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A night from Hell- Wie es mir manchmal als Mama wirklich geht!

Ich kralle mich am Wäscheständer fest, bis die Fingerknöchel ganz weiß werden.
Stelle mich auf einen Kampf ein und “höre” die übermüdete Zicke in mir bereits vor dem eigentlichen Telefongespräch.

Neben mir das Telefon auf Lautsprecher – ich versuche einen Termin beim Facharzt zu bekommen.

Während ich warte, höre ich mich also selbst bereits innerlich keifen und ausflippen, denn schließlich geht es hier um MEIN Kind!

Argumente lege ich im Kopf zurecht, während ich mich bemühe, die Fassung zu bewahren.

Denn eigentlich möchte ich hier und jetzt einfach nur heulen.

Nicht nur wegen der grausigen Warteschleifen-Folter – sondern auch weil ich mich so unfassbar schlecht und klein fühle.

Denn hier schreibt eine Mutter, die sich an diesem Morgen als Vollversager auf der ganzen Linie fühlt.

Eine Mutter, die…

…ihr Kind in die Schule geschickt hat – und das trotz einer fast vollständig durchwachten Nacht!
Von Kind als auch Mama – Überraschung!

Hierbei blende ich selbstverständlich die Tatsache aus, dass mein Kind in die Schule gehen wollte!

Dass sie noch in der Nacht darum bettelte, denn schließlich sei “es richtig” in die Schule zu gehen, wenn man nicht wirklich krank ist, ansteckend ist oder Fieber hat.

Wie sollte ich eine solche Einstellung unterbinden?
Freute sie sich doch so sehr auf den “echten” Unterricht nach zwei Wochen erneutem Distanzlernen.

WAS genau meinem Kind fehlt, und uns Nächtelang wach hält, wissen wir nicht!

Mein Kind wollte also nach nur wenigen Stunden Schlaf geweckt und in die Schule gebracht werden und ich sitze hier und leide und weine. Jetzt doch.

Denn ich lade gerade alle Sorge und Schuld auf meine Schulter.
Kann gar nicht anders.

Was ist nur los!?

Frage mich, was falsch läuft und was ICH nicht im Griff habe – was dazu führt, dass es dem Kind jeden einzelnen Abend zur Einschlafzeit schlecht geht.

Denn Fakt ist, meine Tochter braucht des Abends weit mehr als zwei Stunden, bis sie einschlafen kann – an schlechten Tagen sogar bis weit in die Nacht hinein.
So in den vergangenen Stunden geschehen.

Ein steter Harndrang hält sie wach, lässt mein Kind ununterbrochen auf Toilette gehen.
Immer und immer wieder.

Urin-Tests zeigen sich unauffällig, Schmerzen bestehen nicht – und doch weint mein Kind, weil sie selbst gerne schlafen möchte – doch ob jenes Gefühls schlichtweg nicht kann!

Klar! Könne man hier sagen! Ist’n Tic!
Psychosomatisch ist doch klar!

Gibt sich wieder – müssen wir halt alle durch und die Augenringe bis Nazareth (ich weiß nicht warum ich das immer so schreibe und auf diese Formulierung komme) übertünchen.

Genauso wie die Tatsache, dass es bei uns also NICHT vorbildlich läuft – Nachts!
Und auch mit dem Ins-Bett-bringen.
Denn da sind wir (Eltern) immer ein klein wenig zu spät dran!

Ich aber finde einfach, es ist einerseits nicht fair, sein eigenes Kind als exzentrische Drama-Queen und hervorragende Schauspielerin abzustempeln – und zudem schrillen bei mir auf der anderen Seite die Alarm-Glocken!

Und mein Bauchgefühl rät mir dringendst, der Sache nachzugehen.

Denn “da war mal was”.

Mein Kind wurde in ganz jungen Jahren bereits ob eines Nieren-Reflux operiert – nun fürchte ich einen Zusammenhang, wenngleich dieser sich ziemlich spät bemerkbar machen würde.
Das kann ich nicht ignorieren und überspielen.

Und außerdem möchte ich sehr, sehr gerne auch mal wieder schlafen!

Und nun stehe ich hier – mit dem Handy auf Lautsprecher – und fühle mich so grausam.

Während im Hintergrund fröhliche Frühlingsmusik zwitschert!
Denn mir ist bewusst, welch ein Tag nun folgen wird.
Im Idealfall ist sie einfach nur heute Abend hundemüde – im ungünstigsten Fall beginnt die Heulerei gleich nach der Schule…

Es meldet sich jemand

Ich habe Glück und bereits nach acht Minuten Warteschleife meldet sich eine freundliche Dame.

Und ich meine freundlich!!!

Fast schon ein klein wenig überrumpelt schildere ich mein Anliegen, statt einem Termin im November (WTF!?!) – wie ursprünglich ausgemacht – “dürfen” wir in knapp vier Wochen erscheinen.

Die absolute “Sterbens-Notfall-Karte” wollte ich nun auch nicht ziehen.
Doch bis November!? Überleben wir das nicht!

Hinter fast jeder “garstigen Mutter” steckt in Wahrheit ganz viel Gefühl!

Was ich mit dem Artikel will?

Ich weiß es selbst nicht genau.

Aufzeigen, dass hinter jeder garstigen und fauchenden Mutter vielleicht einfach nur eine Night from Hell steckt!

Auch mit älteren Kindern!

Dass diese Frau getröstet und geschmust hat. Stundenlang.

Dass diese Mutter vielleicht morgens um drei ein leises “Ich-kann-nicht-mehr” gewinselt hat – nur ganz leise!
Und doch laut genug, dass das Kind es leider hörte.

Das Kind, welches sie aus tiefstem Herzen liebt und dem sie so gerne helfen möchte!

Eine Mama, die sich fragt was SIE jetzt an der ganzen Sache falsch gemacht hat und bis heute  – und in alle Ewigkeit – glaubt, dieses Eltern-Dingens nie wirklich zu kapieren!

Es schreibt eine Mama, die sich jeden verfickten Morgen zusammenreißen muss.

Die Krone richtet und neuen Mut schöpft und sich zwingt aufzustehen.

Eine Mama mit ganz eigenen tief verborgenen Sorgen, Leid und Problemen.
Probleme, die – tut es das Kind nicht – sie ebenfalls manchmal wach halten.

Vielleicht aber will ich auch zeigen, was ZWISCHEN den Wochenenden in Bildern liegt, in denen nur Einblicke in ein Familienleben gewährt werden, welches so vielschichtig und komplex sein kann!

Und vielleicht sollten wir uns einfach öfter nett anlächeln – wir Mütter – auch wenn man’s aktuell nur erahnen kann!

Denn leicht?

Hat es keine von uns!

(Nobody said it was easy…..ein Ohrwurm, der immer wieder in dem Zusammenhang bei mir aufploppt!
Gerade summe ich es schon wieder! 😉 )

Love’n’Peace!

Eure 

Alex

Nachtrag:

Später hole ich ein ultra-glückliches Kind ab, welches mir strahlend von einem tollen Vormittag in der Schule berichtet. 🙂

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. ich kann dir so nachfühlen! Und es tut mir einerseits Leid, wobei Leid einfach nicht helfen kann! Ich bin Mama von zwei Mädels, 16 und 18 Jahren, die seit sie auf der Welt sind die schwerste Form von Neurodermitis haben (heute ist es besser, jetzt haben sie wenigstens überall wieder Haut) und beide Asthma, spastische Bronchitis und zahlreiche Nahrungsmittelallergien. BEIDE. Seufz… manchmal hilft durchhalten, weinen, fluchen, kotzen und dann… dann wieder stark sein! Ich wünsch euch, dass das ein Ende hat, Schlaf ist unununendlich wichtig!

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