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Rainy-Sunday: Vom Spielzeug-Ausmisten & vergangenen Zeiten

Draußen regnet es in Strömen. Schon wieder. Doch heute kann mir das kalte Nass mal den Buckel runter fließen und tröpfeln. Denn Mutti ist motiviert! Hoch motiviert! Und ausgeschlafen! Und ganz verschämt gestehe ich nun, ich habe heute bis 9.30 Uhr geschlafen! Dem heiligen Sonntag sei Dank! DAS hat nur der große Bruder getoppt! Der kam erst eine Stunde später aus dem dunklen Zimmer gekrochen. Ich sagte doch, er ist mittlerweile (vor) pubertär. Fakt ist aber: Heute bin ich gefühlt fünf Jahre jünger und frischer! Mindestens! Yeah! 

Was ich vorhabe? Schon wieder Hardcore-Laufen durch’n Regen? Nee….Heute werden die Kinderzimmer ausgemistet! Zusammen MIT den Kindern! Ist doch der perfekte Tag für so ‘ne Aktion! 

Ich erwarte nun heftigsten Protest.

Muffelige Sprösslinge, zutiefst beleidigt sich nun mit dem langweiligsten Kram EVER befassen zu müssen: ihren eigenen Zimmern.

Denn da hält sich noch immer keines meiner Kinder gerne auf. Trotz liebevoller Gestaltung, fragt nicht erst! Aber, ich weiß nicht wie’s bei Euch ist, bei uns spielt sich alles, das komplette Familienleben im Erdgeschoss ab! Selbst der Große will noch immer dort sein wo Mutti ist. Die hängen und gammeln immer unten rum. Was zur Folge hat, dass ich abends einen kompletten Wäschekorb voller Spielzeug zurück ins Obergeschoss zurück befördere.

Nun trag ich wieder einen Korb. Ach was, ganze drei Wäsche-Körbe trage ich nach oben. Alle noch leer! Einen für Müll, einen für den Dachboden und einen zum Verkaufen/Verschenken.
Denn, nennt mich Frau Dr. Annette Klawitter, heute wird aussortiert! Wie im Conni-Buch!  Ich hab Euch ja gesagt, ganz heimlich, ein klitzekleines bisschen, lernt Mutti auch aus den Ringelnatter-Streber-Büchern.
Und jetzt -Achtung!- kommt er der große Schäm-Fremdschäm-whatever-Moment:

Es funktioniert!

Die sind sofort voller Eifer und Tatendrang dabei! Zumindest der Große.

Denn, schlau wie Mutti nun mal ist, habe ich mit dem Einfachsten, dem geringsten Widerstand begonnen. Mit dem Puristen in Person. Ich wusste, beim Auto ausmisten ist er sofort dabei. Interessiert er sich doch sowieso nur noch für Handys, Tablets, Play-Station und Gott sei Dank wenigstens ab und an noch für’s echte Lego!

Als die Mülltüte zum Wegwerfen der -über die Jahre zerstörten-Kleinstfahrzeuge jedoch immer voller wird, bin ICH es fast, die vor Wehmut ein kleines Tränchen verdrückt. Ist sie schon wieder vorbei die Zeit? Als wir zusammen auf dem Boden rutschten und Feuerwehr, Rettungswagen oder auch mal Schuh-Paket-Zusteller waren? Auf dem Auto-Teppich. Und jetzt? Schlägt er vor, doch auch das komplette Playmobil in’s Zimmer der Vierjährigen zu schleppen! Verdammt! Denke ich mir. Stimmt ja tatsächlich mit der Angabe auf’m Karton: 4-10 Jahre. Bis zuletzt hatte ich die Hoffnung bei meinem größten Kind wäre es anders. Er würde länger auf Playmo-Verbrecher-Jagd gehen und Schatzinseln erforschen.

Kommen wir zur Mittleren. Lautstark hat sie gefordert, jetzt auch an der Reihe zu sein. Wow! So viel Euphorie hatte ich wirklich nicht erwartet. Voller Tatendrang und Aktionismus stürmt sie also ihr Zimmer, um schließlich: gar  nix auszumisten. So isse halt! 😉 Jäger und Sammlerin.  Nur hin und her geräumt hat sie. Was allerdings auch eine Form von Beschäftigung ohne Fernsehen und Play-Station darstellt, denke ich mir jetzt zufrieden, lehne mich selbstgefällig (JA! darf ich auch mal sein) zurück und schaue dem wilden Treiben zu.

Nur am Härtefall, der Kleinsten scheitere ich im Anschluss kläglich. Nix darf weg. Alles ist wichtig und muss für immer aufgehoben werden! Oder, um’s mit meinen Worten auszudrücken, das Kind muss überlistet und ausgetrickst werden! Jetzt! Und so schicke ich sie zum Bruder in’s Zimmer. Mit den verbliebenen Autos spielen. Nur so ist es mir möglich hastig eine große Kiste mit Baby-Gedöns, das sie sicherlich null vermissen wird, auf den Dachboden zu befördern. Und stelle dabei fest: Ich bin ganz schön oft oben auf’m Dachboden in der letzten Zeit 😉

Außerdem ist Conni im Vorführ-Buch mit Sicherheit viel älter als die Vierjährige! Um hier und jetzt mein geheimes Vorhaben zu legitimieren!

Zufrieden schleiche ich mich in’s Untergeschoss. Weil wirklich JEDE Mutter weiß: spielende, in sich versunkene und wühlende Kinder darf  Frau niemals (!) stören! Bescheuert wer’s tut. Außerdem wisst Ihr von meinem Bedürfnis mich ab und zu vor meinen eigenen Kindern zu verstecken. 😉

Und dann hör ich’s oben. Im Zimmer des Großen: “Tatü, Tata“. Hach! Zum Glück gibt’s kleine Geschwister! Denn jetzt gerade in diesem rührendem Moment hat er’s vergessen. Das Cool und Groß-Sein. Da ist er wieder mein Baby. Und ich bin erleichtert. Er darf ruhig noch Kind sein und das Vernünftig-Sein vergessen! Ich wünsche mir sogar mehr solcher Momente! Für ihn!
Und wer weiß, vielleicht hat er die Autos gar nicht nur für die Kleinste unten im Zimmer gelassen 😉
Denn ich sah seinen Blick als ich fragte, ob die jetzt auf den Dachboden können. Der des kleinen Kindes, welches da zum Glück noch immer in ihm wohnt und dies hoffentlich noch ganz, ganz lange tut!

Meine Erkenntnis:
So eine Aktion lohnt sich wirklich! Hält alle trotz Regenwetter beschäftigt, schafft Platz, gibt den Kindern das Gefühl selbst entschieden und mitgewirkt zu haben. Lehrt sich von Dingen zu trennen und herzugeben. Und bringt die Kinder dazu sich mal wieder intensiv mit und in ihren Zimmern zu beschäftigen und die verbliebenen Spielzeuge neu zu entdecken!

Hoffentlich setzen DIE mich jetzt nicht mit drei Kartons vors eigene Schuh-Regal!! 😉

In diesem Sinne, aufgeräumte Grüße von
Eurer Alex

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