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Wer weinen kann, der ist noch nicht verloren! – oder – Wo wären wir heute, hätten wir damals anders entschieden?

Wer weinen kann, der ist noch nicht verloren.

Es ist eine Anmerkung, eine Erkenntnis, die mir in den letzten Tagen des Öfteren begegnete, als ich mich mit Fragen und Sorgen, Gedanken und Zweifeln auf die Suche nach Antworten begab.

Denn die Fähigkeit, weinen zu können, zeigt, dass ich noch immer da bin!

Es ist eine Seite meines ICHs, der es vielleicht aktuell nicht ganz so gut geht, die ein wenig leidet und trauert – und versucht, seelische Schmerzen zu bewältigen.
Irgendwie.

Aber es ist gleichwohl ein lebendiger, gefühlvoller Teil – wenn auch sehr dunkel und duster.

Ich bin da, ich spüre, fühle und liebe aus tiefstem Herzen!

Teils sogar zu viel, zu schmerzhaft, zu sehr mit verworrenen und qualvollen Gedanken verbunden.

Doch das bin ich – und ich KANN weinen.

Ich weinte also viel und schlief ein bisschen zu wenig in den vergangenen Tagen und Wochen.

Niemals in meinem Leben hätte ich mir vorstellen können, aus welch unterschiedlichsten Gründen Tränchen fließen können – und doch tun sie es gerade mehr als jemals zuvor.

Aber das ist ok! Das tut sogar gut! Das befreit! 

Das nehme ich so an, denn es bedeutet, dass ich lebe!

Mit jeder Faser – auch wenn ich mich gerade so sehr nach Heilung, Ruhe, Schlaf und jenes alles befreiende, überaus glückliche und schallende Lachen, jenes losgelöste Prusten bis – ebenfalls wieder – Tränchen laufen und fast Pipi in die Hose tröpfelt, zurück sehne.

Ja, DIESE Art von Lachen vermisse ich aktuell sehr – und hoffe, es ganz bald wiederfinden zu können.

Vielleicht ja sogar in diesen Ferien schon.

Denn für die kommenden Wochen hoffe ich insbesondere auf zwei Dinge – Nein, drei sogar:

Ruhe, Schlaf & Heilung.

Sogar Ruhe vor mir selbst – und den eigenen Gedanken.

Den Gedanken davon laufen und Heilung finden

Ich schrieb es erst kürzlich einem lieben Menschen, fast sogar dürstet es mich nach einem alles befreienden Cut.

Einem Weg, welchen ich nur ich für mich alleine zu gehen und bewältigen habe.

Zeit für Dinge, die ich mit mir alleine ausmachen muss.

Ich würde jenen Jakobsweg, von welchem ich bislang nur lesen durfte, einmal selbst gehen.

Mit Absicht und aus tiefster Überzeugung würde ich meine ganz eigenen körperlichen Grenzen spüren wollen.
Um vielleicht sogar zu Beginn ein bisschen mehr zu denken, als ich es ohnehin schon tue, um mich mit mir selbst auseinandersetzen zu können.

Und um dann aber wiederum zu sehr auf das Wesentliche konzentriert sein zu müssen.

In jener Vorstellung könnte ich im Anschluss zwischen Blasenpflastern, Sturm und peitschendem Regen irgendwo in den Bergen Frankreichs einen Knoten zerbersten sehen. Endlich.

Und würde letzten Endes als “anderer” Mensch wieder nach Hause zurückkehren.

Ich würde Buch führen über meine Reise – keinesfalls jedoch online, denn ich wäre ja für einen Moment fort aus der alten Welt.

Und es ist mir gerade Käs-egal, dass dies schon so viele Leute vor mir getan haben! 😉

Neuen Weggefährten würde ich begegnen, jeder mit seinem ganz eigenen Päckchen, Einzelschicksalen und Seelenverwandten.

Allein über jene Phantasie (denn das wird es noch eine lange Zeit bleiben!) zu schreiben, hat gerade unfassbar befreiende Wirkung auf mich.

Ich werde so schnell keinen Jakobsweg dieser Welt beschreiten, denn ich bin eine Mutter, die ihre Kinder von ganzem Herzen liebt!

Und die es nicht einmal schafft, länger als vier Tage von ihrer eigenen, kleinen Familie getrennt zu sein.
(Schon bald aber wird es jene vier Tage geben! 😉 ) 

Also vergesse ich (vorerst!!!) die Illusion von mir in dicken Wandersocken und mit geschultertem Backpack.

Allein die Vorstellung, mit dem pinken Nassrasierer verzweifelt irgendwo in den Klöstern Nordspaniens auf der Suche nach einer (Gemeinschafts-) Nasszelle zu sein….

Nun, lassen wir das lieber! 😉

Fakt jedoch ist, es geht mir nicht allzu gut zu Beginn dieser Osterferien.

Ich muss gerade für mich erkennen, dass es Dinge gibt, die ich nicht ändern kann.

Alte, Jahrzehnte zurückliegende Entscheidungen (dazu gleich), die ich nicht umkehren kann und Menschen, die ich wohl loslassen muss – aus den unterschiedlichsten Gründen.

So etwas tut weh und schmerzt – und dennoch, ich könnte rütteln und versuchen gerade zu biegen, es würde mir nicht gelingen.

Und als ob meine kleine Welt mir dies versuchen würde einmal mehr zu verdeutlichen, wache ich am allerersten Morgen, an welchem ich hätte ausschlafen (und um Jahrzehnte jünger werden!!!) können, mit rasenden Kopfschmerzen und brennenden Augen auf.

Der Magen rebelliert zudem – eine Ibuprofen war bereits inmitten der Nacht von Nöten, der Nacken schmerzt und spannt.

Auch jenen Zustand kann ich nicht sofort und unmittelbar ändern – wenngleich er widerzuspiegeln scheint, wie es gerade um mein körperliches und geistiges Wohl bestellt ist.

Doch noch hoffe ich!

Auf die Ferien, auf “Heilung”, auf den Halt meiner ganz eigenen Familie, auf mein altes Lachen – und darauf, dass auch sonst “Dinge” wieder gut werden!

Später dann beim gemeinsamen Frühstück mit dem Gatten trüben abermals Tränchen meine Augen.

Denn hin und wieder ist es von Nöten, sich auch mit seiner Vergangenheit zu beschäftigen – und eventuell zu erkennen, dass man heute vielleicht anders entscheiden würde.

Wo wären wir heute, hätten wir damals anders entschieden?

Wir haben endlich einmal wieder Zeit für Zweisamkeit und zum Reden.

Diese Stunde in der Woche ist uns mittlerweile heilig und kostbar – und macht vieles wett, was in den Wochentagen davor untergehen musste.

Wir sinnieren darüber, wo wir wohl nun im Leben stünden, wären wir damals nach Kanada ausgewandert.

Damals, vor über zwanzig Jahren.

Ich war es, die seinerzeit nicht den Mut besessen hatte, das gewohnte Leben hinter sich zu lassen und in eine neue Welt aufzubrechen.

Anfang Zwanzig und frisch verliebt – nicht einmal ein ganzes Jahr als Paar – konnte ich jene Entscheidung, alles hinter mir zu lassen, nicht treffen.

Aus Rücksicht und Pflichtgefühl der eigenen Familie, den Eltern, gegenüber.
Aus Furcht.
Und mein jetziger Ehemann lehnte das Jobangebot in Toronto ab.

Nun, könnte ich heute die Zeit zurückdrehen – gerade HEUTE an diesem Samstag – ich hätte wohl anders entschieden.

Hätte, hätte, hätte…..

Nur meine drei Kinder, die hätte ich gerne eins zu eins auch dort bekommen! 😉
(Lieb die so sehr!!!!)

Aber ich wäre aufgebrochen, denn das Leben hat mir in den letzten Jahren gezeigt, diese Entscheidung durchaus in einzelnen Momenten bereut zu haben!

Ja, wir hätten gehen sollen. Damals.

Nun sind wir zu sehr verwurzelt, insbesondere die Kinder – ein Neuanfang wäre so viel schwerer.

Möchte ich für immer “hier” bleiben?

Und dennoch möchte ich auch das für unsere Zukunft – irgendwann einmal – nicht ausschließen!

Einigen Menschen, die mir heute sehr am Herzen liegen, wäre ich wohl nicht begegnet, hätte mich mein Weg im Jahr 2001 nach Kanada geführt!

Aber es wäre mir auch einiges Leid, Enttäuschungen und Ärgernisse erspart geblieben.

(Dafür hätte es neue Sorgen gegeben, is’ mir schon klar – aber jetzt lasst mich halt! 😉 )

Und es mag albern klingen, mit Anfang Vierzig bereits über den eigenen Lebensabend zu sinnieren, aber insgeheim hoffe ich mich an einen anderen Ort als dem, an welchem wir gerade wohnen.

Ob dies nun irgendwo im Süden am Meer ist
(Achtung – jetzt wird es richtig duster: Ich möchte am Meer sterben, NICHT mitten in Hessen!!!!) – oder an den großen Seen Nordamerikas?

I don’t fucking know!

Nur für immer hier an diesem Ort? Mir kommen abermals die Tränen….

Ja, das Leben fühlt sich manchmal gemein an.

Man muss nicht immer im ganz großen Stil weinen – klein geht auch! 😉

Und dabei ist es gänzlich egal, ob im ganz großen Stil, oder ob Tränchen still und heimlich rieseln!

Auch dann, wenn doch im Grunde alles gut und ok ist!!!

Menschen weinen nicht nur, wenn liebe Mitmenschen für immer gehen – sondern aus den unterschiedlichsten Gründen!

Ja, auch dann wenn oberflächlich alles gut ist und jeder gesund!
Wenn wir warmes Essen und ein Dach über dem Kopf haben und Familienmitglieder sich gegenseitig lieben.
Selbst dann!

Wenn eine Mutter so viel Liebe für die eigenen Kinder verspürt, dass der Schmerz nirgendwo hinzupacken scheint, auch dann fließen Tränen.

Und auch wenn uns das eigene Gewissen einholt.

Unseren Kindern gegenüber und anderen lieben Mitmenschen und Weggefährten.

Weil auch die Erkenntnis, nicht immer alles richtig gemacht oder sich falsch verhalten zu haben, Augen seeehr feucht werden lassen kann.

Auch DAS alles sind Gründe um hin und wieder zu weinen.

Auch das macht mich zu einem Menschen.
(Call me gerne hochsensibel!)

Genug geflennt *schnief*!

Nachdenkliche Grüße & allen einen guten Ferienstart! 

Eure 

Alex

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