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“You are beautiful no matter what they say” – Kooperationen, die es nicht geben wird 2.0 #bodypositivity #magersucht #selbstwertgefühl

Ich schlief mit der Hand in der Magengrube ein, damit es nicht so weh tut.

Denn Essen war zu später Stunde verboten.
ICH hatte es mir verboten.

Nach 18 Uhr sollte es für mich nur noch Wasser geben, ganz gleich wie sehr der Körper schrie und nach Nahrung verlangte.
Ich-war-stärker.

Das war meine Form der Kontrolle über das eigene Leben in einer Zeit, in welcher ich mich verloren und haltlos, klein und unsichtbar fühlte.

Es war das, was ich bestimmen und ausrichten konnte, wenn mir schon gefühlt sonst so vieles aus den Händen glitt.
Mit siebzehn Jahren.

Ich bekam meine Regel nicht mehr und Beckenknochen standen hart hervor, das Gesicht spitz und blass, die Beine dürr.
Und ich hungerte weiter.

Wollte aussehen, wie die Models der Neunziger auf den Laufstegs.
Die Größe hatte ich längst, das Gewicht schnell auch.

Doch ich blieb unglücklich und traurig.

Nie war ich in Behandlung oder in einer Klinik – vielleicht auch, weil niemand so genau hinschaute und verstand.

Der Wendepunkt kam, ICH schaffte den Turn und half mir selbst und ganz alleine.

(Im Grunde, jetzt da ich es schreibe, eigentlich etwas, auf das ich durchaus stolz sein kann!)

Niemals mehr machte ich seit jenem Zeitpunkt Diät – die Freude an Essen und Genuss kehrte zurück.
Ich hatte sie lange, lange Zeit verloren.

Es verschwindet nie ganz…

Doch kann ich nicht leugnen, dass so etwas prägt und niemals ganz verschwindet.

Ich schrieb bereits darüber:

Noch heute wiege ich mich täglich, halte mein Gewicht seit Jahren – und fühlte mich auch hin und wieder richtig schlecht.
(Meistens an den Tagen vor den Tagen – aber welcher Frau geht es nicht so? 😉 )

Auf Essen aber verzichte ich nicht mehr.

Mein Glück und meinen Ausgleich habe ich mittlerweile im Sport gefunden!

Und das noch nicht einmal unbedingt um (m)einem körperlichen Schönheitsideal entsprechen zu wollen!

Es tut mir und meinem Seelenheil einfach verdammt gut!!!

Sport – so viel mehr als Gewichtskontrolle!

Ich möchte nicht anderen Frauen vorführen, wie sportlich ich bin, poste ich Fotos vom Laufen!

Ich mag höchstens vermitteln, WAS das mit mir macht und wie glücklich ich mich in den Minuten nach einem flotten Laufe fühle!

(Gewiss nicht in den ersten zehn Minuten, das könnt Ihr mir glauben! 😉 )

Niemals möchte ich Frauen das Gefühl vermitteln, nicht ok, ausreichend – oder eben nicht gut genug zu sein und etwas an ihrem Aussehen, an ihrem Körper, ändern zu müssen!

Denn Menschen sind nun einmal unterschiedlich! Körper sind unterschiedlich!

Und jeder muss für sich selbst ausmachen, wo der persönliche und eigene gesundheitliche Wohlfühlbereich liegt.

Ich habe Kinder! Meine Verantwortung ist groß!

Ich bin Mama von zwei Töchtern und insgesamt drei Kindern.

Und ich weiß, welch sensibles Thema auch schon in sehr jungen Jahren der ganz eigene Körper, die Art und Weise wie wir aussehen – wieviel wir auf die Waage bringen – sein kann.

Und leider weiß ich mittlerweile auch, wie bitter Tränchen fließen – und Worte anderer Kinder verletzen und stechen können.

Gerade in diesen Tagen möchte ich ein Kind auf dem Weg zu mehr Wohlbefinden ein wenig begleiten und unterstützen. Ganz sanft und vorsichtig.

Weil es sich dies selbst so wünscht, weil wir gemeinsam darüber gesprochen haben.

Doch soll dieses Kind dabei niemals übersehen und vergessen, wie wundervoll es ist!

Jeden Tag soll es sehen, was ich sehe – und spüren, wie sehr ich es liebe!

Und dennoch gilt es, gleichzeitig an die Hand zu nehmen – und in winzig kleinen Schritten zu helfen.

Nur so viel, dass ein eben noch so starkes und stolzes Selbstwertgefühl NIEMALS (!) bröckelt und feinste Mosaikstückchen verloren gehen.

Denn – und ich verweise auf obige Zeilen – es kann ziemlich schnell ein Haufen Scherben entstehen.

Ich möchte Frauen kein schlechtes Gefühl vermitteln

Vor ein paar Tagen bekam ich eine Kooperationsanfrage.

Ich sollte ein Programm vorstellen, welches Frauen helfen soll, den eigenen Körper zu verändern. Basierend auf Ernährung, Fitness und Mindset.

Doch schreckte mich allein der Titel eben jenes Programms ab!

Ich fand ihn unpassend.
Denn er trägt regelrecht jene Notwendigkeit zur Veränderung in sich.

Und auch wenn vielleicht der Grundgedanke ein anderer ist, so finde ich das nicht gut!

Ich möchte nicht anderen Frauen das Gefühl vermitteln, dass sie sich wandeln müssen, dass sie aktuell nicht ok, nicht ausreichend, nicht gut genug sind!

Das würde ich aber mit einer derartigen Zusammenarbeit tun.

Plagen doch selbst mich Tag für Tag so viele eigene Unsicherheiten, möchte ich mit dieser Seite hier nicht vermitteln, dass es immer einen Optimierungsbedarf gibt!

Dass doch noch so viel mehr ginge.

Wenn wir Frauen nur den Arsch hochbekommen…

Jede Frau ist etwas ganz besonderes!

Und jeder Mensch ist auf seine ganz eigene Art und Weise schön und einzigartig.

Manchmal sprechen Augen und Blicke tausend Bände, mal ist es wieder ein alles erlösendes, gelöstes Lachen oder es ist die Art und Weise wie lebendig ein Mensch spricht, mit welcher Begeisterung und Hingabe Dinge vollbracht werden.

All’ diese winzigen Kleinigkeiten machen Menschen “schön“.

Kein Verwandlungsprogramm.

Jede Frau muss für sich selbst entscheiden, wo sie sich gesundheitlich (das spielt natürlich eine Rolle!!!) und auch äußerlich in der ganz bestimmten comfort zone sieht.

Und muss doch einmal ein wenig geholfen und aufgepasst werden, dann nicht mittels irgendwelcher Programme, die krasse Gewichtsreduktion in wenigen Wochen versprechen!

Sondern im ganz eigenen Tempo.
Auf gesunde Art und Weise – denn jeder noch so kleine Schritt ebnet den ganz eigenen Weg.

Die Kooperationsanfrage ist längst abgelehnt.

Und abschließen möchte ich jene Gedanken mit einem Zitat!

(Die Melodie summt schon seit der ersten Zeile in meinem Kopf 🙂 )

An alle Frauen und Mamas da draußen:

“You are beautiful no matter what they say! Words can’t bring you down!”

Eure 

Alex

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