Skip to content

Schleim selbst herstellen – SO besser nicht! ;)

Es scheint derzeit der DIY-Tipp schlechthin zu sein!
Was vor Weihnachten die entzückend-hübschen Papiersterne aus Butterbrot-Tüten sind, ist dieser Tage selbst hergestellter Schleim!

Schleim? Selber machen!? No way! Kein Bock auf die Sauerei!
So war selbstverständlich mein allererster Gedanke, als mich die Mittlere bat, doch auch einmal selbst Schleim zu produzieren.
Ausnahmsweise also mal nicht innerhalb der eigenen Atemwege, lautstark in den Rachen gezogen oder (leider viel zu selten!) in’s Taschentuch gerotzt.

Nein! Pink solle er sein, lange haltbar und wunderbar zum Spielen geeignet.
DER Geheimtipp und angeblich ganz einfach herzustellen.
Sagt zumindest “das Internet”.

Und dies mit ganz simplen Zutaten!

Als da wären:

wasserlöslicher Bastel-Kleber (ohne Lösungsmittel!!!)
Lebensmittelfarbe
lauwarmes Wasser und
Flüssigwaschmittel

Nachdem ich all die hübschen Bildchen auf Pinterest gesichtet hatte, entwickelte ich nach der anfänglichen Skepsis letztendlich doch so etwas wie Neugierde, Interesse und Zuversicht.

Warum es nicht doch einmal versuchen?

Das könnte ja schließlich wieder eine tolle “Mutter-Kind-Aktion” werden?
Und auch noch ein Experiment!
“Klingt doch eigentlich ganz cool”,
wollte mir mein mütterliches und mittlerweile wieder besänftigtes Hirn urplötzlich weis machen.
Ein Versuch MIT Mundschutz (dann käme der endlich mal weg) und Einmal-Handschuhen! Wie in einem echten Labor!
Denn schließlich wären bei der Sache Unmengen an Klebstoff und Flüssigwaschmittel im Spiel.
Da muss sich der Nachwuchs doch sicherlich schützen.

Damit die Aktion noch mehr zum Gemeinschafts-Projekt wird, entschied ich, die Zutaten mit den beiden Mädels am Nachmittag gemeinsam zu besorgen. Zu Fuß.
Denn immerhin müssen wir nur einmal über die große Wiese stapfen, um wahlweise beim Discounter oder Supermarkt zu landen.
Über die durch und durch vermatschte und rutschige Wiese!

Doch auch dies sollte mir kein Hindernis sein und bestens ausgestattet mit Gummistiefeln gingen wir auf Beutejagd.
Es erklärt sich von selbst, dass die Kleinste mindestens einmal mit dem “Bobbes” in’s schlammige Nass fiel. 😉

Das Experiment beginnt

Wenig später waren wir alle in der Küche.
Vorsorglich hatte ich meine älteste Alu-Schüssel hervor gekramt.
Die, die ich ohnehin schon lange entsorgen wollte.
Ebenfalls staffierte ich das wertvolle Ceranfeld mit Unmengen an Zeitungspapier und Küchenrolle aus.
Neugierig gesellte sich auch der große Sohn zu uns und das Experiment Schleim konnte beginnen!

Die größte Freude hatten die Kinder selbstverständlich daran, den teuren Kleber in das lauwarme Wasser zu spritzen!

Schnell stellte sich jedoch heraus, dass ich viel zu viel lauwarmes Wasser und viel zu wenig Kleber eingeplant hatte!
Kurzum:
Selbst nach drei Tuben Bastel-Kleber konnte sich das Glas Wasser (welches wohl hätte ein viertel Glas sein sollen) nicht mit dem Kleber verbinden.

Innerlich höchst konzentriert nicht sofort aus der Haut zu fahren (Ich hasse Experimente, die eine Sauerei in der eigenen Küche veranstalten) und umso bemühter, die Kinder weiterhin geduldig zu beobachten, fügte ich noch die pinke Lebensmittelfarbe hinzu.
Nun hatten wir also ein pinkes Wasser-Klebstoff-Gemisch! 😉

Wenngleich mir bereits zu diesem Zeitpunkt klar war, dass aus dem Sch….. niemals (!) mehr wackliger und kompakter Schleim werden wird, fügte ich auch noch die zuletzt benötigte Zutat hinzu:
Eine Verschlusskappe des Flüssig-Waschmittels.

Das Experiment ist gescheitert

“Vielleicht wenn wir’s in den Kühlschrank tun?”

lautete wenig später der verzweifelte Rettungs-Vorschlag der Mittleren.
Und ich muss nun leider zugeben, zu diesem Zeitpunkt wollte es mir nicht mehr gelingen, die sanftmütige, geduldige und experimentierfreudige Mama zu mimen!
Ich hatte keinen Bock mehr auf den ganzen Mist!
Ganz ehrlich!
Ich wünschte mir in diesem Moment, mich niemals auf die Sache eingelassen zu haben.
Geistig an dieser Stelle an mich gerichtete Notiz:
“Locker bleiben Muddi und die ganze Panscherei verflucht nochmal mit Humor (!!) nehmen!” 😉

Denn nun war es mein Problem, der Kleinsten verständlich zu machen, dass das Experiment bis zu einem gewissen Punkt zwar spannend und ‘ne Riesen-Gaudi war (not for me!) – aber leider nicht geklappt hat!
Es war jetzt mein Problem, den ganzen Knatsch (auch den an den Gummistiefeln) unauffällig verschwinden zu lassen und mit dem Verlust unzähliger Euros zu Forschungszwecken zu leben.
Und es war jetzt auch mein Problem, das Ceranfeld vom daneben getropften Uhu zu befreien!

Und eines muss ich an dieser Stelle jetzt einmal schreiben:

Selbst wenn das Experiment gelungen wäre und hier nun ganz wundervolle Bilder von entzückendem Schleimi-Schleim zu sehen wären:
Es macht Arbeit, kostet sehr wohl Geld und ist ‘ne Sauerei!
DAS erzählten sie nämlich nicht, die hübschen Insta-und Pinterest-Bildchen, die mich hier hinterlistig überzeugt haben! 😉
Die zeigen nicht die Arbeit, die dahinter steckt.
Wie wir Mamis uns zum Aff’ machen!

Weil wir unsere Kinder lieben und ihnen nicht immer alles verwehren und vorenthalten wollen.
Weil das auch gut und richtig so ist und ab und an auch mal sein muss!
Selbst wenn der Käse von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
Aber vielleicht sollten wir uns das “Drumherum” nicht immer gegenseitig verheimlichen! 😉

Das Ergebnis nach einer Stunde:

Und somit präsentiere ich hiermit das Ergebnis einer Aktion, die durchaus auch hätte grandios ausfallen können…

Drei paar eingeschlammte Gummistiefel,
eine verdreckte Jeans,
vier (!) Tuben übermäßig teuren Kleber einer führenden deutschen Marke,
eine zerstörte Alu-Schüssel,
einen verklebten Ikea-Plastiklöffel,
eine zutiefst entnervte Mutter,
fünfzehn Minuten Küchen-Aufräum-Arbeit,
ein vermengter Haufen aus Küchenrolle, Zeitungspapier, pink-klebriger Flüssigmasse und Alu-Schüssel für die Restmüll-Tonne!
(selbstverständlich höchst theatralisch und extra-laut reingeflammt!)

Mein ganz persönliches Fazit:

Ich habe keine Lust weiter zu experimentieren!

Ganz zum Ärgernis der mittleren und kleinsten Tochter!
Denn ganz ehrlich?
So lange ausprobieren, bis ich die richtige Mischung gefunden habe?
DEN perfekt geeigneten Bastel-Kleber und DAS richtige (!) Flüssigwaschmittel?
Ein äußerst kostspieliges, nervenaufreibendes und zeit-intensives Experiment!

Einmal reicht mir.

Zumindest für die nächsten sechs Monate.

Für die heutigen Ausgaben hätte ich problemlos fix und fertigen Slimy in der Dose vom hiesigen Spielzeughändler besorgen können.
Und auch wenn hier nun einmal nicht DER Pinterest-Geheimtipp entstanden ist, wollte ich Euch meine Erfahrung zum Thema
“Schleim-selber-machen” nicht vorenthalten! Wie Frau es eben besser NICHT macht! 😉

Möglicherweise bietet dieser Blog-Beitrag jetzt auch null Mehrwert für Euch.
Außer vielleicht eine neue Ergänzung zur Liste “Dinge, die die Welt nicht braucht!”. 😉
Und vielleicht weiß ja jetzt die ein oder andere Mama einmal mehr, warum es gut ist, sich nicht auf jedes Experiment und jeden Hype einzulassen.

Wer weiß, vielleicht, wenn ich mich wieder beruhigt habe – vielleicht wiederholen wir die Sache noch einmal.
Vielleicht wird dann etwas Großes draus!
Etwas glibbrig Glänzendes! Etwas Sau-geiles, das stolz auf Pinterest präsentiert werden kann und zum Nachahmen einlädt!

Doch nicht mehr heute!
Für heute hab’ ich die Schnauze voll!
Womöglich auch mit Unmengen an unfreiwillig geschnüffeltem Klebstoff, denn Mundschutz war schließlich nur noch zweimal vorhanden! 😉

Viel Spaß beim Experimentieren – oder eben auch nicht!

Eure 

Alex

P.S. Schadstoff-freier und womöglich durchaus einfacher (und günstiger!) soll das Ganze mit schlichter Speisestärke und Wasser funktionieren! Vielleicht wagen wir uns einfach mal da dran! 😉

Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex! 😉

Keinen Beitrag mehr verpassen?

Dann mach es wie viele Andere und folge mir! Gib dazu einfach Deine Email-Adresse ein und klicke auf 'MamaStehtKopf folgen'. Dann wirst Du über neue Artikel von mir persönlich informiert. So einfach kann's sein... 🙂 Beachte auch meine Datenschutzhinweise.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Hallo Alex,
    also ich finds super 😀 Denn genauso ist es: hier glitzert nur alles, den Müll zeigt doch keiner auf seinem Profil / Blog. Wie oft bei mir schon etwas schief gegangen ist und ich mir eben dachte: meeeensch, bei den anderen sah das aber ziemlich einfach aus, ist es wohl doch nicht…
    Also ich habe den Beitrag lachend gelesen, weil das kennen wir doch alle (auch wenns die wenigsten zugeben) 😀
    Liebe Grüße,
    Jenny

    1. Danke Dir! Ist halt ein etwas anderer Blog Beitrag draus geworden! ;)) aber mir ist’s nunmal wichtig, immer ehrlich zu bleiben. Und von einem missglückten Experiment zu berichten hat ja schließlich auch was 😉
      Liebe Grüße!!!

Kommentar verfassen

An den Anfang scrollen