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Schmeiß’ die Alte raus: Wenn aus Mirena Kyleena wird

(Da ich hier offensichtlich pharmazeutische Unternehmen und deren Produkte beim Namen nenne, handelt es sich bei diesem ganz persönlichem Blog-Beitrag möglicherweise um “Werbung” – für eigenständig getroffene Entscheidungen und 5-Jahres-Kooperationen. Leider unbezahlt, unbeauftragt und A….teuer! 😉 ) 

Sie musste gehen! Es war wirklich an der Zeit!
Lange genug hauste sie in ihrer Bude, ging meiner Meinung nach nicht gerade pfleglich damit um.
Wie oft schimpfte ich über sie und regte mich auf.
Machte sie zum Sündenbock allen Unheils und sehnte den Tag der endgültigen Trennung herbei.

Und endlich!
Der Mietvertrag war seit einigen Tagen ausgelaufen und ich wollte sie loswerden!
Ja, um alles auf der Welt. Dessen war ich mir sicher und fest entschlossen!

Denn es war sie, die mich tagelang wütend und fluchend durch’s kleine Familien-Häuschen stapfen ließ!
Es war auch sie, die dazu führte, dass ich hin und wieder zusammensackte. Ein kleines Häuflein Elend, welches nahezu neben sich stand und  Tränen vergoss. Unmengen davon!
Und ganz sicher ist sie auch der Grund gewesen, weshalb mein Blog eine ganze Sparte “Nachdenkliches” mit vielen, vielen Texten dieser Art beinhaltet.

Sie war schuld daran, dass ich an einem Tag verschmitzt grinsend über “Elternsex” schrieb.

Um nur kurze Zeit darauf – umhüllt von einem Schleier aus Tränen – wiederum über die Gemeinheiten der Menschheit, über das “Ignorieren” zu berichten.
Zumindest war ich der festen Überzeugung das alles war nur sie!

Und teuer war sie! Unverschämt teuer!
Statt MIR monatlich Miete zu zahlen, musste ich für ihren Einzug auch noch jede Menge Scheine blättern.
Für Jahre im Voraus!

Aber vielleicht irrte ich mich ja doch?

Vielleicht war und bin das einfach alles ICH!
Die vielen Gesichter und Gemütslagen, die Stimmungs-Schwankungen der Alex L. aus S.

Eine Frau, die lebt! Und fühlt!
Mit jeder Faser des eigenen Körpers!
Eine Frau, die leidet wie ein nasser, zotteliger Hund und in anderen Momenten springt und Endorphine pupst wie ein beflügeltes Einhorn auf Zuckerguss-Droge.
Alles eben zu seiner ganz bestimmten Zeit.
Vielleicht bin ich einfach nur weiblich!
Mit allem, was nun einmal dazu gehört!
Und vielleicht wäre ich all’ das auch ohne “sie”!

Mit mir zu leben, mit mir verheiratet zu sein: Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt!

Es ist eine hochgefährliche Mischung.
Eine waghalsige Gratwanderung.
Und mein Umfeld tut mir an manchen Tagen unendlich leid! 😉

Ich bin die Frau mit den vielen Gesichtern!

Ich bin die Frau, die in Boots und Wollmütze durch die Gegen stapft, wenn ihr danach ist.
Ich bin die Frau, die schwanger im Hoodie im Baumarkt Linsenssuppe in sich rein schaufelt.
Und hierbei sei anzumerken: Ich trage sonst NIE Hoodies!
Genauso wenig, wie ich mich freiwillig in Baumärkten herum treibe oder gar Linsensuppe esse!

Ich bin die Frau, die die 10-Zentimeter-Heels im Regal stehen hat. Nur um sie im Regal stehen zu haben. Um sie zu besitzen, um die langen Beine im Spiegel zu betrachten, wohl wissend diese Hacken bei 176 cm Körpergröße niemals zu tragen!

Ich möchte die Frau bleiben, die liebt und anhimmelt!
Die fühlt und vergöttert – hin und wieder auch das andere Geschlecht! (Nicht nur den Gatten 😉 )
Um an anderen Tagen wiederum alle Männer dieser Welt ermorden zu wollen!

Ich mag die Frau bleiben, die an bestimmten Tagen alles verzerren möchte, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Und jetzt rede ich tatsächlich ausschließlich vom eigenen Gatten!! 😉

Mädchen will ich sein, beschützt möchte ich werden.
An anderen Tagen wiederum die mutige, tapfere Kämpferin.
Gerne auch die Witzfigur mit komischen Kopfbedeckungen oder an die Stirn geklatschten Spielkarten!

All das möchte ich bleiben!

Auch wenn es schmerzt an manchen Tagen.
Wenn es mich die Couch-Decke über den Kopft ziehen lässt und all diese Gefühle, die aus mir heraus bersten möchten, in nachdenkliche Texte verwandelt.

Das bin ich!
Ich bin unberechenbar und habe manchmal sogar ein bisschen Angst vor mir selbst! 😉

Ich habe mich dazu entschieden, weiterhin mit all diesen Hormon-und Stimmungs-Schwankungen leben zu wollen. Bewusst.
Denn immer auf neutral gepolt? Ich glaube, das möchte ich gar nicht sein!

Nur eine kleine Änderung wählte ich:

Aus Mirena wurde Kyleena.

Ja, ich möchte die Bude nicht leer und unvermietet lassen, ganz gleich wie gravierend die Folgen nun dieses Mal sein sollten!
Denn eigentlich will ich dieses Auf und Ab des Lebens, diese Achterbahn der Gefühle!
Was wäre ich denn schon ohne das alles? Macht nicht genau das eine Frau aus?
Ist es nicht genau das Wesen meines Blogs, das Herz und die Seele?
Diese unterschiedliche Art an Texten – alle aus der tiefsten Empfindung entstanden?

Die Neue

Kleiner und zierlicher ist sie, verspricht weniger Ärger und Trouble zu verbreiten wie die Vorgängerin.
Kommt sie doch mit der Hälfte an Levonorgestrel aus, so verhieß sie in ihrer ganz eigenen Vorstellungs-Broschüre!
Ja, wer bei mir mieten und hausen will, der stelle sich zuvor gründlichst vor! 😉

Dabei lässt auch sie mich einiges hinblättern, sie ziert sich und lässt die versprochenen jahrelangen treuen Dienste teuer von mir bezahlen. Verträglicher wäre sie also und ganz auf meine eigene Gesundheit bedacht.
Risiken wie Thrombosen, Schlaganfall oder gar Herzinfarkt spielten bei ihr angeblich keine Rolle, so trällert sie mir überzeugend entgegen.
Säuselt mir ins Ohr, mich doch wieder auf eine neue Bewohnerin einzulassen, verspricht sich wohl zu verhalten. Tag für Tag.
Nun, ich werde es wohl erleben, was an all’ diesen Verheißungen und gut gemeinten Versprechungen dran ist!
Wir ALLE werden es erleben! 😉

Sie kam schneller als geplant

Wer schon einmal eine Hormonspirale hatte weiß, dass ein Wechsel dann am Günstigsten ist, wenn Frau blutet.
Zwar hatte ich vorsorglich einen Termin hierfür vereinbart, doch hält der eigene Körper meistens wenig von Terminvorgaben! 😉

Als ich an jenem Dezember-Abend also völlig spontan und ungeplant auf dem High-Tech-Stuhl meines Gynäkologen saß, nahm ich gedanklich ebenfalls Abschied.
Ich nahm Abschied von dem vierten Kind, welches es nicht geben wird.
Es ist ein Abschied aus tiefstem Herzen. Fast ein wenig traurig.
Doch nicht in jeder Lebenslage kann und darf man den Bauch und diese unberechenbaren Gefühle entscheiden lassen!
Und auch wenn hier die Rede “nur” von der Hormonspirale ist, so scheint mir die Entscheidung endgültig.
Vierzig” war mein persönliches Limit für’s Kinderkriegen. Nun in wenigen Monaten ist es soweit.
Doch war mir ebenfalls immer klar, nix zerstören zu wollen, was mir drei gesunde Kinder geschenkt hat!
Denn ich danke dem Leben und meinem Körper aus tiefstem Herzen dafür!
Und niemand weiß, welche Wege eben jenes Leben noch für einen Menschen vorsieht!

Jetzt lebt sie schon eine Woche in der Bude

Und scheint fleißig am Dekorieren und Möbel-rücken zu sein, so scheint es mir.
Schleudert das schwere Mobiliar wild durcheinander. Es scheint tatsächlich so, als dauert es ein Weile bis jedes Stück, jedes Gefühlchen, an seinem Platz angekommen ist.
Denn Fakt ist: Ich heule! Beinahe jeden Tag – aus irgendeinem Grund. 😉
Noch hoffe ich auf etwaige anfängliche Anpassungs-Schwierigkeiten, wir müssen uns halt erst ein wenig beschnuppern und kennen lernen, die Neue und ich. Ganz gewiss pendelt sich bald alles ein und das Abenteuer “Frau” geht weiter! Mindestens für weitere fünf Jahre! 😉

Lassen nicht erst die Gefühle und Hormone uns spüren, tatsächlich am Leben zu sein?

In Echt? Verletzbar und mit einer brennenden, schmerzenden Seele?
Mit einem Feuer, das mal lodert und hell aufflackert und ab und an auch vor Glück Funken sprüht?
Möchte ich das Feuerwerk in mir selbst wirklich in Schach halten? Immer auf einer neutralen Welle gleiten?
So, wie es vielleicht mit der Pille möglich wäre?

Bereits in einem sehr alten Artikel schrieb ich darüber, dass die Verhütungs-Frage bei Frauen vermutlich die Entscheidung zwischen Herzinfarkt und Schlaganfall oder nervöse Furie, die einmal im Monat droht, sich von der nächstbesten Brücke zu stürzen, bedeutet.
Nun, ich habe mich erneut für die Furie entschieden.

Und allen Anderen sage ich bereits jetzt an dieser Stelle: Es tut mir leid!
Nicht. 😉

Eure 

Alex

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