Auf Instagram blinkt mir ein spannendes Projekt - ein Account - entgegen, von dem ich…
Mutti goes Wellness
…klingt nicht besonders spannend und erwähnenswert? Und schon gar nicht eines ganzen Artikels und damit verbundenen Gedanken-Schleifen würdig? Für mich schon! Denn ich halte mich in dieser meiner aktuellen Lebensphase selbst für Wellness-unfähig! Ich bezeichne mich gerne als Entspannungs-Legastheniker! Aber sind das nicht alle Mütter? 😉
Ich weiß sehr wohl noch, dass ich meinem Gatten einen Wellness-Nachmittag in der Therme zum Geburtstag geschenkt habe! Braucht Ihr mich gar nicht daran erinnern! SO vergesslich bin ich nun auch nicht, hatte ich doch selbst in einem anderen Artikel darüber berichtet! Doch da ging es nur um ein paar wenige Stunden, die im übrigen noch immer nicht eingelöst wurden. Noch keine extra Zeit, keinen Extra-Samstag, für diese eigentlich herbeigesehnte Zweisamkeit gefunden. Nun soll’s also so weit sein? Von wegen!
Mutti goes alleine Wellness!
Nun, nicht wirklich alleine, sondern im Rudel mit einer Handvoll anderer Mütter und Frauen. Mit Kolleginnen, wenn man es denn so bezeichnen möchte, hat es doch mit einem meiner aktuellen Projekte zu tun ;). Und auch nicht nur für ein paar Stunden, sondern einen kompletten Tag von früh morgens (gaaanz früh morgens!) bis spätabends! So ist der Plan. Nicht meiner, wohlgemerkt. Denn schon alleine nach dem viel zu frühen samstäglichen Aufstehen werde ich schwer erholungsbedürftig sein. Ich unterliege hier also dem Gruppenzwang. Aber so will ich mich nun gerne darauf einlassen. Denn er ist sogar ein Geschenk, jener Team-Ausflug! Und so etwas lässt Frau sich nicht entgehen und lehnt es ab. So etwas will wertgeschätzt und anerkannt werden. So etwas fördert Zusammenhalt , Teamfähigkeit und bietet die Möglichkeit sich näher kennen zu lernen. Klingt doch eigentlich ziemlich gut, oder?
Und so ist Mutti hin- und her gerissen.
Ich freue mich! Auf eine Auszeit der anderen, mir aktuell unbekannten und besonderen Art. Aber ich weiß auch jetzt schon, dass ich die ganzen Knallköpfe zu Hause schmerzlichst vermissen werde. In den eigentlich noch nicht einmal vierzundzwanzig Stunden. Aber für eine Dreifach-Mutti, die sonst 24/7 mit der Brut zusammenhängt schon eine klitzekleine Herausforderung! 😉
Auch wird mir der ganz große Knallkopf fehlen. Hatten wir uns doch diese Woche kaum gesehen. In solchen Zeiten, wenn sich eine Dienstreise an die andere reiht und nur das Wochenende als Familien-Zeit zur Verfügung steht (abgesehen von allen Terminen, die da meistens auch noch anstehen), fällt es mir nicht leicht, mich “einfach so” davonzustehlen!
Ich habe von der Auswahl an Wellness-und Massage-Paketen auch vorsichtshalber nur eine Rücken-Massage gebucht. Alles andere wird mir vermutlich zu langweilig sein und mit meiner Ungeduld und meinem steten Bewegungsdrang kollidieren. Den Müßiggang muss ich erst wieder erlernen. Ich bin auch nicht wirklich der große und erfahrene Sauna-Gänger. Wie auch? Die meisten Jahre war ich entweder schwanger, stillend oder gebeutelt von Schwangerschafts-Souveniers die sich nicht wirklich mit extremer Hitze und damit verbundener Ausdehnung vertragen. Aber die sind ja mittlerweile eliminiert worden 😉
Doch freue ich mich auf Dampfbad, Bio-Sauna (also die Weichei-Warmduscher-Version) und ein bisschen plantschi hier und ein bisschen plantschi da. Reichhaltiges Essen soll’s auch noch geben. Frau Mutter darf also gespannt sein. Wenngleich ich mir an einem Thermen-Bade-Tag nur ungern den Ranzen vollhaue. Lässt sich doch dann nichts verbergen, höchstens unter lebensbedrohlicher Atemnot einziehen! Aber wir sind ja unter Frauen. Fast alles Mamis. Hängen lasse ich dennoch nix 😉
Ich freue mich auf Natur und frische Luft, denn, so heißt es, dort befindet sich das Wellness-Hotel. Ich freue mich auf gesundes, hoffentlich gutes Essen und Erwachsenen-Gespräche. Nicht wirklich auf sehr viel Ruhe, denn damit kann ich wirklich nicht mehr umgehen.
Aber wer weiß, vielleicht habe ich ja ganz bald Anderes zu berichten! 😉
Vielleicht finde ich ja auch in einem solchen Tag zu mir selbst! Vielleicht braucht’s keine tausend Fragen, sondern vielmehr solche Erlebnisse? Vielleicht möchte ich ja danach mehr davon!? Ich lasse mich darauf ein und übe. Übe mal weg von meinen Babies zu sein! Schließlich will ich ja bald ganz alleine nach Berlin. Übe loszulassen und alle Drei der Obhut Anderer zu überlassen. In diesem Fall ist’s ja sogar der eigene Papa.
Gott! Was bin ich für eine elendige bemitleidenswerte Glucke geworden!
Und auch wenn’s kein Fussball-Stadion ist, so begibt sich auch hier Mutti “out of her comfort zone”. Weil es einfach ungewohnt ist und schon lange nicht mehr stattgefunden hat: Wellness und Auszeit mit anderen Frauen, ohne Kind und Kegel im Schlepptau.
Als ich meine Kinder zu mir rufe, um auf der Couch Händchen zu halten und ihnen schonend die ganztägige Abwesenheit der Frau Mutter beizubringen, erwarte ich größtmöglichstes Entsetzen und nackte Enttäuschung.
Immerhin muss ich ja gerade schlucken!
Nun, die Mittlere nimmt’s kommentarlos mit einem Achselzucken hin, die Kleinste zeigt sich mit der Versicherung, dass ich des Nächtens wieder im eigenen Bett vorzufinden sei, zufrieden. Und der Große? Stößt ein jubelndes “Yeah!” hervor! Er hofft nun auf McDonalds und Media Markt mit dem Papa. Dass dabei die zwei Mädels mitziehen müssen, ist ihm ziemlich schnuppe.
Nun muss ich Bademantel und FlipFlops suchen gehen, mich mental auf das Erlebnis Mutti goes Zwangs-Wellness vorbereiten und hoffen, dass nicht noch kurz vorher ein weiteres Kind krank wird! Die Mittlere hustet seit gestern stark und wird hoffentlich schnell wieder fit. Denn sonst würde das ohnehin schon für mich gewagte Vorhaben schwer in’s Wanken geraten. Ob ich mich dann immer noch trennen und loslassen kann?
Wir werden es erfahren! 😉
Eure
P.S. Das brave, tiefenentspannte Blumen-Mädchen vom Beitragsbild steht mir eigentlich nicht. Aber vielleicht kann das ja ein Spa-Tag ändern 😉
Ich erinnere mich an meine erste Flugreise ohne Kinder letztes Jahr nach über 14 Jahren. Absolut unfähig einfach ruhig zu bleiben und mit einem Kaffee in der Hand die Leute zu beobachten. Man scannte automatisch nach dem nächsten Klo, Möglichkeiten etwas zu essen und zu trinken zu bekommen, was es so interessantes auf dem Rollfeld gibt zur Ablenkung… entspanntes Reisen geht irgendwie anders ?