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So viel (Kinder-) Leben in Kisten #wennkindergrößerwerden #mamagefühle #derlaufderzeit

Als ich neulich mit meinen großen Kindern in einem Wartezimmer saß und ein Säugling herzzerreißend schrie, fühlte sich in jenem Moment etwas in mir sonderbar an.

Es brauchte eine Weile, bis ich das Gefühl einordnen konnte.

Denn ich fühlte auf einmal nicht mehr viel, nicht mehr so wie vor wenigen Jahren noch!

Als ich in solchen Momenten das Kind am liebsten selbst an die eigene Brust genommen hätte und mir von Herzen noch ein viertes Kind gewünscht hatte.

Nein, ich fühlte mich nicht mehr berührt und abgeholt, fühlte, dass die Baby-Mutter in mir nun schon eine sehr, sehr lange Zeit gewachsen und älter geworden ist.

Und dass es halt bis zur Oma wohl (hoffentlich! 😉 ) noch eine Weile sein wird.

Ich bin jetzt in der Phase der neuen Freiheit und der großen Kinder – und damit auch in jener Zeit der Überforderung, des Wandels und der Selbstfindung.

Und ich möchte gar keine Säuglings-Mama mehr sein!!

Ich finde meine großen Kinder unfassbar toll und cool!!!

Und fast schon hätte ich lässig geschmunzelt bei dieser Erkenntnis und jenem reifen (Ei, ich fand mich in dem Moment halt unglaublich reif 😉 ) Gedanken.

Wenn Erinnerungen überrollen

Und jetzt sitze ich hier vor dem Bildschirm und muss mit den Tränchen kämpfen.

(Ach Quatsch! Sie laufen bereits ungehemmt!)

Dabei sollte das doch heute ein starker, ein effektiver Tag werden!

Endlich hatte ich gestern das jüngste Kind dazu bewegen können, ein wenig Ihr Kinderzimmer umzusortieren und auszumisten – die Puppen und Puppenkleidung dürfen nun – sorgfältig in Kisten verstaut – auf den Dachboden.

Das ist auch ok, das Kind hatte sich ohnehin nie für Puppen interessiert.

Doch da in diesem Zimmer gerade Kisten frei wurden und noch einiges aufzuräumen und im Umbruch ist, wollte ich heute Vormittag einfach ein bisschen weitermachen.

Und Playmobil, welches ich noch nicht eine Etage höher befördern darf, ebenfalls in großen Kisten zum Stapeln verstauen.

Auch damit spielt selbst das jüngste Kind bereits seit zwei (oder sogar drei?) Jahren nicht mehr.

Im Grunde sind es nur noch die Schleich-Pferde, womit sie spielt – und dafür bin ich so sehr dankbar!

JA, sie spielt noch! Und das ist so schön!

Denn als ich vorhin eine von so vielen großen Playmobil-Kisten (drei Kinder, viele, viele Jahre, Geburtstage und Weihnachtsfeste – Ihr könnt das Ausmaß erahnen) öffnete, musste ich schwer schlucken.

Erinnerungsblitze holten mich ein, viele gedankliche Fetzen.

Ich erinnerte mich wieder an Sommer, in welchen wir die zwei verschiedenen Playmobil-Pools auf der Terrasse mit Wasser füllten und die Männch*innen (hehe) fröhlich rutschen ließen!

Wie wir in Kinderzimmern ganze Phantasiewelten erschufen und Drachen um Felsen kreisen und Ritterburgen angreifen ließen!!!

Was erinnere ich mich an Eisverkäufer auf Campingplätzen und Familien-Urlaube mit Pleiten, Pech und Pannen! 🙂

ICH war da. ICH habe gespielt – und jetzt ist es vorbei.

Und vielleicht erinnere ich mich an all’ das so unfassbar dolle – und gerade sehr schmerzhaft! – weil ICH immer dabei war!

Ich war immer dabei.

Ich war eine Mama, die gespielt hat.

So viele, viele Stunden meines Lebens habe ich auf dem Boden gesessen und gespielt.

ICH war es, die für die erfundenen Welten im Geiste sorgte und auf Traumreise einlud, ich war es, die das Rollenspiel lebte und vorlebte!

Ich war immer dabei.

Denn ich war zu Hause bei meinen Kindern und habe Ihnen aus tiefstem Herzen und mit vollster Überzeugung meine Lebenszeit geschenkt.

Ich habe Jahr um Jahr gespielt – und so viele wunderschöne Sommer mit meinen Kindern verbringen dürfen.

Und jetzt spiele ich nicht mehr.

Playmobil seit einer Weile schon nicht mehr und auch die Gummipferde werden immer seltener feinst säuberlich von der jüngsten Tochter aufgereiht.

Noch sind sie da, noch verlieren wir uns hin und wieder im Spiel, aber die Regelmäßigkeit ist es leider nicht mehr.

Es sind jetzt andere Dinge, die wir gemeinsam unternehmen.

Kinderjahre – verschlossen unterm Plastik-Deckel

Kinderjahre und Erinnerungen verschwinden in durchsichtigen Plastikkisten – und irgendwann auf dem Dachboden.

Glückliche Zeiten vergraben und verschlossen unterm Deckel.

Und ich muss weinen.

Werden sich meine Kinder noch an all die schönen Kinderjahre erinnern?

Kann es der große Sohn überhaupt noch?

Ich werde ihn später einmal fragen.

Was ist hängen geblieben von der Zeit auf dem Wohnzimmer-Fußboden, hat meine Zeit und Liebe geprägt und geformt – oder verblasst es und verstaubt, vergessen in äußersten Winkeln des Einfamilienhauses?

Werden meine Kinder später auch mit ihren Kindern spielen?

Holen wir dann die Playmo-Figuren wieder hervor?

(Ich verkaufe das nicht, es hat meiner Meinung nach zu viel materiellen und emotionalen Wert!!!)

Warum sind nur die Sommer so schnell vergangen, die Jahre verflogen?

Und ich sitze hier und habe auf einmal so viel eigenes Leben übrig. 😉

Ja, ich mag in mir nicht mehr die Säuglings-Mama fühlen.

Ich glaube mittlerweile auch, sollte mir das Leben jemals auf die letzten Meter (natürliche Verhütung und so 😉 ) noch einen Streich spielen wollen, es wäre ein harter Brocken!
(Aber machbar – genug Herz ist da)

Dieser Wunsch ist davon geflattert, so wie es der Lauf der Zeit nun einmal mit sich bringt.

Aber Playmobil und Lego in Kisten (und Kindergarten-Bilder, ich habe eben auch Kindergarten-Bilder gefunden!!!) – Autsch, das tut grad ein bisschen weh.

Tränchen abwischen – weiter geht’s.

Eure 

Alex

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