Skip to content

Kinder überraschen und bringen an die eigenen Grenzen. Immer. Denn Mama bleiben wir ein Leben lang!

Mittwoch-Abend. Auf dem Bild im Fotobuch sieht alles noch so anders aus.

Plastikkisten voller buntem Inhalt stapeln sich im Wohnzimmer, Duplo-Landschaften zieren den Bereich vorm großen Flachbildschirm und Stofftörtchen aus der Kinderküche liegen vor dem Übergang in die offene Küche.

Die Vorhänge und der Teppich schmücken den Wohnraum noch in einer anderen Farbe – und auch die Kinder auf den Fotos sehen anders aus.

Bunter und geringelter mit viel lustigeren und farbenfroheren Socken als heute! 😉

Die Haare der Töchter noch hellblond, die Gesichter kindlich und strahlend.

Und während gerade in jenem Moment das schon so große, letzte Kind schluchzend auf meinen Oberschenkeln sitzt (Aua!) und Tränchen unentwegt laufen,  fällt mir auf dem Foto auch die strahlende Mama auf.

Ja, auch die sieht anders aus.

Jünger, lockerer, alberner und gelöster.
Mir blicken Eigenschaften entgegen, die ich zu meinem Bedauern ein wenig verloren habe.
Und das tut mir so weh.

Wenngleich es mir gar niemand – und vor allem nicht die eigenen Kinder! – übel nimmt.
Doch dazu gleich.

Wir hocken auf der Couch, am späten Abend, und gucken auf meinen Vorschlag hin Bilder aus alten Zeiten an. 

Zu zweit schwelgen wir  in Erinnerungen und spenden einander Trost.

Wir machen uns bewusst, dass all’ diese Bildnisse auch in unserem Herzen wohnen, uns prägten – und viele neue, spannende Erlebnisse auf uns warten werden!

Trauer kommt in Wellen – auch bei Kindern

Denn es ist der Lauf der Zeit, das Vergängliche, das Sterben, was an diesem Abend dem Kind, welches aktuell so viel Trost und Zuspruch benötigt, schwer zu schaffen macht und zusetzt.

Urplötzlich brach es Minuten zuvor in Tränen aus, schloss sich auf der Toilette ein und weinte hemmungslos.

Und ich ließ sie.

Denn ich weiß, Trauer kommt in Wellen (der Opa fehlt ihr) und sollte dann auch nicht zwanghaft unterbrochen, sondern ausgelebt werden!

Doch bringt mich jenes Leid des Kindes, jene nicht trocknen-wollenden Tränchen innerlich an meine Grenzen.

Es tut weh und ich fühle mich ebenfalls so sehr traurig und verzweifelt.

Das Buch mit Bildern der Vergangenheit aber hilft.

Kinder werden größer – aber Mama bleiben wir ein Leben lang!

Ich fühle mich an eine Zeit zurück erinnert, in welcher die Kinder mich jeden einzelnen Tag auf’s Neue überraschten!

Eine Zeit, in der sie mich staunen ließen, vollster Glück erfüllten – aber auch forderten und so sehr an meine Grenzen brachten.

Gerade in Wochen, in welchen ich werktags ganz alleine – und der Gatte auf Dienstreise war.

Und unweigerlich muss ich im Stillen nicken.

Denn JA!

Kinder wachsen und der Lauf der Zeit ist manchmal ein harter!

Weil aus zuckersüßen, aufgeweckten Kleinkindern im Ringelshirt Teenies hinter verschlossenen Türen werden!

Und auch weil Familienmitglieder leider keinen Platz mehr in neuen Fotobüchern finden können.

Doch gerade an diesem Tag durfte ich feststellen, dass sich im Grunde wiederum gar nicht allzu viel geändert hat!

Denn ebenfalls JA!

Noch immer bin ich jeden einzelnen Tag so unfassbar stolz und glücklich, diese drei Menschen als meine Kinder zählen zu dürfen!

Immer noch überraschen sie mich mit Gesten und neuen Entwicklungen oder ihren Gedankengängen, ihrer Art!

Immer noch gibt es so viele andere, erstaunliche Seiten an den eigenen Kindern zu entdecken!

Und auch heute noch bringen mich die Kinder an meine ganz eigenen (Belastungs-) Grenzen.

Es hört – zum Glück! – tatsächlich nie auf, wird nur anders! 😉

About today…

In dieser Woche bin ich wieder alleinerziehend auf Zeit, so wie in all’ den vielen, vielen Jahren zuvor auch schon so oft.

Und allein dieser einzige Tag, der nun mit Tränchen enden will, hielt ein buntes Potpourrie (schwieriges Wort by the way – warum schreib’ ich das!? 😉 ) an Erkenntnissen und Überraschungen für mich bereit.

Das fing schon am Morgen an, als die große Tochter unter Bauchschmerzen zu Hause bleiben wollte.

Ich ließ sie, denn erstens fallen Teenager kaum auf, lungern sie in ihrem Zimmer herum – und zweitens seh’ ich das nicht mehr so eng  und schenke vor allem meinen Kindern auch Glauben, wenn sie sagen es ist etwas!

Ich aber fühlte mich nicht gut und legte mich unter Kopfschmerzen nochmals kurz hin, fürchtete aber, das Kind könne mich dabei “entdecken” und für faul und untätig halten.

Ja, das Kind entdeckte mich!

Doch statt zu urteilen und sich zu wundern, legte sich das große (!) Kind neben mich – und war auf einmal wieder ganz klein.

Für einen winzig kurzen Moment!

Aber was glaubt Ihr, wie unfassbar schön und wertvoll dieser klitzekleine Moment war!?

Ein Tag voller Überraschungen

Beim Mittagessen-kochen verblüffte mich das Mädchen erneut, denn ich bekam eine fleißige Küchenhilfe – und leckerste, selbstgemachte Guacamole für die Wraps obendrein!

Und zum Abendessen – ich fasse es selbst nicht, während ich diese Zeilen hier verfasse – überraschte mich das Mädchen mit selbstgemachten Pancakes, die in der Tat mehr als gelungen und vorzüglich schmeckten! 🙂

Es war offenbar ein guter Tag, die Zimmer-Türe stand oft offen – und mich überströmte eine warme Welle der Dankbarkeit!

Die Kleinste wiederum brachte mich am Abend, als ich schon so erschöpft und für das Kind mit den vielen Gedanken im Kopf längst Schlafens-zeit war, an meine Grenzen.

Denn ich schreib’ wie es ist:

Ist Frau unter der Woche 24/7 ganz alleine und niemand kann abends mithelfen, dann ist Einschlafbegleitung (auch noch bei Zehnjährigen) nebst den ganzen anderen Sachen, die noch anstehen und nicht aufgeteilt werden können, eine verdammt harte und erschöpfende Nummer!

Gerade in der aktuellen Phase, in welcher das Kind viel Zuneigung, Trost und Zuspruch benötigt.

Doch stimmt nicht ganz, was ich hier schreibe!

Denn ich hatte Hilfe!

Abermals wurde ich überrascht – der große, so vernünftige und stets besonnene Sohn sprang ein, so dass ich endlich selbst unter die Dusche springen konnte!

Einfühlsam beruhigte er die kleinste Schwester!

Wie zauberhaft und wundervoll ist das bitte!?

Es war ihm mit seiner ausgeglichenen Art gelungen, die Tochter zu begleiten – und er leistete ihr Gesellschaft, als ich selbst fast nicht mehr konnte und schon so sehr auf dem Zahnfleisch ging.

Der Lauf der Zeit? Ist gar nicht immer so verkehrt! 🙂

Und so ist es auch ok, die alten Fotobücher von früher zwar wehleidig und mit einem Tränchen im Auge zu betrachten!

Aber sie dürfen dann auch wieder geschlossen werden!

Denn noch immer sind wir Familie!

Und noch immer warten viele tolle, gemeinsame Erlebnisse und ganz besondere Momente auf uns!

Es wird neue Fotobücher geben!
(Erinnerung an mich: Muddi Du hinkst drei Jahre hinterher! DREI JAHRE!!!)

Und weiter werden wir gemeinsam als Familie wachsen.

Es ist ok, größer zu werden und auch zu altern!

Das erklärte ich auch dem Kind, welches mir unter Tränen erzählte, dass es nicht groß werden möchte.
Aus Furcht, alles könne enden und vergehen. 

Es ist OK, Veränderung anzunehmen und sich mit dem Lauf der Zeit anzufreunden!
(Weitere Notiz an mich!!! 😉 )

Denn unser Weg geht weiter und neue Bilder entstehen.

Eure 

Alex

Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
Teilt den Beitrag gerne auch über Facebook. Dazu einfach auf den Button klicken.  😉

Keinen Beitrag mehr verpassen?

Dann mach es wie viele Andere und folge mir! Gib dazu einfach Deine Email-Adresse ein und klicke auf 'MamaStehtKopf folgen'. Dann wirst Du über neue Artikel von mir persönlich informiert. So einfach kann's sein... 🙂 Beachte auch meine Datenschutzhinweise.

Dieser Beitrag hat 0 Kommentare

Kommentar verfassen

An den Anfang scrollen