogar hinterher.

Ist so. Rafft es  – oder lasst es eben sein!

Ich habe ein neues “Schreckensgespenst

Nun habe ich seit ein paar Tagen ein neues “Schreckensgespenst“.

Es heißt nicht mehr Corona.

Den Namen meines im eigenen Geiste gebildeten Schreckensgespenstes mag ich hier auch gar nicht ausschreiben.
Denn es existiert aktuell nur in meinem ganz eigenen Gedankenkonstrukt.

Es lehnt sich da selbstgefällig zurück – und steuert ein wenig mein Handeln und Tun, mein Denken in diesen Tagen.

Der Auslöser dafür?

Nun, es war nur ein kleiner Moment, aber ein stockender, das habe ich sehr wohl bemerkt!

Eine kurze Ruhe – die mich selbst etwas, nur ganz kurz, stutzen ließ.

Doch sollte ich nicht nachdenken (ist ja auch absolut richtig und verstehe ich!), ich wurde nur gebeten, alsbald wieder zu einer erneuten Untersuchung zu kommen.

Doch der Samen war bereits gesät und wuchs laut, schnell und kräftig in meinem Kopfe.

Das Schreckensgespenst entstand, bäumte sich auf, gewann an Kraft.

Solange bis ich alle Varianten und Ablauf-Folgen durch hatte.
(Glaube ich zumindest, ich verbiete mir dieser Tage das googeln 😉 ) 

Doch so ungebeten und unschön jene Ängste nun einmal sind, so sind sie nun nicht nur im Hirn verankert sondern eben jetzt – bis auf weiteres – ein Teil meines Alltags.

So wie damals in ersten Corona-Zeiten.

Alles ist noch unbekannt, während draußen der Frühling erwacht.

Da ist wieder diese Willenskraft – die gut und schön ist!

Und ich spüre wieder jene Willenskraft, mein ganz eigenes Leben und diese wunderbaren Kinder verflixt nochmal genießen zu wollen!

Jeden Tag, jede Stunde!

(Natürlich kacke, keife und blöke ich dabei auch und pupse gewiss keinen Einhorn-Glitzer-Staub – aber ich lieb’ die eben alle selbst beim Fluchen so unfassbar arg!)

Ich möchte an mir arbeiten, die Motivation dazu ist gerade ganz hoch.

Mag eben weniger schreien und die Nerven verlieren, mag nicht ausflippen und ständig motzen.

Und auch nicht mehr schlecht und negativ über andere Menschen denken – mir nicht mehr ständig einreden, man könne mich nicht (mehr) leiden.

Dafür ist mir mein Leben nämlich gerade zu schade!

Ich möchte mich mit ganz eigenen – alten!!! – Gedanken versöhnen und lieber wieder mit offenen Augen meine Kinder und das Schöne sehen!

Ich bin gerade in diesen Tagen einmal mehr froh, mich von einer jahrelangen Last mittels eines Briefes freigeschaufelt und mir damit künftige Grübeleien und Bauchschmerzen genommen zu haben!

Wäre es nur endlich in trockenen Tüchern und spruchreif!

Aktuell antwortet mir man nicht.

Doch gerade MIT meinem neuen Mitbewohner, dem Schreckensgespenst im Hirn, bereue ich diese Entscheidung NICHT!

Auch dann nicht, wenn das Gespenst wieder verpufft – was es hoffentlich, hoffentlich in wenigen Wochen tut!!!

Ich habe nur dieses eine Leben. Das haben wir alle nur!

Ich möchte meinen Kindern schöne und gelöste Momente schenken und mir selbst auch – gemeinsame und kostbare Erinnerungen!

So wie schon vor drei Jahren.

Mag mich nicht über jeden Kleinscheiß ärgern und aus jedem (Regen-) Tag versuchen, das Beste herauszuholen!
(Faul auf der Couch kuscheln und einfach mal am hellichten Tag wegdösen gehört im übrigen auch dazu! 😉 )

Ich mag weiche Haut schnuppern und lautem Gekicher lauschen!

Mit dem Blick nach vorn – solange es geht!

Ich möchte hin und wieder gerne so leben, als habe ich nicht viel zu verlieren und entdecke ein neues Selbstwertgefühl gerade in diesen Tagen in mir!

Ich mag meine Kinder begleiten, solange es möglich ist und meinen Körper lieben und feiern – solange mir das Leben genau das gibt!

Ich werde nicht nackt im Kreis auf taufrischen Wiesen tanzen oder so 😉

Aber vielleicht ist GENAU jetzt, mit dem Schreckensgespenst im Hirn, die Zeit, wieder voller Tatendrang liegengebliebene Dinge, Visionen und Momente aufzugreifen!

Und nicht auf “morgen” zu verschieben.

Ja, ich habe mir mein eigenes Gespenst geschaffen. Da bin ich selber schuld.

Aber vielleicht ist das auch gar nicht mal so schlecht und furchtbar! 🙂

Vielleicht mobilisiert so etwas auch und lenkt den Blick auf das, was wirklich zählt im Leben!

Flüstert mir in’s Ohr, dass es gerade in unsicheren Tagen Zeit ist zu leben!

Und endlich alle, alle Fotobücher der letzten Jahre fertig zu stellen! 😉

Bleibt gesund und lenkt Eure Angst!

Eure 

Alex

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