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Verflixte Heulboje!

Manchmal denke ich, ich verzapfe Euch hier auf diesem Blog viel zu viel sentimentalen Mist!
Wirklich, lese ich einiger meiner alten Texte aus der Sparte “Nachdenkliches”, so stelle ich durchaus den ein oder anderen Artikel im Nachhinein ein klein wenig in Frage.
Doch sollte ich das nicht tun!
Denn so bin ich nun einmal!

Seitdem ich an jenem warmen Hochsommer-Abend vor beinahe 12 Jahren im lichtdurchfluteten Räumchen mit den hübschen, warmen Wandfarben lag, bin ich eine sentimentale Heulboje!
Mutterschaft hat mich verändert und mittlerweile glaube ich gar nicht mehr, dass es wirklich immer nur an den monatlichen Hormon-Einflüssen liegen kann.

Gestern erst musste ich während einer eigentlich ganz banalen Situation mit den Tränen kämpfen.
Und das hat wirklich nahezu schon Fremdschäm-Charakter!

Ständig heule ich!

Ich hatte einen Mädels-Nachmittag geplant und befand mich mit meinen beiden Töchtern und der Freundin der Mittleren im Kino der Heimatstadt.
Wir schauten Ostwind –  ich glaube, mittlerweile der fünfmillionste Teil – und ganz zum Schluss geschah es.
Ihr wisst schon, während der Szenen wo alles so schön gut wird und alle fröhlich winkend durch’s nordhessische Weizenfeld galoppieren.
Da, genau da, kämpfte ich mit den Tränen!
Während eines Pferdefilms! (aber ein sehr gelungener zugegebenermaßen)
Herrgott!!!

Denn genau das ist aus mir geworden!
Ich blickte auf das kleine Mädchen neben mir und war so von Glück erfüllt, diese Kinder geschenkt bekommen zu haben.
Mama zu sein.
Das, was ich mir seit jeher von ganzem Herzen wünschte!

Aber wenn mich eines verstört und ängstigt zugleich, dann sind es die vielen tausend Gründe, aus welchen ich mittlerweile heulen kann! 😉

Ich heule vor Sorge!

Ja, ich kann mich so richtig hineinsteigern.
In die dollsten Worst-Case-Szenarien.
Träume, in denen meinen Kindern etwas zustößt, lassen mich unter Tränen aufschrecken.
Immer und ständig habe ich Angst – gerade um die aufgeweckte, lebhafte und (zu) mutige kleinste Tochter.

Ich möchte meine Kinder beschützen und vor allem Unheil dieser Welt bewahren – und erdrücke sie manchmal dabei ein klein wenig mit meiner Fürsorge.
Leidet mein Kind in der Schule, fühle ich mit.
So sehr, dass es wehtut und mich fast zerreißt.
Und ich fange an zu weinen.

Ich weine aus Hilflosigkeit

Habe ich das Gefühl meinen Kindern in einigen Momenten nicht helfen zu können, keinen Ausweg aus der vorherrschenden Situation zu finden, dann heule ich weil ich mich so unendlich hilflos fühle.
Und auch nicht immer überzeuge ich mit erzieherischen Glanzleistungen – und ganz heimlich – heule ich auch in solchen Minuten.
Weil ich nicht weiter weiß und in diesem Moment so sehr gegen das Gefühl des Versagens ankämpfen muss.

Ich flenne vor lauter Schuldgefühlen

Bei drei Kindern kommt immer eines zu kurz. Ist so.
So sehr ich mich drehe, wende und bemühe, ich kann das einfach nicht ändern.
Doch lässt mich diese Gewissheit hin und wieder auch ein klein wenig Tropfen aus den Wimpern tupfen.

Neulich hatte ich mich mit dem Großen so sehr in der Wolle.
Mein Kind wird groß, argumentiert und widerspricht mir immer öfter.
Schlittert ungebremst in die Pubertät hinein – und reißt mich dabei mit.
Und da ich mich in der mir noch immer ungewohnten Situation selbst wie ein trotziger pubertierender Teenie aufführte, warf ich meinem Sohn etwas an den Kopf, was mir im Nachhinein unendlich leid tat!
Und mich heimlich im Badezimmer – von tiefen Schuldgefühlen geplagt – wie ein Schlosshund heulen ließ.

Ich heule vor Enttäuschung!

Ich bin im Allgemeinen Menschen gegenüber emotionaler und emphatischer – wenn nicht gar leidenschaftlicher – geworden, seit dem ich Mama bin.
Plötzlich möchte ich mich von Herzen in Menschen hineinversetzen, möchte helfen, zuhören und da sein.
Frage mich, was wohl in den unterschiedlichsten Menschen vorgeht und was sie gerade empfinden.
Ich entwickele Sympathien und Gefühle gegenüber Menschen, die ich früher nicht wahrgenommen hätte.
Das ist einerseits schön und lässt mich selbst auch aufgeschlossener auf Andere zu gehen.

Doch kann ich ebenfalls mit der gleichen Leidenschaft und Hingabe enttäuscht sein!
Dann fühle ich mich abgelehnt und zurückgestoßen und komme einfach nicht gegen dieses traurige und intensive Gefühl an.
Ich bin verletzlicher und sensibler geworden, als ich es ohnehin schon bin.
Und auch in solchen Momenten kullern die Tränen!

Ich heule vor lauter Frust und Zorn!

Tat ich zwar schon immer, doch auch hier mittlerweile ausgeprägter…
Immerhin trete ich heute weder Türen noch Wände ein….
No more words needed 😉

Ich heule vor Glück!

Und ich wage zu behaupten, das ist mir vor der Geburt meiner Kinder nicht ein einziges Mal passiert!
Nicht mal während der eigenen Hochzeit, so glücklich ich auch war.
Gefühle versuchte ich stets in Schach zu halten, bloß keine peinlichen Ausbrüche in der Öffentlichkeit.

Nun während einer Geburt verliert Frau sämtliches Schamgefühl und Hemmungen – und Einige davon kommen anscheinend auch nicht mehr zurück!
Und ich gebe zu:
Hey! Gerne heule ich vor Glück!
Schaut auch nur alle hin!
Denn gibt es etwas Schöneres, als positiven Gefühlen salzig-freien Lauf zu lassen? 🙂
Peinlich wird’s nur wenn sich Mama selbst während der Schul-Zirkus-Vorstellung verstohlen die Tränchen aus den Augenwinkeln wischen muss.
Dann weint Frau Mutter gerne auch einmal vor lauter Stolz! 😉

Ich heule – und weiß gar nicht warum

Und hier mache ich nun doch wieder die Hormone dafür verantwortlich. 😉
Aber kann mich bitte auch dann verdammt nochmal wer in den Arm nehmen?
NICHT mit dem Kopf schütteln und mich entgeistert angucken! Frauen sind halt so!
(Ja, lieber Gatte – ich schleudere gerade mit dem ganzen Gartenzaun 😉 )
Ihr (Männer) müsst mich dann auch gar nicht verstehen – denn das tue ich in eben jenen Situationen selbst nicht!

Ich werde bestimmt auch die nächsten Tage mindestens einmal flennen!
Wenn ich mit den Kindern die Ostereier färbe und Tage später den Nachwuchs im Garten beim Nester-suchen beobachte.
Wenn ich mir ausmale, dass die Jahre, in denen alle drei (!) dies mit Begeisterung tun, gezählt sind.
Wenn ich das selbst gemalte Osterbild von der Kleinsten in den Händen halten werde.
Wenn ich für zwei Nächte Abschied von der Fünfjährigen nehmen werde (oh ja, da werde ich wieder Rotz und Wasser heulen!) weil ich mit den beiden Großen in eigener Sache unterwegs sein werde.

In all diesen Momenten wird das mütterliche Heul-Potenzial in’s schier Unermessliche wachsen!
Todsterbenstraurig sicher!

Flennt nicht so viel, kauft wasserfesten Mascara – und habt schöne Oster-Feiertage!

Eure 

Alex

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