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Hundi, Eine neu entdeckte Spielzeugliebe

Hundi!
Muss Hundi finden. Sofort! WO verdammt nochmal steckt der schon wieder!?
Kalter Schweiß läuft mir mit Blick auf die Uhr aus allen verfügbaren Poren des gestressten, aktuell extrem gestressten, Mutterkörpers.

Im Flur neben mir: zwei drängelnde, komplett angezogene, von einem Bein auf’s andere trippelnde Schulkinder. Und die fast Vierjährige! Die, unter lautstarkem, tränenreichen, Protest sich weigert jetzt OHNE “Hundi“ das Haus zu verlassen. Montags morgens um zehn vor acht!!

Eine mir, trotz der drei Kinder, gänzlich unbekannte Situation. Das Kind geht nirgendwo ohne sein Lieblingsspielzeug hin!

Was hab ich früher geprahlt. Stolz und erleichtert, mich nicht auch noch um solche “Probleme“ kümmern zu müssen. Denn, meine zwei Großen, ganz atypisch, hatten beide kein heiß und innig geliebtes Lieblingsspielzeug!

Ich weiß nicht, woran das lag. Vielleicht an der Vielzahl, der Masse, der Flut an sich in unserem kleinen Häuschen befindlichem, viel zu teurem Spielzeug.
Selbstverständlich rede ich hier nur von pädagogisch wertvollem, in stundenlanger Handarbeit angefertigtem, biologisch abbaubaren Holzpielzeug made in Germany. Ich lüge. Aber es klingt so schön.

Doch die Sache mit den Spielsachen, die stimmt! Die waren und sind auch heute noch wirklich überall! Ja, bei uns auch im Wohnzimmer. Das Projekt “Schöner Wohnen” wird noch um ein paar Jahre verschoben. Schnief.
Irgendwie ließ sich die Idee mit den nur wenigen, aber dafür wertvollen Spielsachen nicht wirklich umsetzen.

Früher auf jeden Fall, hätte ich mir sogar ein klitzekleines bisschen Lieblingsspielzeuge für meine Großen gewünscht. Sieht doch so süß aus! Diese ganzen verranzten Schnuffeltücher, Kuschelhasen und Co.
Die man auch nie waschen darf. Ist das eigentlich wirklich so?

Doch mein Sohn, heute noch ganz Purist, war einfach nicht zu überzeugen. Vorteil hierbei, es konnte auch nix beim jährlichen Kofferpacken vergessen werden. Er nimmt noch heute einen leeren Rucksack mit in Urlaub.

Und die Mittlere? Liebt einfach alles! Fährt mit drei Taschen voller Spielzeug fort und ist einfach zu wählerisch um sich auf nur eine herzallerliebste Sache zu beschränken.

So bis vor Kurzem auch die Kleinste. Bis zum alles entscheidenden Wendepunkt.

Doch jetzt gerade, in diesem Moment, unter Presslufthammer-lautem Geschrei, wünschte ich mir, einen solchen Punkt hätte es nie gegeben.

Der kam nämlich wirklich erst vor einigen Wochen! Denn “Hundi” ist noch ganz jungfräulich und im wahrsten Sinne des Wortes unbefleckt. Die Frage mit dem Waschen kam also auch bislang noch nie auf. Hatte Hundi doch in seinem kurzen Lieblingsspielzeugleben höchstens schon den Fußboden beim Discounter geputzt, Kakaobärte abgewischt, Tränen getrocknet, auf der Schotterstraße gespielt. Ok, ich sollte doch über`s Waschen nachdenken…

“Hundi”, seinerzeit ein schlichtes Werbegeschenk gewesen, lebt übrigens schon länger bei uns. Völlig ungeachtet fristete er sein armes Kuscheltier Dasein in der großen, überdimensional großen, Kiste der vereinsamten Plüschtierfreunde.

Urplötzlich, irgendwann beim Tierarzt-spielen mit der größeren Schwester, entstand eine bislang unentdeckte, verborgen unter der Oberfläche schlummernde, Liebe!

Von da an war und ist Hundi ständiger Begleiter. Festgewachsen an der Dreijährigen. Siamesische Zwillinge.

Und ich habe immer noch keinen heimlichen Ersatz-Hund besorgt! Das wissen doch alle Eltern wie wichtig der Klon, der Fake des Lieblingsspielzeuges ist! Nun, ich war ja was das Thema betrifft nicht wirklich erprobt.

Es nutzte alles nix. Mutti musste durchs Haus sprinten, sämtliche Bettdecken und Kissen lüften. Unter Couch und Bett krabbeln. Kein Hundi. Ich, Nein wir alle, waren geliefert. So was von.

Als ich erschöpft, aufgebend und resigniert mit hängenden Schultern die Treppe wieder herunter kam und im Kopf schon die Entschuldigung für’s Zu-spät-kommen formulierte…war der Flur leer.

Alle drei Kinder saßen fertig angeschnallt (ein Hoch auf ältere Geschwister) im Auto.

Und Hundi?
Steckte bereits in der Kindergarten Tasche. Unbemerkt eingepackt von einem Lieblingsspielzeug-resistenten aber sehr aufmerksamen, jedoch unter Gedächtnisschwund leidenden (hätte ja mal was sagen können!), Geschwisterkind!

Dieser Beitrag ist übrigens Teil der Blogparade auf Kindolino.de. (https://www.kindolino.de/blog/das-lieblings-spielzeug-deiner-kinder-blogparade/)
Die Herausforderung einen Artikel über das Thema Lieblingsspielzeug zu schreiben habe ich gerne angenommen. Und konnte mich natürlich nicht bremsen, das gleich hier in die Tat umzusetzen. 😉

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