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Eierlikörkuchen-backen a la Mutti

Wache nach nur fünf Stunden Nachtruhe schlaftrunken auf und stelle dabei nicht ohne blankem Entsetzen fest, dass der Gatte am Folgetag seinen Mittvierziger-Geburtstag feiert.

Du musst heute also noch einen Überraschungs-Kuchen backen, da der Gatte, welcher Alkoholisches ausschließlich in gekochter oder gebackener Form zu sich nimmt, sich alljährlich Deinen Eierlikör-Kuchen (scheinste also gut zu machen 😉 ) wünscht!

Nachdem Du das morgendliche Kinder-Abfertigungs und vorübergehendes Aufbewahrungsprogramm abgespult hast, fährst Du im Affenzahn von Kita in Richtung Supermarkt.
Du landest der Nähe halber beim Discounter mit der rot-weißen Schrift.
Entnervt ziehst Du Dir die Mütze noch tiefer in’s Gesicht (und über die Ohren!), um nicht noch länger das nervtötende Geheuchel und Geschleime des Markt-eigenen-Radio-Moderators zu ertragen.

Die Zutaten

Nachdem Du alle benötigten Zutaten erbeutet hast, als da wären

Eier, Puderzucker, Vanillin-Zucker, Speiseöl, Eierlikör,
(Du kauftest ebenfalls noch Sahnelikör, was an der Kasse sicherlich am noch jungfräulichen Morgen einen hervorragenden Eindruck hinterließ)
Mehl, Backpulver und Speisestärke,

breitest Du alles auf der Küchenfläche auf.

Du beginnst mit dem einfachsten Part

Und fettest und mehlst eine Napfkuchenform.
Und liest im Anschluss zum gefühlt hundertausendesten Mal im Backbuch (für Anfänger) nach, weil Du’s immer noch nicht auswendig kannst!

Du bist so müde, dass Du statt “gestr.” für “gestrichenem” Teelöffel innerlich ständig “gestresster” Teelöffel liest.

Nein! Du liest es nicht, Du murmelst es tatsächlich vor Dich hin!
Und als wärst Du nicht schon meschugge genug, holst Du die kleine Alu-Schüssel heraus, die Du sonst nur für die abendlichen Rühreier benutzt!
Du stellst Dein kleines Missgeschick selbstverständlich erst fest, nachdem Du bereits die fünf Eier in die Schüssel gehauen hast!

Nach den Eiern siebst Du die komplette Packung Puderzucker (250 g) ebenfalls in die Schüssel.
Genau so, wie Du die zwei Päckchen Vanillin-Zucker hinzugibst.
Jetzt endlich darfst Du mit dem Handrührgerät Gas geben.
Und zwar auf der obersten Stufe!

Kippe die benötigten 250ml Eierlikör in die Schüssel.

Beherrsche Dich dabei aus Leibeskräften, NICHT einen beherzten Schluck aus der nunmehr praktischerweise geöffneten Flasche Hochprozentigem zu nehmen!
Soll ja hier schließlich keine Story im Sinne von Rotwein-Kuchen-backen werden.
Schnell kippst Du 250ml Speiseöl hinterher, um das verlockende Gesüff zu “verunreinigen“.

Nun mische 125g Weizenmehl (für die “Weizen-Wampe”!) und 125g Speisestärke mit den vier überaus gestressten Teelöffeln Backpulver und siebe den ganzen Sch… ebenfalls in die Schüssel.

Diesmal zügele und bremse Dich ein wenig und rühre nur auf der niedrigsten Stufe unter!

Kippe anschließend den relativ flüssigen Teig in die Napfkuchenform.

Jetzt kommt der schönste Teil.

Nach Minuten der Beherrschung darfst Du jetzt immerhin die Reste aus der Schüssel kratzen.

Dabei streichst Du selbstverständlich gedanklich sämtliche Befürchtungen bezüglich Salmonellen kurz vor’m Heilig Abend.
Schließlich ist die Vorstellung vom flüssigen Alkohol-Teig nur allzu verlockend. Das haste Dir nach all der Aufregung jetzt wohl verdient! 🙂

Backe das Ganze bei 160 Grad (Umluft) 60 Minuten lang. (Ist klar, oder?)

Vom Keks-Häuschen-backen mit den Kindern weißt Du, dass sich Zuckerguss auch wunderbar ohne Ei herstellen lässt.

Du stellst am späten Nachmittag noch eilig die schneeweiße Pansche zum Verzieren des Geburtstags-Kuchen her – und überlässt das Knatschen und Pinseln der Kleinsten!
Da Mini-Zucker-Einhörner oder bunte Perlchen für einen gestandenen Mann wohl weniger eine Option wären (schade allerdings, da in Massen vorrätig 😉 ) entscheidest Du Dich für irgendwelches vorweihnachtliches Verzier-Zeugs im Luxus-Look!

Zufrieden betrachte im Anschluss Dein kleines Liebes-Kunstwerk

Und stelle mit Reue fest, nicht gleich die doppelte Menge Teig verbacken zu haben!
Denn in wenigen Tagen ist Weihnachten!
Und Rührkuchen? Kannste ja schließlich nur zwei gut! 😉
Eingepackt hält sich der Kuchen übrigens eine Woche und außerdem lässt er sich wunderbar einfrieren! (deshalb der doppelte Teig!)

Viel Spaß mit meinem Rezept (wenn auch leicht versteckt)! 😉

Eure 

Alex

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