Sonntag. Manchmal wiegt das Herz schwer, obwohl Sonnenschein und zarte Blüten in den schönsten Farben…
Eine Stadt im Ausnahmezustand – und wir mittendrin! Tag 1 in Rom
Mittwoch. Über der Stadt liegt eine sonderbare Schwere.
Das macht sich nicht nur ob der drückenden Schwüle bemerkbar, welche uns selbst bei einundzwanzig Grad schwitzen lässt und Gassen und Asphalt erhitzt, sondern auch aufgrund jenes Ereignisses.
Ein Ereignis, das wohl niemand hat erahnen und sicher voraussagen können, und welches die ewige Stadt in einen Ort des Ausnahmezustandes verwandelt.
Wir hatten keine Ahnung
Ja, als wir zwei Freundinnen im Januar diese Reise buchten, hatten wir keine Ahnung.
Ohnehin nicht davon, was uns erwarten würde!
Denn für beide von uns ist es das allererste Mal in der italienischen Metropole.
Aber auch nicht davon, welch Abenteuer die knapp fünftägige „Mama-und Freundinnen-Auszeit“ bedeuten würde.
Wir hatten keine Ahnung, welch Bedeutungsschwere uns von fortan die nächsten Tage begleiten sollte!
Und auch konnten wir im Januar auch noch nicht erahnen, dass ausgerechnet JETZT die Welt Abschied von „Papa“ nimmt und teils bestürzt trauert.
Wir konnten uns nicht ausmalen, welch Menschenmassen dann durch die Straßen strömen würden!
Und wir wussten nicht, dass Hubschrauber kreisen und ein sehr, sehr großes Polizeiaufgebot für geregelte Abläufe sorgen würde!
Doch hatten wir auch keine Ahnung von der atemberaubenden Schönheit dieser Stadt – und die Eindrücke eines nur einzigen Tages in Worte zu fassen, es fällt mir gerade schwer.
Und da standen wir also inmitten der wohl in diesen Tagen begehrtesten und wichtigsten und bedeutungsvollsten Stadt dieser Erdkugel.
Als wäre sie das nicht sowieso schon.
Da sind wir, in jener Stadt, die nunmehr von Politikern und Prominenz aus aller Herren Ländern aufgesucht wird – in der Stadt, die Abschied nimmt, auf die gerade die ganze Welt blickt.
Wir sind mittendrin – und können nur staunen.
Und ehrfürchtig versuchen, uns auf jenes Abenteuer einzulassen.
Zu Fuß durch die Metropole
Am allerersten Tag entscheiden wir uns erst einmal dazu, die Stadt einfach zu Fuß zu erkunden und auf uns wirken zu lassen.
Zu sehr schrecken uns die Menschenmassen vor den Sehenswürdigkeiten ab!
Ich werde wohl als unser Guide (Planung und Orga übernehme zum größten Teil stets ich 😉 ) mich später nochmal schlau machen müssen, insbesondere was Wartezeiten und Online-Tickets betrifft.
Denn wie es sich als vielbeschäftigte Mutter so verhält – dafür hatte ich zu Hause und im Vorfeld einfach echt noch keine Zeit!
Doch soll uns heute der ausgedehnte Fußmarsch genügen!
Überwältigt stehen wir am Trevi Brunnen und vor den Stufen der spanischen Treppe, freuen uns an den prächtigsten Farben der Blüten und dem Blau des Himmels, welches so gar nicht vorhergesagt war!
Vom Park Villa Borghese aus genießen wir einen traumhaften Blick über die Stadt!
Und zumindest ich bin ein klein wenig in Gedanken bei unserem lieben Pabst, der an diesem Tag seinen vorletzten Weg in den Petersdom begeht.
Ich mag ein wenig den Bezug zu meinem katholischen Glauben verloren haben.
Doch gehen jene bedeutungsvollen Stunden und Tage auch an mir nicht gänzlich spurlos vorüber.
Wie sollten sie auch, ich bin doch GENAU HIER!?
Überall blüht und duftet es nach Frühling, Tauben und Spatzen picken am Boden – mir war gar nicht bewusst, wie wunderschön grün diese Stadt ebenfalls ist!
Hin und wieder müssen wir auf einer Parkbank Rast machen, um uns dann wieder in die Straßen der Stadt zu begeben – so lange unsere Füße uns tragen können.
Wir meiden Cafés und Restaurant rings um die bekanntesten Plätze und Touri-Hotspots, versuchen immer wieder in Seitengassen unser Glück – und werden auf einen günstigen Cappuccino fündig .
Die Preise werden wohl in den nächsten Tagen stark anziehen, befürchte ich.
Der Petersdom – Ciao „Papa“
Vollster Ehrfurcht nähern wir uns zu Fuß dem Tiber und somit alsbald dem Petersdom.
Zu gerne wollte ich die Treppen zur Kuppel hinaufsteigen – jetzt frage ich mich, ob das überhaupt noch möglich ist?
Je näher wir der Basilika kommen, desto mehr häufen sich Streifenwagen.
Mittels Absperrgittern und Trillerpfeifen wird versucht, die Menge zu leiten und für geregelte Abläufe zu sorgen.
Es funktioniert, trotz der Menschenmassen fühlen wir uns nicht unsicher und erreichen zügig den Petersplatz.
Donner grollt im Hintergrund und dunkle Wolken ziehen auf, vor uns erhebt sich im noch sanftem Abendlicht eine der bedeutendsten Kirchen dieser Welt.
An diesem Tag DIE bedeutsamste.
Schnell jedoch spüren wir die Ernüchterung.
Es ist spät, wir sind bereits seit sieben Stunden zu Fuß unterwegs, weitere vier Stunden Warten im Stehen, um die Basilika betreten – und sogar Abschied nehmen – zu können, trauen wir uns schlichtweg heute einfach nicht mehr zu.
Ein Blick auf das Geschehen soll uns genügen – und wir begeben uns zur nahe gelegenen Metro Station.
Genug sind wir gelaufen, sehr brennen die Füße – und zudem ist Metro-fahren in Rom nicht nur relativ günstig, sondern auch ultraeinfach! Gibt nämlich quasi nur drei Linien! 😉
An diesem Tag werden wir uns später dazu entschließen, nicht mehr das Hotelzimmer zu verlassen.
Zu erschöpft sind wir, zu erschlagen von so vielen ersten Eindrücken, zu ratlos, was da wohl noch kommen mag und wie sich die nächsten Tage unter jenen besonderen Umständen gestalten werden!
Ich bin selbst gespannt!
To be continued…
Eure
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