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Es tut mir leid – Corona Eltern lasst uns nicht mehr in Wunden stochern!

Einige Gedanken und Worte zu meinen Texten und Kommentaren aus der letzten Woche:

Ich mag mich in der letzten Woche mit ganz eigenen Ansichten und teils auch bissigen Kommentaren ein klein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt haben – und sicherlich habe ich Einige mit meinen Äußerungen auch etwas vor den Kopf gestoßen.

Das ist mir durchaus bewusst – doch wie immer in meinen Texten verarbeite ich genau das, was mich zum Entstehen eines Beitrages gerade beschäftigt.
Und teile offen und ehrlich Gedanken, Sorgen und meine Meinung.

Sollte ich dabei unfair über andere (Mütter & Familien) geurteilt haben, so entschuldige ich mich dafür.

Ich denke, aktuell sind wir alle ziemlich angreifbar und empfindsamer denn je.

Das sollte sich niemand zu Nutzen machen – auch ich nicht.

Jede Familie trägt ihr ganz eigenes Päckchen

Denn wie ich so oft schrieb, lebt jede Familie ihre ganz eigene Konstellation, hat sich für ein gewisses Arbeits-Rollen- und Aufteilungs-Modell entschieden und geht daher auch mit der aktuellen Situation unterschiedlich um.

Die Einen kommen gelassener mit den Gegebenheiten klar, andere eben nicht!

Eben weil es aufgrund persönlicher Umstände gar nicht möglich ist.

Ich fühlte mich jahrelang als Loser!

Um ehrlich zu sein, ich selbst fühlte mich jahrelang als Loser der Nation.

Dass ich nicht stolzen und erhobenen Hauptes in den vergangen Jahren dazu stehen konnte, hauptsächlich – von einigen Nebenbeschäftigungen abgesehen – zu Hause für die Betreuung und Erziehung meiner Kinder zu sein, dürfte hier mittlerweile bekannt und erkennbar sein.

So oft fühlte ich mich klein und unscheinbar – und dazu gezwungen, mein Lebensmodell, unsere Entscheidungen, unentwegt zu rechtfertigen!

Immer und immer wieder wurde ich mit spitzen (und das waren sie wirklich!) Fragen und Bemerkungen konfrontiert, wann ich denn endlich wieder arbeiten gehe und ob mir das denn reicht

“immer Zu Hause. Mit den Kindern”.

Nun, das Blatt hat sich vorerst gewendet.

Jetzt sind wir also ALLE “immer zu Hause”

“Immer zu Hause. Mit den Kindern.”

sind wir mittlerweile fast alle.

Und was für die Einen nunmehr ein harter Schlag in die Magengrube darzustellen scheint, so kommen die “Langzeit-Vollzeit-Muttis” eben besser klar.
Ist ja auch logisch!

Vermutlich drehe auch ich ab morgen komplett am Rad, kommt dreimal Homeschooling zu unserem derzeitigen Alltag dazu – aber ich kann mir die Zeit nehmen!

Ohne Druck eines Arbeitgebers im Nacken!

Und dafür bin ich gerade unfassbar dankbar!

Meine Nachmittagsbetreuung in der Schule kann ich aktuell nicht ausüben – warum muss ich hier wohl nicht sonderlich erklären.
Und Aufträge und Kooperationen für diesen Blog hier kann ich abarbeiten, wann immer sich ein Zeitfenster auftut.
Meinetwegen auch Nachts.

Ja, ich komme mit der aktuellen Situation sicherlich “ganz ok” klar!

Und Ja! Ich genieße es sogar, viel Kuschelzeit mit meinen Kindern zu haben, sie nicht ständig mit dem Mama-Taxi irgendwo hin fahren zu müssen – oder wie früher stundenlang am Rande eines Fussballplatzes abzuhängen, während zu Hause noch so viel Arbeit auf mich wartet.

Natürlich habe ich all’ das gerne für meine Kinder gemacht – von Herzen sogar!!!

Aber faktisch fallen solche “Zeitfresser” doch gerade weg – in meiner ganz persönlichen (!) Situation hatte ich die vergangenen Monate sogar mehr Zeit als je zuvor!

Früher weinte ICH – Oft

Denn für gewöhnlich war ICH in der Vergangenheit diejenige, die weinte.

In Zeiten, in denen der Mann tagelang auf Dienstreise war und ich mit drei Kindern Abends weit nach 20 Uhr vom Fussballspiel zurück kam.

Als ich noch Abendessen machen musste und alleine Schulsorgen zu lösen hatte, drei Kinder in’s Bett begleiten musste und kurz vor Mitternacht die Küche aufräumte.

Als ich noch schnell erschöpft und mit schmerzenden Knochen unter die Dusche sprang, weil um sechs der Wecker schon wieder klingelt und niemand da war zum Helfen.

Aufgrund des gewählten Rollen- und Arbeitsmodells machte ich eben tagelang alles gänzlich alleine – und stärkte dem Mann den Rücken.
Und das war gut und in Ordnung so! Weil unsere Entscheidung!

Im Corona-Jahr fielen einige Lasten weg, denn es war jemand zu Hause im Homeoffice, der wenigstens Abends helfen konnte.

Somit wendete sich für mich ein Blatt – und ich leide weniger unter den Gegebenheiten als andere Mütter.

Ich kann und darf mir Zeit nehmen!

Meine Sorgen und Probleme kommen wieder

Aber, kehrt Ihr anderen Mamas irgendwann wieder an Euren Arbeitsplatz zurück, bin ich vermutlich noch immer die Mutter, die zu Hause bei ihren Kindern ist.
Immer. Immer. Immer.

Meine “häusliche Isolation” geht weiter – allzu viel wird sich für mich in einem neuen, alten Leben gar nicht ändern.

Und um ehrlich zu sein, das macht mir jetzt schon Angst.

Ich höre einige Frauen schon wieder reden, tuscheln und fragen, ich sehe mich um Antworten und Rechtfertigungen ringen und nach Lösungen suchen, damit auch ICH einen “echten”, richtigen Job vorweisen kann.

Damit die Stimmen endlich verhallen, denn ein Blog ist “kein Job” – und auch all’ die anderen Sachen, die ich im Laufe der vergangenen Jahre machte, waren ja “Nix”.

Weil mein Auto nicht für acht Stunden weg war.
Weil die Kinder nicht in der Fremdbetreuung waren.

Ich kann nur hoffen, dass in Zeiten des Homeoffice sich hier einige festgefahrene Ansichten ändern – und akzeptiert wird, dass jede Frau von uns ihre ganz eigenen Lasten und Aufgaben hat!

Dass NIE Entscheidungen leichtfertig getroffen wurden und JEDE von uns angreifbar und verletzlich ist!

Das sollten wir nicht ständig ausnutzen und in offenen Wunden herum stochern – auch ich will versuchen, das nicht mehr zu tun.

Nachtrag

Und noch ein Nachtrag zu meiner persönlichen Situation – und zum Verständnis:

Ich habe aktuell sogar noch einen Arbeitsvertrag.

Dieser ruht schon viele, viele lange Jahre und eigentlich hätte ich sogar jetzt im Januar zurückkehren sollen – oder eben für immer gehen.

Nun meine Frist wurde bis Sommer verlängert.
Bis dahin werde ich weiter nach Lösungen suchen müssen (und sie vermutlich wie in all’ den Jahren zuvor nicht finden) und im Grunde sehe ich Entscheidungen schon zum Greifen nahe.

Doch das gehört aktuell noch nicht hier her.

Haltet ALLE – ganz gleich in welcher Konstellation ihr durch diese Krise müsst – die Ohren steif!

Peace!

Eure 

Alex

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Liebe Alex, du sprichst mir aus der Seele – wie so oft! Aber in diesem Artikel ganz besonders! Ich kenne das alles! Die Fragen, gefühlt nötigen Rechtfertigungen, das scheinbar „Nichts“ machen als Vollzeit-Mama! Ich bin seit 2015 auch in Elternzeit von nun insgesamt 3 Kids. Auch ich habe noch keine „Lösung“ (wenn es die überhaupt mal geben wird), wann und in welcher Form und in welchem Stundenumfang ich wieder starten werde. Auch ich mache das meiste allein, habe meine Kids nicht in Übermittagbetreuungen und auch mein Mann ist beruflich häufiger mal für mehrere Tage oder auch 1-2 Wochen weg. Es ist wirklich erschreckend ?, wie viele Gemeinsamkeiten unser Alltag, unsere Leben haben! Viele liebe Grüße und weiter so! Sarah

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