Kennt Ihr noch "Berlin, Berlin"? (Nur sehr, sehr alte Menschen kennen das, I know) Und…
Wenn Fünf (und noch mehr) eine Reise tun: Opas letzter Wunsch – zu Neunt am Faaker See in Kärnten #wib 27./28.07.
Samstag.
Die Klimanlage funktioniert nicht im Stau. Ausgerechnet dann.
Wir stehen oder rollen langsam weiter und lassen alle Fenster herunterfahren.
Fühlen uns in unsere Kindheit versetzt.
Damals, als wir stundenlang (ohne Handy, Tablet und “Board Entertainment”) in überhitzten Autos auf der Rücksitzbank saßen und ‘gen Süden rollten.
Hosen kleben an uns, kleinste Schweißperlen bilden sich auf den Händen, Haare und Lenkrad kleben.
Und JA, in jenen Stunden auf deutschen und österreichischen Autobahnen bin ich mehr als erleichtert – heilfroh! – nicht mehr mit kleinen Kindern unterwegs zu sein.
Die großen mosern jetzt zwar auch – doch fügen sich ihrem Schicksal, etwas Anderes bleibt uns ohnehin nicht übrig. 😉
Eineinhalb Stunden später als geplant sind wir in den frühen Morgenstunden gestartet.
Jene Fehlentscheidung (Meinerseits. JA, Herrgott! ICH bin dran schuld, prügelt und peinigt mich liebe Familienmitglieder – ich fahre einfach nicht gerne mitten in der Nacht gänzlich ohne Schlaf los!) rächt sich nunmehr.
Und wir rollen mit der bayerischen und württembergischen Blechkolonne in Richtung Kärnten.
Auf der Tauernautobahn bin ich dann dran mit fahren, nachdem selbst der Sohn über zwei Stunden Strecke zurückgelegt hat.
Es ist wahnsinnig aufregend, merkwürdig und spannend, auf einmal selbst auf der Rückbank zu sitzen und dem Erstgeborenen beim Fahren zusehen zu dürfen! #bf17
(Okay…ich habe nicht zugesehen. Das begleitende Fahren habe ich dem Gatten überlassen und bin friedlich sabbernd neben der Kleinsten eingeschlafen. Es war einfach zu kuschelig – und klebrig – da hinten! Und offenbar habe ich größtes Vertrauen in die Fahrkünste des Sohnes! 🙂 )
Ich chauffiere uns also durch den Stau, als das Auto urplötzlich mit allen verfügbaren Lichtern (in Rot! SEHR VIEL ROT!!!) Alarm schlägt und mit Motorschaden ob Überhitzung droht.
(Was wiederum nunmehr bitte keinerlei Rückschlüsse auf die MEINE Fahrweise zulässt!)
Es bleibt uns keine andere Wahl, als auf den Standstreifen zu fahren und zu warten, bis sich die Temperatur (sagt man das so bei Fahrzeugen?) wieder reguliert.
(Vielleicht hätte man eine Ibuprofen verabreichen sollen?)
Jenen Vorgang werden wir leider in den folgenden zwei Stunden mehrfach wiederholen müssen – was uns ob der Weiterfahrt nach Italien in neun Tagen etwas bangen lässt.
Vertrauter Freund…
Doch wir kommen an. Endlich.
Und die Sonne scheint und taucht das altbekannte und vertraute Gewässer in zauberhaftes Licht!
Ja, wir besuchen einen alten Freund.
Vielmehr als das, stehen uns außergewöhnliche – so noch nie zuvor dagewesene – Tage bevor.
Tage, verbunden mit einem teils schweren Herzen und dennoch wiederum Tage vollster leuchtender Kinderaugen – so hoffe ich!
Denn noch vor einem Jahr haben wir zu Neunt auf Opas Geburtstag angestoßen, als dieser einen ganz besonderen Wunsch äußerte.
Noch einmal wolle er mit uns allen – Kindern, Enkelkindern und eben Schwiegertochter und Schwiegersohn in den früheren Traditions-Urlaub nach Kärnten an den Faaker See fahren.
Einmal – vermutlich ein einziges und letztes Mal – wir alle zusammen.
Und nun sind wir hier. Aber nicht mehr alle zusammen.
Lieber Opa,
Deinen Herzenswunsch haben wir umgesetzt, trotzen gemeinsam Umständen und Herausforderungen und haben die Oma bis ans plätschernde See-Ufer geschafft!
Wir werden Familie leben und Deine Kerze leuchten lassen – und sind sicher, von dort droben, über den kräftigen Wolken der Berge, schaust Du auf uns herunter und bist dabei!
Die Ankunft ist IMMER aufregend!
Drei feine Apartments hat der Gatte für uns ausgesucht, so stellen wir aufgeregt bei der Ankunft fest!
Apartments, in welchen es uns an nichts mangeln wird, behindertengerecht für die Oma, mit eigenem Bade-Steg und Strand für die Kinder!
Und ich darf mit einem Schmunzeln (na gut, ich bin verschwitzt und erschöpft und ob der Ankunfts-Hektik ein wenig genervt) feststellen, dass auch für bereits größere Kinder der allererste Blick ins Apartment IMMER spannend und ein Erlebnis ist!
Lange lassen wir uns nicht Zeit zum Sachen-verstauen – zu verlockend ist der Sprung ins erfrischende Wasser!
Endlich!
Wir planschen in der Abendsonne und empfangen den restlichen Teil unserer Familie, der ein paar Stunden später anreist.
Gemeinsam sitzen wir Stunden später bei Kerzenschein, Wein und Pizzakartons (wir waren alle zu müde zum ausgehen) auf unserer großen Dachterrasse – neugierig und gespannt auf die noch folgenden Tage.
Sonntag
Ich habe mir den Wecker gestellt, möchte noch vor der Sommerhitze laufen gehen und Zeit ganz alleine für mich haben.
Bin neugierig auf die Umgebung – wenngleich ich sei bereits kenne und auch die Laufstrecke mir keine fremde ist.
Doch brauche ich – auch (oder gerade!) im Urlaub – diese Zeit für mich!
Dann, wenn alles noch schläft und ich den Tag schon begrüßen darf.
Dann, wenn Zeit zum Sport-machen bleibt, ohne Anderen deswegen zur Last zu fallen und sich nebenbei hübsche Fotos und Eindrücke sammeln lassen.
Ich lieb das und fühle mich entspannt und frei!
Und vor allem – trotz aller Anstrengung – gestärkt und ausgeglichen, was den restlichen Tagesverlauf betrifft!
(Komme was wolle 😉 )
Es ist ein schönes Gefühl, einfach schon vor dem Frühstück etwas für sich selbst getan zu haben!
(Und jene Zeilen kommen gerade aus den Fingerspitzen einer bekennenden und eingefleischten Nachteule!)
Nach dem Frühstück sind die Kinder nicht mehr zu halten, gerade unsere jüngsten – und ich finde es so schön zu beobachten, wie die zwei sich verstehen!
Das war schon immer so und ist gerade im gemeinsamen Urlaub so viel wert!
So spielen die Kinder bereits im Wasser derweil wir Eltern uns im Billa für die nächsten Tage eindecken – um später möglichst schnell selbst ins Wasser zu springen!
Immer wieder auf’s Neue bin ich erstaunt, wie unfassbar klar und sauber das Wasser ist!
Das Smaragd-farbige Grün, wenn nicht sogar Türkis, tut sein übriges!
Und würde am Horizont nicht ein kräftiges Alpengewitter drohen, so hätten wir heute nichts dagegen, einfach viele, viele Stunden hier an unserem Badesteg zu verweilen…
To be continued…
(wie immer – mehr wibs gibt’s bei grossekoepfe)
EureDer Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex!
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