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Null Bock auf Hype: Kindergeburtstag mit Elf

“Mama? Können wir nicht einfach bowlen gehen?”

Und nun muss ich schlucken.
War ich noch vor wenigen Tagen zutiefst gerührt, dass mein größtes Kind noch immer die alte Tradition zum anstehenden Geburtstag einfordert, hat er sich nun doch anders entschieden. Und plötzlich holt mich die Zukunft schneller ein, als erwartet.
Ein Jahr hatte ich uns noch gegeben. Ein Jahr, bis mein “Baby” endgültig vor sich hin pubertiert und der letzte kindlich-unbeschwerte Zauber verflogen ist.

Denn das waren die Kindergeburtstage bisher immer gewesen. Fast ein kleines bisschen verzaubert.

Ein unbeschwerter Sommertag, der eine Horde Zehnjähriger vergessen ließ, wie cool sie ja eigentlich schon sein wollten.
Ungefähr acht Zehnjährige im aufblasbaren Planschbecken, ausgestattet mit Spritzpistolen, Wasserbomben  oder beim ausgelassenen Wettrutschen auf der mit dem Gartenschlauch angetriebenen Planen-Rutsche! Mehr brauchte es nicht. Wasser, Eis und einen Fussball und alle waren glücklich und wieder Kind.

Dieses Jahr werden sie alle elf.

Und das Wetter verspricht wunderbar zu werden, was der Vorteil bei einem Sommerkind ist. Die Chancen stehen in der Regel gar nicht so schlecht, um ein grandioses spritzig-nasses Outdoor-Vergnügen zu planen.
Doch das Wetter ist ihm egal. Ist allen egal!
Verwöhnt durch die Sonne der letzten Wochen und dem Sommer, der zu unser aller Freude schon in vollen Zügen ausgekostet werden durfte, interessiert keinen das Wetter am Geburtstags-Tag mehr. Der – nicht ganz kostengünstige- Wunsch steht und gilt nun geplant, reserviert und umgesetzt zu werden!

Doch muss ich zugeben hat ein Geburtstag eines Elfjährigen durchaus auch seine Vorteile.
Von einigen Dingen bin ich sehr zu meiner Erleichterung nun befreit! 

So haben wir die Einladung an alle Jungs (noch spielen die Mädels hier keinerlei Rolle 😉 ) einfach zusammen per WhatsApp gestaltet und rausgehauen!
Nix mehr mit Kreativ-Wettbewerben im Kindergarten!
Ich hasse das nämlich!

Wenn der Kindergeburtstags-Konkurrenzkampf bereits beim Gestalten der Einladungskarte beginnt!

Dieses ewige Battle, welche Mutter nun das meiste Herzblut in die Einladung – oder vielmehr das Kunstwerk – hat fließen lassen, bei wem die Heißklebe-Pistole am Meisten glühte, die Finger nunmehr wund und verbrannt sind und in welche Einladungskarten die meiste Kohle geflossen ist! Wie blöd ist das eigentlich! Warum machen wir  Mütter das eigentlich und vor allem WER um alles in der Welt hat damit angefangen!? Ich sehe es nicht ein, für die Einladungskarte schon so viel Zeit und vor allem auch Material-kosten zu verschwenden, dass diese allein den Wert der Mitgebsel-Tüte bereits übersteigt! Nun, ein Kindergarten-Kind habe ich noch. Wir werden also sehen, ob ich mich die nächsten Jahre weiter standhaft zeige und gekaufte oder selbst am PC ausgedruckte Einladungskarten austeile, oder ob ich mich diesem Hype beuge! 😉

Ja, die Mitgebsel-Tüten!

PicsArt_07-12-04.10.13Auch hier mache ich es mir dieses Jahr leichter!
Ich habe keinen Bock mehr, bei Elfjährigen Süßigkeiten-Tüten zu füllen und diese für die künftigen Gymnasiasten nun mit Krimskrams, Radierer und Fussball-Bleistiften oder gar Stickern zu bestücken! Ich möchte nur EINE praktische Sache pro Kind.
Nun, ich fand im Internet (KEINE Werbung!) eine besonders coole Ausfertigung der neuerdings so angesagten Trinkgläser mit Strohhalm und Deckel. In Schwarz-weiß versteht sich, mit beschriftbarem und spülmaschinen-festen Namensschild. Das finde ich ziemlich lässig. Und vor allem ist es ein Mitgebsel, von dem die Jungs noch lange etwas haben und eines, das sofort vor Ort eingesetzt werden kann!

Denn vorm und nach dem Bowlen wollen wir wieder unter dem eigenen Carport feieren. Immerhin, diese Tradition darf gewahrt werden! Ich hatte schon McDonalds oder Ähnliches befürchtet! 😉
Da es jedoch bei uns draußen des Öfteren sehr windig ist, war es bisher immer recht umständlich, die mit Edding beschrifteten Plastikbecher zusammen zu halten. Irgendwann flogen sie alle durch die Gegend. Mit den schweren Gläsern kann dies nicht mehr passieren und der Deckel schützt vor den lästigen Wespen!

Neben der traditionellen “Poolparty” hatten wir noch andere Dinge bei der Geburtstagsplanung für einen Elfjährigen im Sinn. Hier mal eine kleine Auswahl unserer Gedanken:

Laser-Tag:
Es ist macht ‘nen Heiden-Spaß,  auch der Mutti, wie ich erst kürzlich feststellen durfte. Wohl eines der angesagtesten Geburtstags-Events derzeit. Leider auch sehr kostspielig.

Erlebnispark:
Bei uns quasi um die Ecke und daher der Dauer-Brenner bei Kindergeburtstagen. Aus eben diesem Grund allerdings auch schon sehr “ausgelutscht”! Ansonsten allerdings mit Grillhütten und jeder Menge Attraktionen eine sehr schöne Sache!

Ritterburg-Geburtstag:
Wohl eher etwas für die kleineren Jungs. Bietet zu wenige Bewegungsmöglichkeiten und in Zeiten von Minecraft und Fortnite leider gerade in diesem Alter mega-out.

Fussballgolf:
An sich eine coole Sache, schafft alle PS4-Süchtigen mal an die Luft und ist etwas völlig Anderes. Werden wir bestimmt mal ausprobieren! 🙂

Planetarium:
Scheint auch ganz gut zu gehen. Ich stelle es mir allerdings ein wenig langweilig vor.

Kegeln:
Die günstigere aber vermutlich auch langweiligere Variante zum Bowlen.

Kino:
Stand bei uns nicht zur Debatte!
Ich mag das nicht so sehr. Das hat so etwas von “einfach alle ausschalten und hoffen dass der Geburtstag ganz schnell vorüber ist”. 😉

Die größte Herausforderung wird es nach wie vor sein, alle unter einen Hut zu bekommen.

Erwachsene und Kinder. Denn aus Zeitgründen werden wir dieses Jahr alles an einem einzigen Tag feiern. Das hatten wir zwar die letzten Jahre bereits auch mehrfach gemacht, doch letztes Jahr wagten wir einmal die Ausnahme. Den Versuch, das Ganze auf zwei aufeinanderfolgende Tage aufzuteilen. Und waren positiv überrascht!
Es gestaltete sich als sehr entspannt: Am eigentlichen Geburtstag waren nur die Verwandten da, am Folgetag gab’s die große Pool- und Gartenparty. Vorteil hierbei war, sich jeweils voll und ganz auf die Sache und die entsprechenden Gäste konzentrieren zu können.

Nun, dieses Jahr gilt es wieder alles parallel laufen zu lassen und zu  meistern! 😉
Während des Bowlens ergibt sich etwas Leerlauf für die Omas und Opas, was aber zu verkraften und überbrückbar sein sollte.

Und was ist mit dem Geschenk?

Tja, auch hier spare ich dieses Jahr vermutlich ganze Stunden! Es hat sich längst ausgeplaymobilt und auch Lego reizt sehr zu meinem Bedauern nicht mehr. Auch hier tut es mein Junge es allen Anderen in seinem Alter gleich. Gewünscht ist ausschließlich Geld, möglichst in großen Scheinen 😉 . Um solch heiß begehrte Wünsche wie das IPhone erfüllen zu können.
Und ein ganz klein wenig frage ich mich, wo das noch hinführen soll? Wird sich mein Sohn nunmehr nie etwas Anderes wünschen? Werde ich nie mehr für ihn stöbern, Preise recherchieren, geniale Ideen suchen oder gar basteln können?! Oder mache ich es einfach dennoch? Nun, ich glaube, die selbstgebastelte, ebenfalls traditionelle Tonkarton-Geburtstagskrone wird er sich dieses Jahr nicht mehr aufsetzen wollen!
Der Kindergeburtstag befindet sich im Wandel, ich kann es nicht mehr leugnen! 

Und nun muss ich aufhören.

Muss anfangen Kuchen zu backen und einzufrieren. Denn auch da mache ich mich nicht mehr allzu verrückt. Der Lieblings-Kuchen des Großen ist ein schlichter Rührkuchen. Den kann man wunderbar auch schon eine Woche vorher an einem langweiligen Schlechtwetter-Tag backen und dann  einfrieren.

Was übrigens bedingt durch die Ferienzeit entfällt, ist der Kuchen bzw. die “gesunde Rohkostplatte” für die Schule.

Schwein gehabt! 😉
Auch hier wird das Ganze immer mehr zum Wettbewerb und ich kann’s einfach nicht verstehen und nachvollziehen. Wer will das denn so? Wir Mütter oder unsere Kinder? Machen wir es für die Erzieherinnen oder Lehrerinnen?
Um uns als gute, ernährungsbewusste Mutter zu präsentieren?
Zu belegen dass wir uns kümmern? Was ist eigentlich so schlimm an gekaufter Backmischung?
Warum müssen wir immer kreative Meisterwerke auf dem Tablett präsentieren?
Für’s Instagram Foto? Ernsthaft!?
Mir geht das alles ehrlich gesagt ein klein wenig auf die Nerven. Könnte aber auch einfach daran liegen, dass ich schlichtweg nicht das entsprechende Händchen und die Geduld für so etwas habe! 😉

Und mein Planungs-Fazit?

Macht Euch nicht verrückt! Letztendlich zählt das, was sich Euer Kind für seinen Tag wünscht und nicht das, was die anderen Eltern, Lehrer, Erzieher oder Verwandten beeindruckt!

Viel Spaß beim Kindergeburtstag-Feiern!

Eure 

Alex

 

 

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