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Wenn Herzen warm werden: Wir machen Kinderpunsch

“Mama? Machen wir heute Punsch?”
“Mamaaa? Machen wir jetzt endlich Punsch?”
“Mamaaa?…..”

Ich halte kurz in der Küche inne und atme konzentriert ein und aus.
Stehe mitten im größten Gerümpel und alles was ich nunmehr gerne vermeiden würde, wäre noch mehr Geschirr, Chaos und Bioabfall in der engen Fertighaus-Küche.
Andererseits weiß ich, dass ich die Mittlere bereits seit Tagen hinhalte!
Mit ihrem eigentlich ganz simplen und rührenden Wunsch! 

Mir ist ebenfalls bewusst – und bei diesem Gedanken läuft’s mir wie ein Schauer über den Rücken – dass die gemeinsame Zubereitung des Kinder-Punsches gar ein ausdrückliches Versprechen ist!
Silber-Glitzer-auf-Weiß steht es handschriftlich von mir persönlich verfasst auf einem der Advents-Kalender-Kärtchen der Mittleren!
Ihr wisst schon: Die Sache mit der geschenkten Zeit!

Nein! Heute kann und darf ich die Aktion nicht weiter aufschieben!

Zu stolz ist sie.
Zu ungeduldig, mir endlich, endlich “ihr” Rezept präsentieren zu dürfen!

Und ich weiß sogar, dass es schmecken wird, sollten wir uns gleich nicht allzu dämlich anstellen!
Denn ich durfte bereits kosten, bei der letztjährigen Weihnachtsfeier in der Schule.
Als die Kinder freudestrahlend ihr zusammen mit der Lehrerin hergestelltes Gebräu präsentierten!

“Na komm, dann machen wir das jetzt einfach noch schnell!”

höre ich mich Sekunden später selbst sagen.
Noch immer das nasse Geschirr-Tuch über der Schulter und die Spülmaschine nur halb(herzig) ausgeräumt.

Freudestrahlend wedelt sie mir mit ihrem Rezept vor der Nase herum!

Zu unser beider Vorteil müssen wir nun jetzt nicht auch noch in Gummistiefeln über die Regen-durchtränkte Wiese zum Discounter stapfen, denn die Zutaten ließ ich bereits vorm Weihnachtsfest vom Papa und der Mittleren gemeinsam besorgen.

Und so räume ich die benötigten Zutaten aus dem Schrank:

1 Liter naturtrüben Apfelsaft

1 Liter Traubensaft

1 Stange Zimt

2 Stück Nelken

1 Apfel

1 Orange

 

Yup! Alles da und weder leer-gesoffen noch weg-gefressen! 😉

Zu meiner weiteren Freude stelle ich fest, dass zur “Herstellung” lediglich Messer, Schneidebrett, ein Topf und Löffel zum Umrühren benötigt werden!
Denn wer mich kennt, weiß wie sehr ich solche “Alles-in-einen-Topf-geschmissen-Rezepte” liebe!
Und das, obwohl ich keinen Thermomix  besitze! 😉

Wir messen also Säfte ab und schälen den Apfel, schneiden diesen in Stücke (weil’s im Topf einfach hübscher aussieht, nötig ist’s nicht) und waschen die Orange.
Diese wird im Anschluss in Scheiben geschnitten.
Und nun folgt der einfachste und coolste Part:

Schmeiße alles zusammen in einen Topf und erwärme das Ganze!

“Nur erwärmen, NICHT kochen!” 

betont hierbei die Mittlere mehrfach und ich beginne mich zu wundern, was wohl dazu führt, dass sie solche Zweifel ob meiner Kochkünste hegt! 😉

Es kommt noch schlimmer:
Entsetzt starrt sie mich an, als ich tatsächlich den Topf auf den Herd stelle!
Nun, es gelingt mir den aufkommenden Streit noch abzuwenden, indem ich der Neunjährigen erkläre, dass man durchaus auf einem Herd auch Dinge einfach erwärmen kann!
Zu oft scheine ich hier offensichtlich die Power-Boost-Funktion zu benutzen um Nudeln zu KOCHEN! 😉

Hübsch sieht das Ganze im Topf aus!

Wer möchte, der füge nun noch 50 Gramm Zucker hinzu – für die “Extra-Power”, wie die Mittlere betont”.
Wem’s zu ungesund ist, der schreie nun entsetzt auf oder verwende braunen Rohrzucker.
Sicherlich ist das ganze auch ohne Zusatz von weiteren Süßungsmitteln schmackhaft genug.
Doch der anschließende Geschmacks-Test ergab: So mundet’s einfach saugeil!

Wer mag kann das ganze “Gerümpel” nun wieder aus dem Saft herausschöpfen, dann lässt es sich einfacher in die Pötte gießen 😉

Ganz kleinlaut muss ich beim anschließenden Familien-Abendessen zugeben:

Das Zeug schmeckt unschlagbar lecker und erwärmt gleichzeitig unser aller Herzen! Und die Seele!
Und wem das jetzt zu schleimig ist, der gebe sich mit der Tatsache zufrieden:
Das bekommt selbst der größte Küchen-Depp (also ich) hin!

Der Winter ist noch lang!
Viel Spaß beim Punsch-machen!

Eure 

Alex

Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex! 😉

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