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Wenn Fünf eine Reise tun: Wir alle sind auf Reisen nur noch Wegbegleiter & diese Zeit ist kostbar! Tag 2 & 3 in Budapest #reisenmitteenagern #städtetrip

(Mittwoch) Auf meinem Handy erscheint Budapest. Immer und immer wieder bekomme ich kleine Filmchen über die Stadt zu sehen.

Ich sehe Budapest bei Sonnenuntergang und unterm Sternenhimmel, bunte Blüten vor historischer Kulisse, gusseiserne Parkbänke mit den schönsten Verzierungen und die besten Restaurant-Empfehlungen vermengt mit Dos und Don’ts.

Mein Handy überflutet mich mit Tipps sobald ich auf jenem Social Media Kanal bin.

Viele der dort abgebildeten Orte habe ich in den vergangenen Tagen gesehen, besuchte selbst jene Ecken und ließ mich vom Flair dieser einzigartigen Stadt mitreißen.

Und während mein Mobiltelefon glaubt, ich sei noch vor Ort, in meiner Handtasche noch ein Stadtplan in Papierform steckt (ich wollte unbedingt einen wie früher haben – benutzt habe ich ihn nicht), bin ich doch schon wieder daheim!

WIR sind wieder daheim.

Meine Füße brennen und vielleicht tut es auch sogar das Fernweh – jetzt schon wieder.

Aber ich bin wieder zu Hause.

Neben mir auf der Couch die Mädels, vorne läuft der Fernseher, ein Handy dudelt (das sagen vermutlich nur sehr alte Menschen) – und in unseren Köpfen wollen die Eindrücke der letzten Tage verarbeitet werden. Da bin ich mir sicher.

Die Zeit war kostbar – die Zeit war kurz!

Bewusst wollte ich dieses Mal das Reisetagebuch nicht mehr von Budapest aus schreiben!

Denn ich spürte, wie sehr mich diese Zeit vereinnahmen würde und irgendwie fühlte ich mich auch des Schreibens ausgelaugt.

Und habe ohnehin gerade das traurige Gefühl, meine Zeilen gehen unter, werden nicht mehr gesehen – und nur noch von wenigen Menschen wertgeschätzt. Das ist schade und bedrückend.

Ich wollte daher keine kostbaren Stunden, die ich doch mit meinen Kindern und meiner Familie verbringen kann, mit Schreiben füllen. Davon waren mir zu wenige auf dieser Kurzreise übrig. 

Schon bald geht wieder jeder seine Wege 🙁

Die Tatsache, dass wir nunmehr wieder zu Hause sind, lässt auch erahnen, dass alsbald Fünf wieder in alle Himmelsrichtungen strömen und ihre ganz eigenen Weg gehen werden.

Wir werden nicht mehr zusammen sein – und auch keine gemeinsamen Erinnerungen schaffen und Eindrücke konservieren.

Das macht von nun an wieder jedes Familienmitglied für sich alleine.

Schon bald geht es für die große Tochter nach England auf Sprachreise.

Und auch alle Anderen haben Pläne und Wege zu beschreiten – nur ich aktuell nicht.

Ich werde “zurückbleiben” (es fühlt sich leider immer wieder wie ein kleines “Verlassen-werden” für mich an) – und hier zu Hause schreiben und den Laden am Laufen halten.

All das erfüllt mich gerade ein wenig mit Wehmut und eine gewisse Schwere liegt über mir.

Vielleicht auch, weil von fortan bei jedem Familienurlaub, ganz gleich wieviele Nächte er umfasst, jener Gedanke und dieses eigenartige Gefühl mitschwingt, dass es vielleicht der letzte Urlaub gemeinsam zu Fünft sein könnte.

Und so will ich jede dieser noch verbleibenden Reisen in mich aufsaugen und auskosten!!!

Wenngleich da gewiss nicht jedes Familienmitglied in der Intension so mitmachen möchte. 😉

Die Kinder haben sich auch während unserer Zeit in Budapest mehr in ihre Zimmer verkrümelt, als es mir selbst lieb und recht war.

Auch das macht mich gerade ein klein wenig traurig, denn ich hätte noch gerne sooo viel mehr gemeinsame Zeit gehabt, hätte gerne noch mehr Erinnerungen geschaffen und Stunden gefüllt!

Und dennoch ist es genau so, wie es war, ok! Die Kinder sind groß.

Die Kinder “brauchen” nicht mehr – wir alle sind nunmehr Wegbegleiter

Unsere Kinder begleiten uns, wir dürfen Ihnen die Welt zeigen und es gab viele schöne gemeinsame Unternehmungen!

Aber sie dürfen auch ihre Freiheiten haben, sich rausnehmen und zurückziehen.

Eine Städtetour zu Fünft muss nicht mit der Keule und vollem Programm durchgesetzt werden – zumal das uns so auch gewisse Freiräume als Paar schenkte.

Wir haben aufeinander Rücksicht genommen und gelassen und ich finde, eine schöne, bunte Mischung für uns zusammenstellen können.

So durften die Teenies gleich Montag Mittag erst einmal mit uns auf Shopping Tour im wirklich großen Westend City Center gehen.

Und als sie nach ihrem Streifzug durch die üblichen Läden und einer Döner-Box vom Food-Court gesättigt und müde waren, auch wieder im Alleingang mit der Metro zurück zu unserer Wohnung fahren.

Es-war-ok. Wir wollten sie zu nichts zwingen.

(Sie haben mir dennoch vorgeworfen, dass ich sie “austricksen” würde und von einer Sehenswürdigkeit zur anderen gelockt hätte. 😉 ) 

Auch wenn es mich ein wenig verwunderte, dass alle Drei mit Budapest “in Häppchen” zufrieden waren. Aber dann sei es drum, sie waren happy und zufrieden!!

Als Paar konnten wir somit durch die Straßen schlendern und Budapest von zwei Seiten kennenlernen, die unterschiedlicher nicht sein könnten!

Budapest – konträr, schräg, zauberhaft!

Zutiefst ärgerte ich mich, im “schönsten Café-Haus” der Stadt gelandet zu sein!

(Der Gatte versteckte seinen Unmut aber auch nicht im geringsten – von Romantik, welche die Location “versprach” keine Spur 😉 ) 

Hier handelt es sich schlichtweg um eine reine Touristenfalle und Ihr zahlt für einen Cappuccino 13 Euro!!!

Selten habe ich mich so doof gefühlt und frage mich im Nachhinein, warum ich nicht einfach wieder gegangen bin?

Lächerlich kam ich mir vor, umringt von übellaunigen Kellner*innen und Insta-Sternchen im Abendkleid (um einen Kaffee zu trinken!!!), die vor all dem Prunk posierten. Und irgendwie gefiel mir das Interieur auch nicht. Es ist nicht so mein Gusto.

Umso größer aber war kurze Zeit später meine Faszination und Begeisterung beim Anblick der Ruinen Bars!

Klar, auch die sind längst kein Geheimtipp mehr und auch unter Touris bekannt und beliebt.

Aber Leute! DAS ist für mich Budapest!

Und so viel cooler, verwunschener und verzauberter als ein Kaffee voller Stuck, Gold und Prunk!

Am Abend trafen wir uns mit den Kindern wieder und die Tochter hatte ein ganz tolles Restaurant für uns ausgesucht, welches nicht nur magische Augenblicke, sondern feinstes und leckerstes Essen auf den Tisch zauberte!

Und so saßen wir zusammen, mit warmen Wangen und vollem Bäuchlein und waren wieder vereint.

Geschwister kicherten – und wie schön es war, als wir gemeinsam mit allen drei Kindern entlang der nächtlichen Donau bummelten!

Wie gerne hätte ich in jenem Moment die Zeit für immer angehalten, um so lange wie möglich von diesem Familiengefühl zu haben.

Ich werde es wohl eines Tages so sehr und schmerzlich vermissen.

Vier Nächte und drei volle Tage – und das war es wert!

Ein weiterer dritter voller Tag in der Stadt wurde uns Dienstag geschenkt.

Abermals führte uns der Weg – dieses Mal zusammen mit den Kindern – nach Szimpla Kert, um bei Street Food unter freiem Himmel zu Mittag zu essen.

Die große Markthalle durfte im Anschluss natürlich nicht fehlen – und auch wenn man die obere Etage meiden sollte, so machten wir uns einfach einen Spaß daraus, da durch zu schlendern und gewiss nichts von dem Ramsch zu kaufen.

An diesem Abend gab es kein gemeinsames Abendessen als Familie, die Kinder wollten lieber in der Wohnung bleiben und durften sich etwas zu Essen bestellen.

Wir Eltern aber nutzten die Gelegenheit, um nochmals alleine loszuziehen – schließlich stand noch ein richtiges, echtes Gulasch mit Spätzle auf der Wunschliste.

Und genau das haben wir auch gefunden und bekommen!

Es ist faszinierend, wie mittlerweile eine KI genau nach vorgegebenen Vorstellungen und Wünschen, ein passendes und geeignetes Lokas heraussucht und damit sogar einen vollen Treffer landet!

Am Ende bleibt die Wehmut…

Und nun sitze ich hier und vermisse.

Ich vermisse die gelben Straßenbahnen und “unsere” Metro-Linie.

Mir fehlt das quirlige Leben einer Großstadt und die vielen Spaziergänge mit den Kindern.

Ich vermisse den Abstand von zu Hause und das Gefühl, einfach mal weg zu sein.

An einem anderen Ort und doch zusammen mit den mir liebsten Menschen.

Ich vermisse diese wundervollen Bauwerke im Jugendstil und den Anblick wie alle drei Kinder zusammen vor uns schlendern.

Wie lange wohl werden sie noch so zusammenhalten?

Wann werden Wege und der Lauf der Zeit trennen – es bleiben wohl nur noch ganz, ganz wenige Jahre.

Ich sitze hier, mit noch schmerzenden Füßen von den letzten Tagen, vollen Wäschekörben und habe schon jetzt Angst vorm Alleinsein.

In naher Zukunft – ganz bald – und auch später.

Und ich glaub – ich muss das alles erst einmal verarbeiten.

Eure 

Alex

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Comments (2)

  1. Wie schön, dass Du uns an euren Reisen teilhaben lässt, egal ob hier oder bei Instagram.
    Man hat immer ein bisschen das Gefühl, als wäre man selbst dabei gewesen.
    Liebe Grüße
    Bettina

  2. Ich kann das Gefühl Mama von großen Kindern zu sein zu 100 Prozent nachvollziehen.

    Meine Kinder sind im gleichen Alter und ich habe keine Ahnung wie es für mich irgendwann weiter gehen soll. Deine Gedanken fühlen sich genauso wie Meine an.

    Leider verstehen dass nicht viele Mütter. Ich glaube die meisten Frauen haben das Problem nicht, oder sie geben es nur nicht zu….
    LG
    🙂 Sonja

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