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Die Sorge um die Kinder vergeht nie – aber wir dürfen sie nicht immer zulassen! #wib 22./23.03.

Als ich ein Kind war, beobachtete ich während einer Familienfeier meine liebe Patentante.

Noch heute kann ich mich genau an jenen Moment erinnern, Sonnenstrahlen fielen ins Wohnzimmer der Eltern.

Meine liebe Tante, zu welcher ich – war sie doch gerade einmal sechszehn Jahre älter als ich – immer heraufblickte, trank aus einem Bierglas, welches mich sehr faszinierte.

Darauf abgebildet war eine Frau, aufreizend im Negligé gekleidet, lasziven Blickes.

Nun vermutlich wird jenes Pils-Glas heute nicht mehr verkauft. 😉

Doch mich faszinierte nicht die Blondine auf dem Glas, sondern der Spruch darunter:

“Gute Nacht, Ihr lieben Sorgen, l.m.a.A. – bis morgen”

stand darauf.

Verwundert fragte ich die junge Tante – ich muss vielleicht zehn Jahre alt gewesen sein – was das zu bedeuten hätte.

Und sie flüsterte mir die Lösung ins Ohr.

Ich muss oft an meine Tante denken in diesen Tagen, denn bald wohl wäre sie zur Oma geworden.

Hätte sie diese Welt nicht viel zu früh verlassen müssen. #fckcancer

Vermutlich hat sie vom Himmel aus letztens ihren Sohn heiraten gesehen – und hob stolz ihr Bierglas, wer weiß das schon. 🙂

Gute Nacht, Ihr lieben Sorgen…

Auch musste ich mir in den letzten Tagen oft jenen Spruch verinnerlichen – und vor allem auch selbst vorsagen.

Damit ich schlafen konnte und mich Sorgen nicht allzu dolle überrannten.

Glücklicherweise jedoch bin ich auch heute noch als Dreifachmama nachts einfach so erschöpft, dass selbst meinen Sorgen die Puste ausgeht!!!

Sie haben nicht einmal mehr die Kraft zum “a. A. lecken” (Pardon)!

Sie schnauben und sabbern genauso dolle ins Kissen wie ich.

So viele Kinder-Jahre, so viele große und kleine Sorgen!

Sorgen. Ja, Sorgen hat man als Mutter viele.

Die ganze farbenfrohe Palette an Sorgen, welche man als Mama im Laufe der Jahre kennenlernt – ich hatte damals im Kreißsaal nicht die leiseste Ahnung, was mich erwarten würde!!!

Glücklicherweise hat mir niemand in’s Ohr geflüstert, welche unterschiedlichsten Sorgen und Ängste um die Kinder mich ab da – Jahr für Jahr – heimsuchen würden! 😉

Oder dass Sorge und Angst NIEMALS aufhören, sich höchstens wandeln – und vielleicht sogar genauso wachsen und größer werden, wie der Nachwuchs eben selbst.

Und es liegt an uns, dennoch unser Leben zu leben – und den lieben Sorgen auch mal den Mund zu verbieten.

Anders funktioniert es nicht.

Und dennoch – gerade aktuell sind Sorgen sehr präsent, das merke ich nicht nur an diesem Wochenende.

Denn wer liebt, der sorgt nun einmal!

Und der fürchtet auch um die Dinge und Menschen herum, die ihm geschenkt und anvertraut wurden.

Das wird wohl ein Leben lang so bleiben.

Wir Eltern bringen in frühen Jahren Steckdosenschutz an und schützen Kanten und Schubladen.

Wir hängen uns vorsorglich ganz groß die Nummer vom Giftnotruf an die Pinnwand und installieren Treppenschutzgitter.

Die besten Kindersitze sind gerade gut genug für uns.

Und Nächte-lang halten wir kleine, fiebernde Händchen, führen Protokoll – oder stehen selbst zitternd mit dem vom Pseudokrupp geplagten Kind auf dem Balkon, müssen selber um Luft ringen.

Wir fahren in die Kinderklinik und führen Krisengespräche in der Kita und Grundschule.

Und wir trösten bei jedem Streit mit Sandkastenfreunden oder bei aufgeschürften Knien.

Zumindest war all dies in frühen Kinderjahren bei uns genau so!

Und wir sorgten und litten mit.

Jedes einzelne Mal!

Auch um große Kinder kann man sich sorgen

Heute habe ich ganz andere Sorgen um den eigenen Nachwuchs.

Denn aus kleinsten Sandkasten-Zwisten können mittlerweile – gerade in jenem gewissen Alter – die heftigsten Beleidigungen und Spielchen werden!

Die Teenager-Zeit ist nicht immer eine leichte.

Ich kann Euch ein Lied davon singen.
(Besser nicht, unter der Dusche vielleicht)

Mich trieb der Kummer und gefühlte Kontroll-Verlust, das Mobbing der Anderen, damals in die Magersucht.

Jetzt habe ich selbst Teenie-Kinder und kann hin und wieder nur erahnen, welche Dinge vielleicht gerade im Argen liegen!

Dinge, von denen wir Eltern einfach aktuell nicht allzu viel mitbekommen.

Dann liegt es an uns, wachsam zu sein – aber nicht zu fordernd – und zuzuhören, wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist!

Ich sorge mich mit, belasten und ängstigen Dinge meine Kinder, fühle das ganz arg und dolle mit jeder Phaser meines Körpers!

Und ich muss dennoch loslassen und vertrauen und kann nur Hilfe anbieten, nicht aber mit Liebe und Fürsorge erdrücken.

Ich habe Angst, Schlimmes könnte meinen Kinder zustoßen.

Und ich bin auch ehrlich gesagt immer wieder froh, wenn die großen Kinder einfach nach Partys und Ausflügen wieder heil zu Hause sind.

Und ich sorge mich um Verletzungen und Kränkungen an meine Kinder gerichtet!

Sorge mich darüber, welche Auswirkungen all dies haben wird.

Und ich ärgere mich auch darüber, wie heraufordernd und blöd manche Lebensphasen nun einmal sind.

Und dann gibt es noch andere Sorgen.

Sorgen, welche Unbehagen auslösen und ebenfalls ein wenig bedrücken und mir Angst davor machen, dass irgendetwas oder irgendjemand meiner Familie zu nahe treten – und unser Hier und Jetzt bedrohen könnte.

Und dass es solche Sorgen on top noch geben muss, das ärgert mich immens!

Es macht mich ärgerlich und wütend und lässt mich nach dem Warum fragen!

Doch mehr gehört nicht hierhin.

Ab und an brauchen auch Sorgen mal eine PAUSE

Vielmehr sehe ich es jetzt als meine Aufgabe, einfach auch mal Sorgen und Ängsten nicht allzu viel Raum zu schenken.

Sie sind ohnehin da und präsent.

Aber sie dürfen nicht unseren Alltag dominieren und damit all’ die schönen Momente und Augenblicke, die wir gemeinsam als Familie haben, überdecken.

Das sollte man niemals zulassen!

Dafür ist unser Leben echt zu kurz – und nicht alles können wir steuern und lösen und vorherbestimmen!

Und daher werde ich auch heute Abend, wenn ich mich unter die weiche Bettdecke kuschele, mein Glas erheben und sagen:

“Gute Nacht, Ihr lieben Sorgen, leckt mich am Arsch – bis morgen!”

Hier die Bilder vom Wochenende! 🙂

Samstag & Sonntag

Kommt gut in die neue Woche!

(wie immer – mehr #wibs gibt’s bei grossekoepfe)

Eure 

Alex

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Comments (1)

  1. Liebe Alex,
    da stimme ich dir zu, dass wir uns von den Sorgen unserer Teenie-Töchter auch abgrenzen müssen. Die fiesen Lästereien über Social Media oder hinter dem Rücken fühlen sich manchmal unerträglich an, lassen sich aber von uns Mamas oft nicht steuern. Auf unsere Kinder, dass sie große, starke und verantwortungsvolle Menschen werden und sie sich nicht nur um sich selbst drehen.
    LG Sarah

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