Freitag, 06.12.2024. Es hätte viele Gründe geben können, um zu verhindern, dass ich am frühen…
Batterie leer: 20 Dinge, die zeigen wie erschöpft Mutti gerade wirklich ist
Es gibt Tage, da fühle ich mich echt überfordert. Hab das Gefühl, mir zuviel zuzumuten, schlafe definitiv zu wenig, übernehme mich mit meinem Alles-Schaffens-Wahn und bin gestresst. Extrem gestresst. So wie vermutlich ein Großteil aller Mehrfach-Mütter.
Doch Stop! Hah! Jetzt erwartet Ihr wieder einen zutiefst traurigen, in Selbstmitleid-zerfließenden Text mit melancholischen Grüßen aus dem elendigen Jammer-Tal. Stimmt’s? Kommt auch bald wieder. Versprochen.
Denn, ich wage zu behaupten, meine Texte lassen den treuen Leser mittlerweile ganz zuverlässig meinen Zyklus-Verlauf erkennen. Ob ich will oder nicht. Text für Text bildlich dargestellt in einem schönen Kurven-Diagramm.
Wäre bestimmt durchaus möglich und synchron. Wenn er es denn aufstellen wöllte, der Leser. Aber wer ist eigentlich so verrückt um überhaupt auf die Idee, diese Vorstellung zu kommen 😉
Nein, ich möchte einfach nur ein paar Beispiele aufführen, die belegen, dass dem manchmal einfach so ist. Dass ich vielleicht wirklich gerade zu viel um die Ohren habe. Dass heute doch die meisten Muttis zu viele Aufgaben haben. Es allen beweisen wollen und sich übernehmen. Was sehr schade, erschreckend und längerfristig bestimmt nicht gesund ist. Und zu Planlosigkeit, Vergesslichkeit und tageweise zu unvorstellbarer Erschöpfung führt. So wie gestern…
Deshalb möchte ich mir den Wahnsinn einfach einmal selbst vor Augen führen. Ihr wisst ja, Humor ist wenn Frau Mutter trotzdem lacht!
Denn der gestrige Tag war wieder das perfekte Beispiel für den täglichen, teils selbst herbeigeführten, Wahnsinn im Leben einer Dreifach-Mutti 😉
20 Dinge, die zeigen wie erschöpft Mutti gerade ist:
1) Du stopfst vom Aufräumwahn gepackt alle Sommer- und mittlerweile zu klein gewordenen Schuhe der Kinder sorgfältig gebündelt und hermetisch abgeschlossen in eine große Tüte. Damit keine Fliege, Motte oder Spinne auch nur den Hauch einer Chance hat, knotest Du dreifach zu. Extra fest. Stolz dies endlich mal erledigt zu haben, schleifst Du den Sack auf den Dachboden um ihn seinem traurigen Schicksal zu überlassen. Nämlich für immer vergessen in der dunklen Ecke zu lungern und nie wieder ans Tageslicht zu Verkaufs- oder Weiterverschenkungs-Zwecken befördert zu werden.
Am darauffolgenden Morgen stellst Du schweißgebadet und von Adrenalin-Schüben gepackt fest, dass Du dummerweise auch die niegel-nagel-neuen Hallen-Sneaker Deiner mittleren Tochter in eben jenem reißfesten Müllsack vergraben hast. Verpeilt wie Du warst. Die Schuhe, die sie in exakt zwanzig Minuten für den Sportunterricht benötigt. Du kraxelst von Panik gepackt, laut fluchend, die Dachboden-Leiter wieder hinauf, reißt den bombenfesten Dreifachknoten auf, schmeißt die Schuhe die Leiter herunter und wirst am späteren Vormittag den ganzen Käse wieder erneut verstauen.
2) Da Dein Zeitmanagement am frühen Morgen noch immer keine Puffer für Extrem-Situationen vorsieht, ist es Dir jetzt schier unmöglich noch das heiß geliebte Butterbrot für die Schulkinder herzustellen. Und nimmst Dir deshalb vor, heute, ausnahmsweise (!), jeweils zwei Euro in den Frühstücksbeutel zu packen. Die Kleinste bekommt -mangels Taschengeld und Cafeteria- eine hastig zusammengeworfene Kreation aus Knäckebrot, Käsewürfeln und Clementinen.
3) Selbstverständlich vergisst Du den Schulkindern die Euros in die Hand zu drücken, als Du diese direkt vor der Schule aus dem -fast noch fahrendem- Auto “schmeißt”.
4) Während Du, mittlerweile ein wenig entspannter, mit der Kleinsten den Fußweg von Schule zum Kindergarten läufst schleicht sich das Gefühl ein, irgendetwas vergessen zu haben. Es wird noch weitere fünfzehn Minuten dauern, bis Dir das Missgeschick bewusst wird: Deine beiden Schulkinder haben weder Frühstück noch Geld und das bis 13.10 Uhr! Und: DU bist schuld!
5) Dein Muttergewissen steuert Dich im Anschluss zur Theke des Bäckers und lässt Dich eilig zwei Knusperstangen kaufen, da bereits der nächste Termin ansteht. Du sprintest zurück zur Schule und drückst, ganz Helikopter-Mom, hastig zwei Kindern jeweils eine Bäckertüte (vorbildlich unvorbildlich) und einen Reserve-Euro in die Hand.
6) Während Du nach Hause fährst, wunderst Du Dich warum Dein Auto so eiert. Du weisst zwar nicht, ob da ein Zusammenhang besteht, allerdings fällt Dir nun wieder siedend heiß ein, dass Du vergessen hast die Schrauben vom letzten Reifenwechsel nachziehen zu lassen. Die 100 Kilometer sind schon lange rum.
7) Du führst zu Hause angekommen das notwendige Telefonat zur Vorbereitung des nachmittäglichen Englisch-Kurses. Und stellst am PC den erarbeiteten Ablaufplan zusammen.
Hast aber im Anschluss daran den Anspruch an Dich selbst, jetzt noch “schnell” das komplette Haus zu entstauben und zu putzen. Denn eine Putzhilfe verweigerst Du strikt. Mutti kann alles selbst. Mittlerweile verbleiben Dir nur noch 1 Stunde und 20 Minuten bis zur nächsten Taxifahrt.
8) Deine Kochbücher stehen alleingelassen und verstaubt im Regal. Heute gibt es -aufgrund der unaufschiebbaren Putzaktion- nur Reste-Essen. Dein eigener Terminplan und der Deiner Kinder sieht außerdem eine Essenszeit von exakt 35 Minuten vor. Dann muss mindestens einer wieder los.
9) Nach dem Mittagessen, einer erneuten Taxi-Fahrt und vor dem Hausaufgaben-helfen beteuerst Du, Dich nur ganz kurz auf der Couch auszuruhen. Schließlich schläfst Du seit vierzehn Tagen nur 5,5 Stunden pro Nacht. Weil Du es selbst so willst. Weil Du alles alleine machen willst und Dir keine Hilfe organisierst. Was die ein oder andere Nachtschicht einfordert. Weil Du ein stures Schaf bist.
Im Hintergrund läuft “Full House”, was Dir zumindest die Schwestern für diese zehn Minuten vom Leibe halten wird. Du wachst 30 Minuten später auf, als die Kleinste auf Deinem Bauch hockt und Deine eigene Sabber-Spur einen hübschen, runden Kreis auf dem tiefroten Kissen hinterlassen hat.
10) Zwei starke Kaffee helfen Dir wieder auf die Beine, um noch den für heute anstehenden Englisch Kurs im Kindergarten abhalten zu können. Denn Du bist eine von den zwei “Teachers” und kannst nicht schwänzen 😉
Ganz davon abgesehen musst Du als Mutter sowieso immer wieder den Arsch hochkriegen.
11) Bevor Du dorthin fährst verspürst Du ein Stechen in der rechten Brust, hast aber schon wieder keine Zeit den nötigen Kontrolltermin zur Vorsorge auszumachen. Du weisst dass Du so etwas nicht lange aufschieben sollst und nimmst Dir vor noch schnell eine Notiz zu machen um das Telefonat morgen früh nicht zu vergessen.
12) Dein kleinstes Kind muss auf’s Klo. Du vergisst die Notiz und fährst mit dem Kind los zum gemeinsamen Termin.
13) Du musst selbst mit Deinem eigenen Ehemann Termine ausmachen. Zum gemeinsamen Stress- und Agressionsabbau. Der wiederum hatte früher bei Euch eine andere Bezeichnung.
14) Du kommst später wieder nach Hause und schleichst ferngesteuert durch’s Haus. Unfähig heute auch nur einen Fuss auf den geliebten Crosstrainer zu setzen und liegst später tatsächlich um 23.50 Uhr im Bett. Was für Deine Verhältnisse früh ist und einem krankheitsähnlichem Zustand nahe kommt.
15) Im Bett fällt Dir ein, was Du heute schon wieder alles vergessen hast! Du hast noch immer keine Arzttermine für Dich und die Kinder ausgemacht! Du weisst sowieso nicht mehr was Du alles die vergangen vier Tage überhaupt gemacht hast.
16) Du überlegst kurz vorm Einschlafen, ob vielleicht eine Mutter-Kind-Kur doch irgendwann einmal eine Option darstellen könnte. Ist doch modern. Uncool wer da noch nicht mitreden kann. Schnell verwirfst Du DEN Gedanken wieder. Schließlich hast Du Dich jahrelang gegen so was gesträubt! Du willst Dich nicht an der Nordseeküste auf Wattwurm-Suche wiederfinden! Du hasst die Deutsche Nordseeküste. Das ist nicht Deine “Cup of Tea” und keine zehn Pferde oder Ehemänner bekämen Dich da hin! Außerdem überkommt Dich das Gefühl, dass mit drei Kindern im Friesennerz durch Schlammpfützen zu waten und von Termin zu Termin zu sprinten nicht wirklich den Erholungswert steigern wird. So wurde es Dir zumindest berichtet. Ahnung haste ja kaum davon.
17) Du fällst in einen tiefen, traumlosen komatiösen Schlaf, nicht aber ohne Dir kurz davor vorzunehmen ab morgen alles besser zu machen.
Du willst: Dich besser organisieren, Hilfe anderer anfordern, die Hemden auch mal zum bügeln abgeben, die Kinder mehr in die Hausarbeit mit einbeziehen, endlich die Taxi-Fahrten reduzieren und die Kinder zu Frischluft-Heimlauf-Fanatikern erziehen, einen Zeit- und Wochenplan aufstellen, den Kinder beibringen alleine zu lernen, Termine besser organisieren, Dich weniger verrückt machen und endlich anfangen Lotto zu spielen. Für’s
18) Wellness-Wochenende. Ohne Kinder und vermutlich ohne Mann. Aber mit dem nötigen Kleingeld. Denn das hast Du jetzt dringend nötig. Du hast früher Entspannung und Wellness gehasst. Viel zu langweilig.
19) Mittlerweile würdest Du Dir sämtliche Algen der Meere dieser Erde ins Gesicht klatschen lassen, nur um mal in Ruhe rum liegen zu müssen.
20) Du hörst jetzt auf so’n Quatsch zu schreiben, denn dafür hast Du sowieso keine Zeit und bist außerdem viel zu müde. Morgen is die Batterie wieder voll und rum jammern hat Dir noch nie gut zu Gesicht gestanden! 😉
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