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Nur ein Tag – Gedanken zum 40. Geburtstag

Es hätte besser laufen können. Gestern.
Fröhlicher hätte ich sein können.
Etwas weniger müde und geschlaucht, ohne dieses ausgelaugte, bleierne Gefühl, welches mich ausgerechnet an diesem Tag lähmen sollte! Strahlender hätte ich sein sollen und im großen Stil feiern. Nicht ganz ruhig, still und heimlich.
Schließlich gehört sich dies so für einen runden Geburtstag, oder etwa nicht?
Doch wollte ich es ja genau so haben, arbeitete ein klitzekleines bisschen auch bewusst darauf hin, dass ich hier einfach nur von einem (ziemlich gewöhnlichen) Tag von vielen schreiben kann! 😉

Ich hatte mich gegen die große Sause entschieden.

Aus mehreren Gründen.

Denn nicht immer nimmt das Leben gerade darauf Rücksicht, welches “bedeutsame” Datum nun ansteht.
Nicht immer interessiert dies die eigene Gemütslage, die Lebensumstände und vor allem den Geldbeutel!
Zwölf Jahre Mama-sein hinterlassen Spuren – auch finanziell.
Ich hatte und habe mich bewusst dazu entscheiden, zu Hause für meine Kinder da zu sein, das Arbeitsleben auf unbestimmte Zeit ruhen zu lassen. Doch hin und wieder nur kleinere Beträge in die Familienkasse beisteuern zu können, die kaum mehr als “kleines Taschengeld” bezeichnet werden können, das macht sich längerfristig bemerkbar. Auch geht es um die Planung runder Geburtstage.
Oder eben darum, sich dafür zu entscheiden NICHT zu planen.

Hinzu kommt, dass ich mich gerade wieder in einem Lebensabschnitt befinde, in welchem ich mich ohnehin abermals neu finden muss. Zwei meiner “drei Beine” verlor ich in den letzten Monaten.
Eines aus Überzeugung und bewusst, ein Anderes wurde mir abrupt genommen.
Nun, auf nur einem Bein steht es sich ebenfalls nicht ganz so glücklich wie auf dreien – doch werde ich darüber demnächst gesondert berichten.
Kurzum, ich war einfach nicht in der Laune eine sich wechselnde Zahl zu feiern und hoffe sehr, mein Umfeld hat ein Nachsehen. 😉

Und ja, es ging auch einiges schief gestern!

So, wie es sich für einen ganz gewöhnlichen Werktag mit drei Kindern nun einmal gehört.
Der Kreis meiner Liebsten, in dem ich selbstverständlich trotz aller sturen Geburtstags-Rebellion feiern wollte – er hätte durchaus größer ausfallen können.
Und ich hoffe aus tiefstem Herzen, meine liebe Tante, Dich ganz bald nachträglich zu einem netten Plausch bei Kaffee und Teilchen Deiner Wahl im heimischen Wohnzimmer begrüßen zu können! Ich weiß, ich melde mich kaum, rufe nie an und die Situation ist überhaupt eine Schwierige, doch Du fehlst!
Hau dem blöden Krebs eins auf die Mütze, warte bitte nicht zu lange (!!) und schwing’ Dich mal rüber! 😉

Es hätte mir gesundheitlich etwas besser gehen können, wie ich oben bereits berichtete!
Und auch meiner Kleinsten!
Denn deren Körper war es ebenfalls schnurz, welcher Tag nun gerade ist. Ich glaube weder an den Mond, noch an Salze und Kügelchen doch gewiss daran, dass Kinder ebenfalls gewisse Phasen durchlaufen. Nennt es Wachstumsschub oder was auch immer – es zeigte sich zumindest in Anfalls-artigen Heul-Ergüssen. Den ganzen langen Tag.
Meist passiert da irgendetwas im Körper meines Kindes, oftmals zeigt sich im Anschluss solcher Tage ein Infekt. Nun, wir werden sehen.
Es führte jedoch dazu, dass wir statt dem geplanten Familien-Abendessen im netten türkischen Restaurant in der Heimatstadt beim Italiener des Nachbarortes landeten. Der Nähe halber. Und damit Mutter und Kind zeitnah in’s Bett gehen konnten. 😉

Und doch war es schön!

Und doch hatte eben dieser runde Geburtstag, wie jeder normale Tag auch (!), einige ganz wundervolle Momente.
Momente, die ich hier und jetzt festhalten muss! Weil ich mich gerne im Nachhinein an das Schöne eines Tages erinnere!
Den ganzen anderen lästigen Quatsch werde ich zu gegebener Zeit gekonnt ausblenden! Dauert nur noch ‘ne kleine Weile! 😉

Da waren zum Einen all’ die lieben Glückwünsche von Euch Allen auf so vielen verschiedenen Kommunikationswegen!
Tausend Dank dafür!!!
Ihr habt mich mehr als überrascht und ein heimliches “Sorry” dafür, dass ich bei einigen von Euch lieben Menschen erst einmal nachkucken musste, wer ihr eigentlich seid! So etwas scheint wohl das Blogger-Dasein mit sich zu führen! Aber das ist großartig! 🙂

Meinen allerersten Blumenstrauß des Tages bekam ich nicht vom eigenen Gatten.
Nein! Jedes Jahr bekomme ich einen ganz wunderhübschen Strauß vom lieben Freund der Familie!
Du lässt mich heimlich erröten und ich freue mich jedes einzelne Jahr wie Bolle darauf, mit den Blumen dem Gatten vor der Nase herum zu wedeln! Danke dafür! 🙂

Überhaupt bekam ich gestern so viele Blumen, dass ich glaubte meinen achtzigsten Geburtstag zu feiern und nicht erst die Hälfte davon! Und ja, selbstverständlich waren die Rosen vom Gatten auch dabei, fragt nicht erst! 😉

Ebenfalls jedoch auch ganz herzallerliebste rosa Rosen von meiner mittleren Tochter!

Und während ich das hier schreibe, kommen mir abermals die Tränchen. Vor lauter Rührung.

Denn das Kind, welches (als “Sandwich-Kind”) von mir gefühlt die wenigste Aufmerksamkeit bekommt (und hier bringt mich mein Gewissen regelmäßig um!), hat mir die schönste Freude des Geburtstages überhaupt bereitet.
Denn es war sie, die rückblickend betrachtet “meinen” Tag rettete.

Mit so viel Liebe, wie sie nur ein Kind seiner Mama entgegen bringen kann. Schnief!

Ich durfte auf Schnitzeljagd gehen!

Karte für Karte bastelte sie für mich, versteckte diese (das musste sie alles schon Tage vorher beschäftigt haben!) und ließ mich suchen.
Und was soll ich sagen?
Ich hatte in diesem Moment den größten Spaß des Tages.
Denn für ein paar Minuten durfte ich selbst wieder Kind sein und nicht die motzige Olle mit den Augenringen und dem gequälten Lächeln! 😉
Nein, ich hatte einen Heiden-Spaß beim Suchen! Und wurde mit schickem Nagellack und Handcreme belohnt! Danke dafür!
Und Du hättest Dich nicht auch noch Nachmittags heimlich zum Blumenladen schleichen müssen und Rosen besorgen müssen, mein liebes Mädchen!

Denn jetzt heult die Mama Rotz und Wasser weil ich einmal mehr weiß, dass ich in meinem Leben schon so oft reich beschenkt wurde!

Danke Leben!

Ich durfte die Liebe meines Lebens heiraten, mein Herzens-Mensch, der in allen Lagen zu mir steht und mir den Rücken stärkt.
Der trotz aller verqueren Gedanken und Stimmungslagen, trotz hin und wieder kehrendem trotzigen und sturem Selbstzerstörungs-Wahn zu mir hält und steht. Danke dafür, dass Du mein bester Freund bist und mich manchmal vor mir selbst bewahrst!

Und ich durfte Mama werden! Drei Mal!
Etwas, was ich mir seit jeher aus tiefstem Herzen wünschte!
Und habe manchmal das Gefühl, solch wundervolle Kinder gar nicht verdient zu haben. Kennt Ihr das?
Nie im Leben hätte ich mir ausmalen können, einmal eine solch tiefe Liebe zu verspüren, wie die zu den eigenen Kindern!
Ja, mein Leben hat mich in den letzten vierzig Jahren hin und wieder schon an der Nase herum geführt, doch wurde ich auch reich beschenkt, durfte wachsen und lernen und zu dem werden, was ich heute bin.
Ob’s nun gefällt oder nicht! 😉

Erst heute erhielt ich eine nachträgliche Mail zum gestrigen Tag, in der steht dass man sich mit vierzig entspannt und angekommen fühlt. Ja, ich bin bei mir angekommen, schon seit einiger Zeit. Ich weiß genau wer ich bin und wo meine Stärken als auch Schwächen liegen.
Bin mir all’ meiner Ticks und Macken bewusst und ab und an sogar in der Lage mich selbst ein wenig auszutricksen. 😉
Ich weiß auch, dass es sich nicht immer schön in (und mit) mir lebt, doch arbeite ich daran, auch solche Tage in den Griff zu bekommen.
Ich bin mir meiner Träume und verrückten Eigenarten bewusst.
Und das ist wirklich ein schönes Gefühl!
Auch wenn ich hin und wieder doch vom Pfad abkomme. Doch gehört das zum Leben dazu.

Es ist nur ein Tag

Genau so, wie ich weiß, dass man keine zu hohen Erwartungen an nur einen einzelnen Tag stellen darf und sollte.
Geburtstag, ich bin Dir nicht mehr böse.
Ich wollte es so haben und habe mich längst wieder mit Dir versöhnt.
Aber so’n bisschen froh, dass der ganze Käse mit dem anstehenden Runden jetzt vorbei ist, bin ich schon!
Danke, für alle Hoch und Tiefs in nur einem einzigen Tag!
Und nun stürze ich mich weiter in das Abenteuer Leben! Mit fünfzig lass’ ich’s dann krachen! Aber so richtig! Ganz bestimmt 😉

Eure 

Alex

Der Text gefällt? Dann Daumen hoch für die Alex! 😉

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

    1. Huch, wieso haben sich das zwei Fragezeichen hinter meinen Gruß gesetzt. Da sollte doch ein Smiley sein!!!

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