Skip to content

Wenn Mütter Netflixen: Von Lieblingsserien, schwerer Kost & Mega Flops

Ich hab Euch ja erzählt: Spätabends, wenn die meisten von Euch schon friedlich schlafen… Dann trainiere ich des öfteren auf dem Crosstrainer. Und dann ist meine Zeit zum Serien- und Filme-gucken. Zwar nicht am großen 55 Zoll Bildschirm, sondern am iPad. Aber immerhin. 

Wenngleich mein Gewissen zu Trainingsbeginn sagt, ich sollte lieber mal die Tagesschau online sehen, die Zeitung vom bereits vergangenen Tag auf’m iPad lesen, vielleicht wenigstens mal Markus Lanz oder so ähnlich aus der Mediathek schauen…

Ich brauche in dem Moment etwas anderes! Ich nenne es “Scheißendreck schauen”. Des Anspruchs wegen aber immerhin in “original voice”. Und manchmal ist beim Scheißendreck auch die ein oder andere wirklich gute Serie dabei… Manchmal.

Im Frühjahr war`s meiner Meinung nach unter anderem

13 Reasons Why

Für alle, die es nicht kennen: Ein junges High-School-Mädel begeht Suizid. Verschwindet aber nicht sang und klanglos von der Oberfläche, sondern rechnet via aufgenommenen Tapes mit allen, die sie vermeintlich verletzt haben, ab.
Jeder bekommt seine eigene Geschichte zu hören, sein Fett weg. Gleichwohl die eigenen Versionen und die des Opfers nicht übereinstimmen.

Mich persönlich hat diese umstrittene Serie gefesselt, berührt und sehr zum Nachdenken animiert! 

Denn meiner persönlichen, mittlerweile fast vierzig-jährigen Ansicht nach, gab es keine Gründe, welche es rechtfertigen, dem eigenen Leben ein Ende zu setzen! Die gibt es genau genommen nie. Sieht nur leider nicht jeder ein. Oder Menschen schauen einfach nicht hin. 

Gleichzeitig weiß ich aber, dass Teenager in ihrer eigenen Welt leben. Das habe ich selbst erlebt. Da hilft kein rationales Denken. Da reichen Dinge, die mit einer gewissen Reife später als “Banalitäten” gelten, aus. Wir müssen also versuchen, in die Gedankenwelt der jungen Menschen einzutauchen und einsehen, dass diese eine andere, aber durchaus ernst zu nehmende ist! 

Wie am Beispiel von Hannah, der Hauptdarstellerin. Sie wird keine Chance mehr haben, später über den Dingen stehen zu können. Zu sagen: “Ja, es war eine schwere Zeit. Aber ich habe sie überwunden.” Denn keiner schaute hin und hielt sie auf! Ich möchte die dargestellten Probleme auch nicht herunterspielen. Immerhin war zuletzt auch eine Vergewaltigung dabei. Aber hätte auch nur eine Person genauer zugehört und hingesehen! Vielleicht wäre das Mädel “heute” ein stolze und selbstbewusste Mami? Oder Karrierefrau. Oder beides. 

Aber was will uns nun die Serie vermitteln? Dass solche Gründe es rechtfertigen, dass sich ein junges Mädchen das Leben nimmt? 
Und hier sehe ich die Gefahr! Ich weiß nicht, ob ich meine künftige Teenie-Tochter das schauen lassen würde. Bei ohnehin labilen jungen Menschen kann die Serie ja den Eindruck vermitteln, dass solche Dinge reichen!

Und leider ist es ja schon woanders Realität, dass Mobbing genügt, dass Menschen ihrem Dasein ein Ende setzen! Muss das noch eine Serie unterstreichen? Fühlen sich dann nicht Jugendliche genau in der gleichen Situation? Nachahmungsgefahr? Das wäre in der Tat gefährlich und schrecklich!

Aus tiefstem Herzen bete ich für meine Kinder, dass sie keine schwere, traurige Zeit durchmachen müssen. Kein Mobbing, kein Gehänsel, nicht das Mauerblümchen sein, nicht Weirdo oder Außenstehende. Gut, bislang sieht’s überhaupt nicht so aus und ich hoffe so sehr, dass es auch genau so bleibt!

Denn ich war früher ein ganz kleines bisschen so ein Jemand. Immer schüchtern. Immer ruhig und unscheinbar. Somit immer das “Opfer”.
Gut, ich brachte mich jetzt nicht um die Ecke. Daran dachte ich Gott-bewahre nie! Aber ich wurde mehr oder weniger magersüchtig. Damals mit siebzehn. Denn DAS konnte ich kontrollieren. Denn auch so etwas kann Mobbing aus einem Menschen machen. Den Hang zum Selbstzerstörerischem.

Heute stehe ich über diesen Dingen. Hab sie einfach hinter mir gelassen. Sogar ganz alleine geschafft. Bin stolz auf das, was ich habe. Ein Gefühl, welches “Hannah” nie erleben durfte…

Sicherlich ist es Botschaft der Serie, uns Mitmenschen die Augen zu öffnen. Auf die Themen Mobbing & Co. zu sensibilisieren. Auch “kleinere” Probleme ernst zu nehmen und Hilfestellung zu geben. Ich werde weiterschauen und finde, man darf auf die zweite Staffel gespannt sein.

The Walking Dead

Dass es hier nicht nur um die Zombies, die ja nun wirklich dumm wie Brot sind, geht, müsste jetzt auch der Letzte wissen. Also holt erst gar nicht Luft, um laut Iiiiiieh zu schreien!

Die Serie ist spitze! Die Vorstellung, wie sich die Menschen in Endzeitkrisen verändern und wandeln. Wie neue Charaktereigenschaften entstehen und zum Vorschein kommen. Wie wir selbst teils zu hirnlosen Kannibalen im Überlebenskampf werden. DAS macht die Serie aus. Wer fiebert nicht mit Rick und seinen Anhängern mit? Fragt sich gebannt und fast schon fasziniert, welchen Akt der Rache Negan-ich-lieb-meinen-Stacheldraht-Baseballschläger als nächstes plant?

JA, es ist teilweise unvorstellbar brutal. Wer`s nicht aushält, kuckt`s eben nicht. Aber definitiv nicht primitiv brutal! Eine gewisse Genialität steckt dahinter. Keine Frage. In diesem Sinne: Love it or hate it! Ich plädiere für Ersteres.

Game of Thrones

Kenn ich (noch) nicht. Nie gekuckt! (Yup, geoutet. Außenseiter!)

Grey`s Anatomy

Kenn ich auch nicht. Nie gekuckt 😉 

You me her

Der Inhalt ist schnell erklärt: Erwachsene beim Gras-rauchen und vögeln. 
Was für`n Scheiß! Drei perfekt aussehende Menschen ohne Makel oder ein Pfündchen zu viel kommen auf die glorreiche Idee, sexuelle Phantasien und geheime Vorlieben in einer Dreierbeziehung auszuleben.

Zweimal Frau, einmal Mann. Und DAS ist Iiiieh! Nicht die Zombies. Gut, jedem das seine. Ich hab’s halt mehr mit Männern. Also mit einem (!) Mann.

Warum ich trotzdem für ein paar Crosstrainings-Folgen dabei hängen geblieben bin? Reine Recherche. Fehler suchen und so. Zum Beispiel das ewig aufgeräumte Haus. Nie sieht man das reiche Yuppie-Double-Income-No-Kids Paar putzen. Haben ja vor lauter gleich- und andersgeschlechtlichem Beischlaf keine Zeit dazu. Und keine Haushaltshilfe weit und breit? Ja klar! Alles so realitätsnah!

Bei der Wendung – alle ticken aus und fallen auf die Schnauze, weil’s (oh Wunder) doch nicht funktioniert – bin ich dann ausgestiegen…

So, und jetzt bin ich müde. Eigentlich. Doch die große weite Netflix-Welt wartet darauf, von Mutti weiter entdeckt zu werden. Beim Crosstrainern. Zwei Fliegen mit einer Klatsche und so…;)

Mal kucken, für was ich mich heute entscheide!?

Dieser Beitrag hat 0 Kommentare

Kommentar verfassen

An den Anfang scrollen