Donnerstag. Spatzen zwitschern im Hof vor unserem Hotel, welches sich Villa nennt, und wir bestellen…
Ein Stück meines Herzens bleibt zurück: Ein Samstag wie kein anderer in Rom & Heimflug zu meiner Familie #wib 26./27.04.
Samstag. Ich habe den Wecker auf sechs Uhr gestellt, so haben wir es am Abend zuvor besprochen.
Die Stadt im Ausnahmezustand ist so voller Menschen, dass vermutlich nur dies der einzige Weg sein wird, noch vor unserer Abreise das Kolosseum und Forum Romanum besichtigen zu können.
Zu lang waren die Schlangen in der brennenden Sonne drei Tage zuvor.
Welch Samstag im Ausnahmezustand!
Es sind in dieser Stadt vermutlich gerade so viele Menschen wie nie!
Schon am Vortag beobachteten wir unfassbar viele Jugendgruppen, Pilger und Pfadfinder und Pfadfinderinnen – Google verrät mir später warum.
Denn wie es der Zufall so will, fällt in diesen sonderbaren Tagen einfach alles zusammen.
Nicht nur befinden wir uns im Heiligen Jahr, sondern auch steht morgen, am Sonntag, eine Art Wallfahrt und Zusammenkunft für Jugendliche aus Italien und aller Welt an.
Das sorgt zusätzlich für überfüllte Busse und Metros – von den Straßen ganz zu schweigen!
Und dennoch musste ich gleichzeitig gestern schon mit einer gewissen Faszination diesem Schauspiel aus herumwuselnden und fröhlichen und singenden Jugendlichen folgen!
Wir werden an diesem Samstag noch Zeuge so manch anderer Schauspiele sein!
Nur weiß ich das am so frühen Morgen noch nicht.
Wenn nicht JETZT zum Kolosseum, wann DANN?
Heute früh bleibt nur die Zeit für einen schnellen Cappuccino und einen Croissant in „unserer“ Villa.
Schon so früh strahlt der Himmel in tiefstem Blau und Sonnenstrahlen fallen auf die Nase, als wir uns auf den Weg zur Metro begeben.
Frisch ist es, doch brennen meine Beine vom Vortag am Strand noch immer – und wir durften schnell lernen, wie stark die Sonne hier auch schon im April brennt!
Noch präsentiert sich die Metrostation Bologna menschenleer und wir sind guter Hoffnung!
Die Ernüchterung kommt, als wir die Treppen der Metrostation Colosseo hinaufsteigen.
Selbst zehn Minuten vor offizieller Öffnung reihen sich bereits Menschenschlangen an den Kassen!
Nicht auszudenken, wie das wohl um die Mittagszeit auszusehen vermag!
Doch wir haben Glück, vor uns befindet sich eine Reisegruppe und der nette Mensch, welcher offenbar um Gruppentickets bemüht ist, lässt uns vor!
Skip the line mal anders! 🙂
So befinden wir uns kurz nach neun staunend im Inneren des prächtigen Bauwerkes – der wunderschöne Himmel tut sein übriges und es lassen sich so viele beeindruckende Erinnerungsfotos festhalten!
Der Hügel Palatin & das Forum Romanum – wunderschön & ergreifend!
Ich möchte im Anschluss unbedingt noch durch das Forum Romanum schlendern und auf den Hügel Palatin hinaufgehen – immerhin gilt das Ticket für beides.
Doch meine Freundin und Reisebegleiterin zeigt wenig Interesse – wir teilen uns auf.
Doch auch das ist Reisen zu Zweit – es gilt, Kompromisse zu finden und auf die jeweiligen Bedürfnisse einzugehen!
Mittlerweile – nach so vielen Kurzreisen zu zweit – bekommen meine Freundin und ich das ganz gut hin! 🙂
Ich aber bin ergriffen und fühle mich fast schon demütig und ehrfürchtig.
Da stehe ich oben auf dem Hügel mit den schönsten Gärten und blicke auf die wohl beeindruckendste und faszinierendste und vor allem schönste (bislang war London mein Favorit) Stadt, die ich je besucht habe!
Ich befinde mich an einem der geschichtsträchtigsten Orte dieser Welt und in diesen Stunden auch genau inmitten DER Stadt, auf die alle Welt blickt.
Genau in jenem Moment, während ich da stehe, schaut alle Welt auf den Petersdom, wo gerade die Trauerfeier für unseren verstorbenen Papst stattfindet.
Fast muss ich weinen, so viele Emotionen überkommen mich in jenen Minuten.
Ich lasse mir Zeit, jedoch nicht allzu viel, wenngleich ich vermutlich den ganzen Tag allein auf jenem Gelände verbringen könnte!
Doch es braucht schließlich auch Pläne für ein Wiedersehen mit dieser wundervollen Stadt!
Und da ein Stückchen meines Herzens in jenen Minuten irgendwo zwischen die wunderhübschen Mohnblumen im Form Romanum fällt – vielleicht sogar unter einen alten Gesteinsbrocken, vollster Sagen und Geschichten, muss ich ja wiederkommen um es zu finden!
Aufgeregt schreibt mir die Freundin, dass gerade Straßen abgesperrt werden und sich unvorstellbar viele Menschen an der Metrostation und am Straßenrand drängen und ansammeln.
Der Grund ist wohl uns allen bekannt.
Welch Schauspiel sich uns darbietet!
Und dennoch fühlen wir uns nicht unsicher, wohin wir auch blicken sehen wir Polizei, Hubschrauber kreisen.
Ein Nachmittag in der Innenstadt
Wir entschließen uns dazu, in den hinteren Gassen, fernab vom Gedränge in Richtung Innenstadt zu schlendern.
Wie es der Zufall will, passieren wir dabei auch fast die Basilika Santa Maria Maggiore – die letzte Ruhestätte unseres Papstes.
Wie sonderbar es ist, einfach mitten auf den Straßen laufen zu können, da ganze Stadtteile mit dem Auto nunmehr nicht mehr erreichbar sind!
Menschen genießen diese Tatsache sichtlich!
Wir werden endlich fündig und finden ein ganz wunderbares italienisches Lokal, ganz ohne Touristen – dafür aber mit feinster Tonnarelli!
Gestärkt passieren wir abermals die spanische Treppe, welche sich heute noch voller als Mittwoch präsentiert und schlendern ein wenig durch die Shopping Straßen Roms.
(Und ganz eventuell eskaliert es bei mir auch ein wenig 😉 )
Zeit verfliegt, Füße brennen und als wir uns auf den Rückweg zur Metrostation am Kolosseum begeben, sind wir bereits über zehn Stunden in der Stadt unterwegs und auf den Beinen!
(Am Abend werden wir rund 26.000 Schritte zählen)
Ein wenig unwirklich fühlt sich der Fußweg dorthin an, noch immer sind die großen Straßen abgesperrt, Menschenmassen laufen in Scharen dort entlang, Jugendliche singen und feiern.
Es ist ein Tag der Gegensätze, ein außergewöhnlicher, ein sonderbarer, ein bedeutungsschwerer Tag.
Am Abend bin ich so überwältigt und ergriffen, dass ich meine Gedanken in folgendem Instagram-Post zusammenfasse.
Ich möchte ihn gerne hier zitieren:
#abouttofay Samstag. Letzter Tag in der ewigen Stadt. Dieser Tag war extrem. Er war außergewöhnlich und gleichzeitig unwirklich, bedeutungsschwer und vermutlich einzigartig. Ja, es gibt viele Adjektive, um jenen sonnigen Tag in einer der schönsten und beeindruckendsten Städte dieser Welt zu beschreiben. Und doch lässt sich ein derartiger Tag nur schwer in Worte fassen. Er muss erst verarbeitet werden. Und während die Welt und wichtige Menschen mit großen Namen in einer Trauerfeier Abschied von unserem Papst nahmen, habe ich nicht nur Schritte gesammelt (es sollen am Ende des Tages rd. 26.000 sein), sondern auch ein Stück Herz verloren! Es muss irgendwo zwischen den wunderschönen Mohnblumen im Forum Romanum liegen! Und ich muss wiederkehren, in diese atemberaubende Stadt, um es wiederzufinden! Der Entschluss steht.
Hier noch ein paar Bilder vom Sonntag & unserer Heimreise
Kommt gut in die neue Woche!
(mehr #wibs gibt‘s bei grossekoepfe)
Eure
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