Skip to content

Blogger-Barcamp: Gegen den Strom und doch vereint! Mein Wochenende in Speyer

Samstag-Morgen, kurz vor zehn in Speyer.

“Rechts ist frei” – höre ich mich um ein Haar dem Taxi-Fahrer sagen!
Denn für einen kurzen Moment vergesse ich, dass ich heute weder selbst Auto fahre, noch als Beifahrer den Mann durch den Straßen-Dschungel navigiere. Nein!
Heute bin ich ganz alleine unterwegs!

Ein Wochenende ohne Mann und Kinder liegt vor mir.
Ein Wochenende mit der Aussicht auf ganz viel Austausch mit (hoffentlich 😉 ) Gleichgesinnten, viel Input und nicht weniger Essen, Schlaf und nicht zuletzt Entspannung und guten Gesprächen.

Und dabei hätte ich beinahe heute morgen gekniffen.

Überlegte für den Bruchteil einer Sekunde einfach liegen zu bleiben.
Neben der warmen, kuscheligen Kleinsten, die sofort wittere, dass etwas nicht stimmte. Und leicht winselte und bat, ich möge doch zu Hause bei ihr bleiben. Nun, ein solches Argument aus dem Munde dieses so herzallerliebsten Wesens hätte kaum verlockender und überzeugender sein können! An einem dunklen Samstag-Morgen, 05.30 Uhr in der Frühe!

Und dennoch stand ich wenig später im Dunkeln am windigen Bahngleis, den Mantel zugeknöpft und ob des ungewohnt kühlen Windes bis zum Kinn hoch gezogen.
Auf dem Weg zum “Blogger-Barcamp” in Speyer.

Barcamp? Was ist das denn schon wieder?

Ein “Barcamp” ist eine Tagung ohne festes Programm. Denn dieses wird von den Teilnehmern je nach Interesse und Nachfrage selbst zusammengestellt und gestaltet.
Ein Austausch und Zusammenzutreffen in lockerer Atmosphäre und meist kleinerer Runde als beispielsweise zu einer Konferenz. Und da in meinem Fall an eben Jenem ausschließlich weibliche Blogger (und alles Mütter!) teilnehmen, ist halt noch ein bisschen Wellness(-Hotel) mit drauf gepackt! Denn wer hat dies wohl mehr verdient, als Mamas?

…und es gab wirklich leckeres Essen! 😉

Wenngleich wir Mütter wohl schon eine heiße Dusche und ein großes, weiches Bett nur für uns alleine als pure Wellness empfinden! 😉
Klingt vielversprechend?
Dachte ich auch, als ich mich vor ein paar Wochen zum“FamilyCon BWWE” anmeldete!

 

 

 

 

 

Samstag, später Nachmittag

Ich lasse mich im seicht-warmen Wasser des Außenpools treiben und fühle mich gerade gleichzeitig ein klein wenig verloren, als ob ich noch immer gegen den Strom schwimmen würde.

Als habe ich mich eben gerade, nach den ersten Sessions, einmal mehr dazu entschieden, dies auch ein klein wenig weiter zu tun. Mir selbst treu zu bleiben und meinen ganz eigenen Weg zu gehen.
Der zwar etwas steiniger und vermutlich auch langwieriger ist, auch nicht das “schnelle Geld” oder gar die große Masse an Followern bringt, aber eben der Meine ist.
In meinem eigenen Stil, in meinem Tempo.

Noch immer, nach all den Monaten, erscheint mir dies alles so surreal, diese Blogger- und “Insta”- Welt. So verrückt und ein klitzekleines bisschen manchmal auch unfair.
Mit Tricks und Schema arbeiten? Ganz gezielt? Systematisch vorgehen?
Nun, das liegt mir nicht wirklich. Bis heute kann ich von mir behaupten, dass ich mit viel Liebe, Herzblut und Leidenschaft schreibe. Und dass hauptsächlich nur das für mich zählt!  Echte Gefühle, Emotionen und Gedanken – ich lebe all’ jenes auf diesem Blog aus.
Immer noch bin ich aber hauptsächlich damit beschäftigt,  einfach nur wild drauf los zu schreiben! Und damit eigentlich auch ganz glücklich! 😉

Doch sollte und wollte (!) ich am heutigen Vormittag noch Vieles dazu lernen.

Ich möchte noch besser werden. Mag Tricks und Tipps kennen lernen, um dann im Anschluss selbst entscheiden zu können, welche für mich und das Wesen meines Blogs relevant sein könnten.
Und durchaus war da auch der ein oder Andere wirklich wichtige Hinweis während der heutigen “Sessions” dabei! Ich habe gelernt, so viel steht fest!
Doch weiß ich letztendlich gerade nur Eines:
Dass ich viele Dinge noch immer bewusst nicht möchte!

Aber ist nicht auch diese Erkenntnis sehr wertvoll?
Und hätte ich meine ganz eigene Vorstellung ohne das Camp jemals weiter festigen können?

PicsArt_10-29-11.32.57Ich möchte schreiben!

Vielleicht sogar eines Tages ein Buch, eine fixe Idee, welche mich einfach nicht loslassen möchte.
Ich möchte meine Gedanken, Sorgen, Befürchtungen und auch Glück teilen.
Erlebnisse aus meinem Alltag und meinem Leben mit drei Kindern.
Wenn mir der Sinn danach steht, so möchte ich Lustiges schreiben oder gar Verrücktes und Provokantes.

 

Auch Kooperationen sehe ich als willkommene Herausforderung an!

Ich liebe es, aus Dingen und Themen eine ganz eigene Story entstehen zu lassen und auch Texten, die mit “Werbung” gekennzeichnet sind, meine ganz eigene Note zu verpassen. Diese lebendig werden zu lassen und dabei gleichzeitig Unternehmen und das Produkt zu unterstützen!
All’ das möchte ich von Herzen gerne weiter tun.

Aber ich möchte kein Instagram-Account, bei welchem Bilder farblich aufeinander abgestimmt sind.

Des Musters und Wieder-Erkennungswertes wegen. Möchte mich aktuell nicht auf nur ein einziges Thema, eine Nische spezialisieren und ausschließlich über dieses bloggen und posten! Denn mein Leben ist schließlich bunt gemischt! Nicht weich-gezeichnet und pastellfarben!
Mal ist es schwarz, trübe, nachdenklich und melancholisch – an anderen Tagen schillert es wiederum in den buntesten Farben.

In meiner Welt geschehen die unterschiedlichsten Dinge, die ich je nach eigenem Wunsch gerne mit Euch teile! Mein Leben ist keine einzelne  Sparte und auch dieser Blog soll sich nicht künftig daran richten, was “die meisten Aufrufe bringt” .

Denn es würde sich für mich so anfühlen, als verkaufe ich die Seele eines Herzens-Projektes.

Ich bin mir seit heute einmal mehr bewusst, dass die riesengroße Masse an Followern und Lesern ausbleibt, wenn ich bestimmte Dinge NICHT tue und ändere.
Aber will ich das überhaupt? Massiv etwas ändern?
Themen, Bilder und Stories ganz genau abpassen?

Oder schwimme und kraule ich weiter mit aller Kraft gegen den Strom?
Wohlwissend auch irgendwann Ufer und Ziel zu erreichen. Doch eben mit wesentlich längerem Atem, Geduld und dem ein oder Anderen mir im Wege schwimmenden Treibholz!?

Nun, ich befürchte, ich wäre nicht die kopfstehende Mama, würde ich mich nicht an genau dieser Stelle dazu entscheiden, weiter mein Ding durchziehen! 😉

Und dennoch konnte ich auch beim Thema “Instagram” sehr viele wertvolle Tipps gewinnen, die ich sehr wertschätze! Lieben Dank dafür!

Ich habe heute noch so viel mehr gelernt

Über Telefon-Akquise und dass Blogger, welche sich ja bekanntlich  viel lieber in geschriebener Form ausdrücken, durchaus auch einmal zum Telefon greifen sollten! Weg von den ewig langen Mails, die wir Blogger so sehr mögen und ran an’s mündliche Eigen-Marketing! 😉

Als es bei einer weiteren Session darum ging, einfach mal anzufangen und auch mal Videos zu drehen, entscheide ich nun auch hier vorerst, Informationen abzuspeichern und die vielen neuen Eindrücke und Erfahrungsberichte mit nach Hause zu nehmen. Abrufbar dann, wenn ich sie brauche und benötige. In meinem Tempo, aber mit der beruhigenden Gewissheit, wertvolles know-how im Hintergrund abgespeichert zu haben!

Doch geht es bei einem Barcamp ja eben nicht einzig und allein um Fortbildung, Austausch und Vertiefung! 😉

mdeSchließlich bin ich hier mit ganz vielen wunderbaren Frauen zusammen.
Und das sollte spätestens am Abend auch gebührend gefeiert werden!
Dass man uns dabei in den Weinkeller “wegsperrt”, sei dem Hotelpersonal zu verzeihen, schließlich kann so eine Horde schnatternder Blogger ziemlich laut und auffällig werden. Pardon, liebe ebenfalls anwesende Anwälte dafür! 😉
Dafür sind wir im rustikalen Gewölbe unter uns.  Und dies eben nicht nur als Blogger, sondern auch alle als Mamis, Ehefrauen und nicht zuletzt ganz liebenswerte Menschen.

Nach einem netten Abend bei Wein und gutem Essen freue ich mich letztendlich jedoch nur noch auf ein warmes, weiches Bett. Und das soll ich auch bekommen! Ich schlafe in dieser Nacht ganze acht Stunden durch! Was gewiss nicht nur an der Zeitumstellung lag! 😉

Sonntag-Morgen

…mir ganz alleine!

Ich drehe mich nach rechts, rolle mich genüsslich wieder nach links, strecke und dehne mich ausgiebig! Spreize meine Gliedmaße in alle erdenklichen Richtungen und gähne lautstark! Weil ich’s gerade kann! Und das ist wunderbar! Ein ganzes Bett nur für mich alleine! Kein krampfhaftes Kauern auf der Bettkante, keine kleinen Käse-Füßchen im Rücken.

Wenig später treffen wir uns wieder in “unserem“ Keller zum ausgiebigen Blogger Frühstück. 🙂

 

 

 

Der folgende Vormittag gestaltet sich für mich als wahnsinnig interessant!

ptrTag 2 liegt ganz klar sehr auf meiner Wellenlänge!
Ich lerne sehr viel über die Herangehensweise bezüglich Kooperationen und insbesondere auch Reise-Kooperationen. Ständig vom Fernweh heimgesucht und immer neugierig, Neues zu entdecken, definitiv mein Thema!
Danke! Für so viele neue und aufschlussreiche Tipps!

Und somit verfliegt dieser Vormittag leider viel zu schnell.

Sonntag Mittag, kurz vor zwei. 

Wieder sitze ich in einem Taxi. Doch verspüre ich gerade eine eigenartige Schwere.
Eine Melancholie wie man sie sonst beim Abschied von der Familie empfindet.
Aber vielleicht ist es ja auch genau das:

Ein Abschied von der Familie.

Von der FamilyCon-Familie.
Einzigartige und wunderbare Frauen, die mir innerhalb kurzer Zeit an’s Herz gewachsen sind. Alles Mamas, Blogger, Quereinsteiger, Freigeister – und doch alle vereint.
Sei es in den verschiedensten Themen und Gesprächen oder der gemeinsamen Sorge um die eigenen Kinder! Dieses Kennenlernen und ein solcher Zusammenhalt kann eben doch nur bei solch einem Event zustande kommen!

Und einzig und allein dafür hat sich schon diese kleine Auszeit vom Alltag gelohnt! Danke Mädels dafür! Und wenn ich schon “Mädels” schreibe, dann will das viel heißen! Denn als kleiner trotziger Gegenstrom-Schwimmer verweigere ich sonst diese Anrede unter erwachsenen Frauen.
Doch jetzt gerade? Weiß ich gar nicht mehr wieso eigentlich! 😉

Ich freu’ mich schon auf ein Wiedersehen!

Eure

Alex

P.S. An dieser Stelle tausend Dank an Sabrina und Mareike für die tolle Organisation! Wahnsinn, was Ihr wieder auf die Beine gestellt habt! 

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Oh Alex, mir gehts genauso wie Dir! In allem was Du schreibst. Ihr Mädels fehlt mir jetzt so sehr, fühlt es sich wie Familie an! Du bist jetzt meine Sis… wieder sowas, das ich nie benutzen würde, nur, es fühlt sich danach an.

    Deine Sis Bea ??

  2. Mädels sind für mich auch nur Frauen die etwas haben, als wären wir Freundinnen auf der Schule, mit dem gleichen Quark im Kopf und eine Gemeinschaft die einfach passt, Frauen, das sind die Erwachsenen da draußen, Mädels ticken ähnlich wie ich, daher bist du auch eins und hör nur nicht auf so gegen den Strom zu schwimmen, nur dann sticht man aus der Menge, ich lese die meisten Blogs nicht mehr, weil so viele einfach gleich sind, braucht kein Mensch. Sei besonders, sei Du – ich mag dich genau so

  3. Gegen den Strom zu schwimmen, fühlt sich für mich ganz richtig an. Das weißt du ja, liebe Alex. Und ich glaube übrigens auch, dass dieses langsame(re) Bekanntwerden sehr heilsam ist. Ich habe schon viele Menschen gesehen, die von ihrem Erfolg überrollt wurden. Dann doch lieber langsam vorwärtsschwimmen in dem Wissen, am Ende des Tages immer noch die Gleiche zu sein, nicht so schnell Gefahr zu laufen, vor lauter Fame die Bodenhaftung (oder um beim Wasserbild zu bleiben: das Schwimmbrett) zu verlieren. Das heißt für mich authentisch sein. Und das kannst du. Es gehört genauso zu dir, wie es zu mir gehört. Freu mich auf unser nächstes Treffen. Liebe Grüße, Sandra

  4. Das hört sich sehr lustig an und ich bin gespannt das mal in Gänze persönlich zu hören. 🙂 Auch ich habe mich ganz frisch entschieden, mich nicht mehr so von Abrufzahlen antreiben zu lassen, sondern wieder back to basic und zu meinen Themen zu kommen. Auch das mit den Kooperationen sehe ich mehr als entspannt. Wenn etwas passst, okay. wenn nicht, kann ich da aber auch gut mit leben. Es geht nämlich auch mir ums Schreiben. Nicht mehr und nicht weniger. 😉 :-*

Kommentar verfassen

An den Anfang scrollen