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Warum ich auch – oder gerade – im Urlaub laufe, “Camper-Feeling” & was wirklich zählt! #Reisetagebuch

Schweiß rinnt mir von der Stirn in die Augen und lässt diese brennen, die Schienbeine schmerzen, schwer fühlt sich mein ganzer Körper an.

Eine bedrückende Schwüle lässt mich schwer atmen – “Hitzewarnung” und “schlechte Luftqualität” warnte meine Wetter-APP vorhin.

Die Sonne brennt bereits jetzt – um acht Uhr morgens – gnadenlos vom Himmel und für einen kurzen Moment denke ich an’s Aufgeben.

Noch siebzehn Minuten, möglichst ohne Gehpause.
Einatmen, ausatmen, weitermachen.
Tempo drosseln, bloß nicht aufgeben, nicht versagen!

Und ob des letzten Gedanken ärgere ich mich noch während des Laufs, der heute kein besonders guter ist.

Wie kann ich mich selbst schon wieder als Versager sehen?
Was ist nur heute wieder mit mir los?

Rächt sich der Wein von letzter Nacht?
Der vielleicht doch zu wenige Schlaf?
Hätte ich auf meinen Körper hören – und schon heute eine Regenerations-Pause einlegen sollen?

War ich nicht gestern noch so beflügelt und unfassbar stolz auf mich, gerade als Eule ganz früh morgens den Wecker zu stellen und noch vor der hochsommerlichen Vormittagshitze meine Sporteinheit hinter mich zu bringen?

Meine Zeit, die nur mir ganz alleine gehört. Für die ich extra früher aufstehe.

Zeit, die mich selbst spüren lässt, den eigenen Körper – und die mir so viele wunderschöne Eindrücke (und Fotos) zur frühen Stunde schenkt.

Zeit, die mir doch eigentlich im Urlaub so heilig ist!

Warum nur fühlt sie sich gerade so schwer an?

Noch ein paar Meter – ich schüttele grämende Gedanken ab, ebenso wie die vielen, vielen Schweißtropfen.

Ich möchte gerade sterben. Und dann eben wieder nicht.

Die Freiheit in Laufschuhen

Denn nie fühle ich mich wiederum lebendiger, mir selbst näher, als während eines schweißtreibenden Laufs!

Tief durchatmen, schnauben, weitermachen.
Wieder ein paar Meter geschafft.

Wasser staut sich in den Knöcheln schon seit dem Vortag, morgen werde ich liegen bleiben und pausieren müssen – aber nicht jetzt.

JETZT genieße ich diese Friedlichkeit am frühen Morgen.

Kleinste Wellen schlagen sanft gegen Steine, Schirme warten – noch schlafend zugespannt – auf den großen Ansturm in ein paar Stunden.

Schwäne lassen sich im See treiben.

Es-ist-meine-Zeit.

Zeit, die mich für den Tag stärkt und ausgleicht, Zeit, die die Hummeln im Hintern betäubt und mich friedlich (also zumindest die meiste Zeit 😉 ) in den Stunden darauf in der Sonne ruhen, mit den Kindern Ball spielen oder gar ein Buch lesen lässt.

Und um nichts in der Welt möchte ich eben jene Zeit missen!

Auch – oder gerade – im Urlaub.

Ja, ich stelle mir den Wecker dafür – und Sport befreit.

Lässt Gedanken fliegen oder auch verwerfen und mich für einen Moment aus dem Familienleben ausbrechen.

Meine Zeit.

Geb’ ich nicht her – auch wenn mein Körper schon heute offenbar danach forderte.
Morgen dann.
Damit ich bereits übermorgen wieder loslegen kann.

Hör auf Dich zu verfluchen”

schießt es mir durch den Kopf, als ich mich dabei ertappe, wie ich wiederum auf die Uhr schaue.

Noch drei Minuten, dann ist meine Einheit geschafft.
Drei-endlos-lange-Minuten.

Zeit für mich

Vier Minuten später sitze ich alleine auf dem hölzernen Steg im warmen Sonnenlicht und weiß wieder, warum ich genau DAS für mich mache!

Wohliges Glück durchfährt mich und ich zögere das Zurückkehren zu meinen Liebesten noch ein wenig hinaus.

Noch ein bisschen allein sein. Einatmen, ausatmen, ich sein.

Mit dem Körper versöhnen, der eben – so wie das Leben nun einmal spielt – nicht immer konstante Leistung bringt.
Nicht immer bringen KANN.

Gerade Frauen können nicht immer gleich starke Leistung bringen (die Hormone, Leute!) und das ist ok. Ich bin ok.

Das Leben auf dem Campingplatz

Ich schwitze aus und schlendere dabei zurück zum Mobilheim.

Wir zählen Tag 3 und ich merke, wie das leichte “Campingfeeling” endlich auch wieder in mir ankommt.

Ja, dies hier ist kein Fünf-Sterne-Adults-only Hotel.

Eines mit täglich frischen Dusch- und Poolhandtüchern und Rundum-Service.

Ich wasche wieder Laufklamotten mit Rei in der Tube im Handwaschbecken, weil sich für die dünnen Teilchen der Weg zum Waschsalon nicht lohnt.
Und es ist ok!

Wir essen von Papptellern, wenn wir keine Lust zum Spülen haben und gehe ich auf’s Klo, muss ich aufpassen, dass ich mich nicht irgendwo stoße und mir blaue Flecken hole, so eng ist das Örtchen.

Wir sitzen bis spät Nachts draußen, haben Wein und Kerzchen besorgt und uns nett eingerichtet, der Grillmeister durfte auch schon ans Werk.

Kinder stehen auf und frühstücken gleich im Badeanzug – viel ziehen sie auch während des restlichen Tages nicht an.

Über die Veranda winkt man den Nachbarn freundlich zu – hin und wieder ein kurzer Plausch, dann darf sich jeder – je nach Bedarf (bei mir ist der etwas höher 😉 ) – auch wieder zurückziehen.

Hinter den Sichtschutz, in seine eigenen Bereich.
Urlaub im Mobilheim auf einem Campingplatz eben.

Ich möchte meine Kinder genießen, lieb die so!!!

“Ich habe noch viel zu wenig Fotos von den Kindern gemacht!”

schießt es mir durch den Kopf, als ich die Laufschuhe entknote und mir mit Küchenkrepp das Gesicht abwische.

Und ich fasse einen Entschluss!

Ich wollte lockerlassen und entspannter werden. In diesem Urlaub.
(@Gatte: Dies ist nun keine erneute Aufforderung, mich ständig belustigt damit aufzuziehen!!!).

Dazu gehört aber auch, dass ich online etwas weniger präsent bin!

Dass ich nicht immer daran denke, welche Fotos auf Instagram hübsch rüber kommen!

(Dabei sind mir zur frühen Stunde wirklich ein paar ganz und gar wundervolle Glanzstücke gelungen, auf die ich sehr stolz bin! Fotografieren macht mir seit einer Weile unfassbar viel Spaß!)

Ich möchte nicht mehr darüber nachdenken müssen, wie meine Statistik gerade ausschaut und ob Ihr gerne lest was ich schreibe – oder eben nicht.

Ich möchte frei sein und kein Sklave meiner selbst.

Mag Urlaub haben.

Mag lieber meine Kinder betrachten und von denen Fotos schießen – keine für die Öffentlichkeit, sondern nur für mich.

Denn niemand kann mir sagen, wie lange wir noch zu Fünft zusammen im Urlaub sein werden.

Diese kostbare Zeit möchte ich konservieren und in meinem Inneren – für mich – festhalten!

Ob das in den nächsten Tagen online – oder vermehrt offline – stattfinden wird, weiß ich noch nicht.

Ich werde mich treiben lassen – weiterhin meine Laufschuhe schnüren und ganz viel Familie in mich aufsaugen.

Und trübselige Gedanken, Kummer und traurige Momente (die auch im Urlaub nicht ausbleiben) einfach im warmen Wasser ersticken! 😉

Denn es ist Sommer und ich habe meine Familie. #alleswaszählt

Eure 

Alex

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